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  #1  
Alt 13.10.2007, 11:57
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Hallo Zickchen,

also ich nehme an, es hängt von der Krankenkasse ab, wieviel der Kosten sie in welchem Fall übernehmen.

Aber bei mir ist es so: Die gute Frau wird für 3 Stunden täglich (7 Wochentage) komplett von der KK bezahlt (sie rechnet direkt mit der KK ab). Alles darüber hinaus kann man mit ihr ausmachen, muß man aber selbst bezahlen. Da wir mit diesem Umfang gut hinkommen (und außerdem unter der Hand die Wochenendstunden auf die Arbeitstage verteilen) ist für uns diese Super-Hilfe komplett kostenfrei. Wann am Tag sie kommt, kann man individuell vereinbaren.

Am besten Du erkundigst Dich bei Deiner KK. Dort können sie Dir auch Adressen von ambulanten Pflegediensten und anderen Anbietern in Deiner Nähe nennen, mit denen Du Dich dann direkt in Verbindung setzen kannst.

Ich kann's, wirklich nur empfehlen!
Wie geht's den (vermutlich nicht 7) kleinen Geißlein?
Was macht Dein Port? Geht es inzwischen besser?

Alles Gute wünscht Dir
Deine Linnea

PS: Ach so ja, ich glaube, Familienagehörige kommen auch in Frage (ich weiß nicht, ob als Familienpflegerin oder "nur" als Haushaltshilfe) - kam bei uns nicht in Frage, weil alle so weit weg wohnen, aber das kannst Du bei Deiner KK erfragen...
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Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -

Geändert von Linnea (13.10.2007 um 12:05 Uhr)
  #2  
Alt 13.10.2007, 13:09
Zicke Zicke ist offline
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liebe linnea,

vielen dank für die schnelle antwort...also noch ein punkt mehr auf meiner montags-telefon-liste....kk anrufen.

uns geht es im moment gut, port-schmerzen tendieren inzwischen gen null, sogar bettwäsche zusammenlegen ging eben schon wieder. meine (übrigens nur 2) geißlein sind genau wie ihre mama stimmungsschwankungen unterlegen. die große (11 jahre) hat die diagnose "Krebs" zunächst sehr gefaßt aufgenommen, aber ich glaube, das gärt erst noch ne weile in ihr und bricht dann plötzlich sich seine bahn, sie ist eigentlich unheimlich sensibel. aber ich hab für genug ansprechpartner neben meinem mann und mir gesorgt, damit sie wirklich immer und überall jemanden hat, wenn sie das braucht.

die kleine (6 jahre) weiß zwar, das mama krank ist, aber sie fragt nicht weiter....ich seh ja auch im moment nur sehr selten krank aus (ein hoch auf die make-up-industrie...ich verneige mich in ehrfurcht!) aber gerade heute macht sie mir ein bißchen sorgen...mein sonst so fröhliches kind ist doch sehr in sich gekehrt...kann aber auch daran liegen, daß sie bei einer freundin geschlafen hat, das ging wohl länger!

ich werde das ein bißchen im auge behalten und nahcher gehen wir mal wieder ne große runde mit dem hund, das finden auch die kinder immer toll und hier in cuxhaven haben wir heute echtes kaiserwtter....

in diesem sinne...bis bald

dat zickchen
  #3  
Alt 13.10.2007, 14:13
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Hallo liebes Zicklein,

Du wohnst also in Cuxhaven. Ich war schon öfter in Duhnen, hat mir immer supergut gefallen.
Zu Deinen Kindern: Dass sie die Diagnose 'gefasst' aufgenommen haben, bedeutet keine Entwarnung. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen (betr. meine Kleine, 15), es ist ein Hammer der auf die Kinder zukommt. Die 11jährige wird es sicher viel mehr realisieren als die 6jährige. Meine Tochter hat sich von Anfang, fast völlig aus dem Kontakt mit mir gezogen. Sie war nicht mehr in der Lage, körperliche Berührungen zuzulassen. Wir haben uns in der Hochphase der Chemo fast nie angefasst, keine Umarmung etc. Sie wurde ganz steif wenn ich es versucht habe. Ich hab es dann gelassen, um sie nicht unter Druck zu setzen. Und wir waren uns sonst unser ganzes gemeinsames Leben lang immer sehr nah. Sie suchte 'vorher' sehr oft meine Nähe, zum reden, zum kuscheln. Von heute auf morgen war das alles weg.
Das hat mich sehr verletzt und ich war total hilflos, anfangs. Ich habe dann nach einer Weile mit einer Psychologin darüber gesprochen. Sie sagte mir, dass meine Tochter sich so wahrscheinlich schützt. Sie hätte riesige Verlustängste und stünde wohl unter Schock. Und da ist Verdrängung der Angst ein prima Mittel um es nicht spüren zu müssen. Wenn mir nämlich etwas passieren würde in Richtung Sterben, wäre sie ja 'allein'. Ich bin alleinerziehend. Nun, sie hat 2 große Geschwister (28w und 26m) und die würden sich natürlich kümmern, aber das ist ja nicht das Gleiche wie zuhause bei Muttern.
Seit etwa gut 3 Wochen taut sie auf. Das Therapieende ist in Sicht, meine Haare kommen wieder, ich wirke relativ vital. Ab und zu bekomme ich jetzt sogar eine Umarmung und neulich abends sogar einen GuteNachtKuss

Vielleicht schaust Du mal nach kindgerechter Literatur? Zum vorlesen und als Gesprächsvorbereitung.

Alles Liebe
Beate
  #4  
Alt 13.10.2007, 14:18
Zicke Zicke ist offline
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wow...das treibt einem aber schon die tränen in die augen....meine beiden sind nämlich eigentlich auch richtige kuschelmäuse....erstmal abwarten und die kinder einbeziehen, denke ich. zumindest in dem maße, das sie verkraften können.
  #5  
Alt 13.10.2007, 14:22
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Ja, unbedingt mit einbeziehen. Bietet immer wieder an dass sie fragen dürfen, auch wenn keine Fragen kommen, man sollte es wiederholen.
Denn die Phantasie der Kinder übertrifft in der Regel die Realität. Und das ist in dieser Situation wesentlich beängstigender.
Evtl. psychoonkologische Beratung? Fragt in der Kinik nach.

LG Beate
  #6  
Alt 13.10.2007, 16:34
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Linnea Linnea ist offline
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Liebes Zickchen,

tja, ist leider so, daß es die ganze Familie zwangsläufig mitbetrifft, vor allem psychisch. Das ist der Punkt, der mir daran eigentlich am meisten zu schaffen macht. Das Körperliche, die Therapie ist im Grunde ganz gut auszuhalten... Aber wenn Du in meinem Thread gelesen hast, weißt Du ja, warum wir uns jetzt schon über Weihnachstbäume unterhalten mußten....

Bei uns betrifft es vor allem den Großen, der bald 8 wird. Er ist ein nachdenklicher Mensch und quält sich auch schnell mal mit sehr viel kleineren Problemen eine Weile herum, bis er uns etwas davon sagt. Bei ihm habe ich ein bißchen Angst, daß sich seine Ängste zu tief in ihn einfressen. Deshalb versuche ich auch immer von mir aus, Situationen herbeizuführen, die ein offenes Gespräch ermöglichen, wenn er den Bedarf hat.

Die Kleine dagegen wird in Kürze 1 Jahr und hat mich eigentlich den Großteil ihres Lebens nur mit reduzierter Energie erlebt. Aber sie macht bisher einen erstaunlich fröhlichen und ausgeglichenen Eindruck. Sie bereitet mir in ihrer Unbefangenheit sehr viel Freude - so ganz nebenher - das gibt auch Kraft.

Durch einen Zufall bin ich gleich zu Beginn meiner Therapie an einen Psychotherapeuten geraten, dessen Hilfe mir inzwischen sehr wichtig geworden ist, weil sie mir sehr guttut. Mit ihm kann ich auch prima über alles rund um die Kinder reden.

Aber wie Beate schon geschrieben hat: es gibt auch die Möglichkeit, einzelne Gesprächs- oder Beratungstermine wahrzunehmen, wenn man sich in einer konkreten Situation Gedanken macht und gerne mal einen fachmännischen/-fraulichen Rat hören möchte. Man sollte möglichst sehen, daß man nicht zuviele Sorgen anhäuft...

Liebe Grüße nach Cuxhaven!
Linnea
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- Christine Busta -

Geändert von Linnea (13.10.2007 um 16:45 Uhr)
  #7  
Alt 13.10.2007, 23:42
Zicke Zicke ist offline
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liebe linnea, liebe beate und auch alle anderen, die hier immer so wunderbar zuspruch geben...

merke selber, wie sich im moment meine prioritäten ändern...war bisher schon ein ziemlich eitles, sehr karriereorientiertes zicklein. meine kinder standen zwar immer an erster stelle, wie wohl bei jeder mutter, aber auf eine sechzig stunden-woche bei der arbeit habe ich auch nicht verzichtet...bei meinem job läßt sich das- kaum faßbar, ich weiß- auch irgendwie organisieren, zu kurz kommt im endeffekt der eigene körper und die eigene seele.

jetzt bin ich seit fast sechs wochen zu hause, weil die ärzte meinen, ich muß erstmal meine reserven auftanken, bevor die chemo losgeht....und plötzlich merke ich, was mir zwölf jahre gefehlt hat, seit ich meine tage und wochen nicht mehr minutiös durchplanen muß, damit alles reibungslos funktioniert. ist schon seltsam, aber auch sehr befreiend...

ich bin jetzt jeden abend zuhause und lese zum beispiel mit den kindern...das war früher die ausnahme, nicht die regel...ich hab spaß daran, mit der großen ein referat über homers epos "ilias" zu schreiben....die lehrerin möge es mir verzeihen, aber das ist gerade so ein mama-tochter-ding das ich trotz aller pädagogischer vorbehalte nicht lassen möchte...ich mach es auch nur dieses eine mal, versprochen! wobei...ich find den stoff schon ganz schön heavy für 6.klasse, oder??

irgendwie versuch ich wohl, gerade jetzt vor der chemo noch ganz viele positive erinnerungen in die kleinen kinderköpfe zu bekommen...und es macht mir unendlich viel spaß...leiste im geiste abbitte an alle mütter, die ich vorher ein bißchen belächelt habe, weil sie sich ganz bewußt für die familie und gegen den beruf entschieden haben! ist wahrscheinlich nicht für immer mein ding, aber im moment kann ich euch das erste mal in meinem leben verstehen und dafür bin ich dem mist-krebs fast dankbar---das ist aber auch das einzige!

so...und jetzt freu ich mich auf einen weiteren sonnigen oktobertag mit meiner familie!

dat zickchen
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