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#1
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Mona,
Deine Ängste kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich selber nicht betroffen bin! Mein Mann erkrankte 2003 an einem Weichteilsarkom und seine Prognose war, innerhalb der nächsten zwei Jahre zu 65% an Lungenmetastasen zu erkranken. Drei Onkologen unabhängig voneinander sahen es so! Mein Mann gab auf Statistiken und Prognosen überhaupt nichts. Er sagte von vornherein, er gehöre zu den anderen 35%. Seine Nachsorgetermine nahm er immer ganz gelassen, machte sich keine Gedanken. Anfangs dachte ich, er würde seine Krankheit verdrängen, aber dem war nicht so. Und er hatte recht! Er ist bis heute von Metastasen und Rezidiven verschont geblieben, lebt sein Leben wie vor der Erkrankung, hat nur eine Sache verändert, nämlich den Stress in seiner Firma zu minimieren. Er ist in vielen Dingen gelassener geworden, ansonsten ist er ganz der "Alte". Deine Ängste und Gedanken hatte ich als Angehörige nach den ganzen Therapien. Dann erst hat man Zeit zum Luft holen. Seit 26 Jahren bin ich Krankenschwester und ich kann Dir sagen, die Prognosen sind veraltet, die Medizin ist vorangeschritten, die Statistiken stimmen selten. Ich wünsche Dir Gesundheit, schöne Gedanken und ein sorgenfreies Leben! Liebe Grüße Sanne |
#2
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Liebe Nikita
danke, dass zu "zugibst" bestimmte Dinge nach hinten gestellt zu haben. Tut einfach gut zu wissen, dass das andere auch tun. Ich glaube, dass der Umgang, den du mittlerweile hast, richtig ist... man hat die Statistiken und Prognosen irgendwann mal gelesen und man hat sie auch im Kopf (ich behaupte mal, man kann das nicht "löschen" und es wäre auch nicht sinnvoll). Das genügt. Und irgendwann sollte man einfach aufhören mit Lesen. Soviel passiert da nicht, so dynamisch sind Statisken nicht... Ich denke, ich werde versuchen das auch zu tun. Allgemeine Informationen werde ich aber noch weiterverfolgen... man bekommt ja auch manches hier im Forum mit. Liebe Sanne als ich den Beitrag schrieb, ging es gar nicht so sehr um Ängste. Natürlich spielen die auch eine Rolle, aber ich begegne Ängsten dadurch, dass ich drüber nachdenke. Und darum ging es mir... ich suche nach Argumenten, was der "rational sinnvollste" Weg ist, mit Prognosen umzugehen. Und in dem Sinne hätte dein Mann auch recht gehabt, wenn er zu den zwei Dritteln gehört hätten, die ein Rezidiv bekommen hätten... einfach weil er die Zeit bis dahin am besten verbracht hätte. Es ist toll, dass er das mit einer solchen Gelassenheit hinbekommt und ich wünsche Euch noch viele schöne Jahre! liebe Grüße Mona |
#3
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
also Prognosen belasten mich kaum mehr. Dazu zwei Beispiele :
- die mittlere Lebensdauer meiner Erkrankung liegt bei 24 bis 36 Monaten, ich lebe nun schon mehr als drei mal so lang.. - auch konkrete Prognosen zum Krankheitsfortschritt sind bisher nicht eingetroffen, trotz vorausgesagter beginnender Hämolyse ist mein HB-Wert immer noch sehr gut (obwohl (oder deshalb ?) ich die empfohlene Chemo nicht gemacht habe). Ich möchte damit aber nicht sagen, dass Prognosen nicht eintreten können und man den Kopf in den Sand stecken sollte.... Gruß Thomas |
#4
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo, alle zusammen hier!
Auch ich bin Krebspatientin und 44 Jahre alt, vor einem Jahr konnte ich mir noch nicht einmal vorstellen, dass es auch mich treffen könnte, da waren es immer nur die bedauernswerten "Anderen". Ich denke, jeder möchte gerne die Prognose wissen, besonders am Anfang der Erkrankung, aber die Ärzte sind ja damit sehr zurückhaltend, was einen manchmal wütend macht, da man immer denkt, dass sie einem ihr Wissen vorenthalten. Aber ich denke inzwischen, es ist wirklich so, dass die Erkrankung bei jedem Menschen von individuellen Faktoren abhängt und es wirklich schwer für Ärzte ist, genaue Prognosen zu treffen. Auch ich habe monatelang das Internet durchforstet und kenne manche Seiten, die meinen Krebstyp betreffen, fast auswendig. Aber inzwischen bin ich auch etwas gelassener geworden, die schlechtesten Prognosen habe ich schon überlebt und es geht mir immer noch recht gut. Man muss immer denken, das Glas ist noch halbvoll und nicht halbleer. Ich denke, es ist wichtig, auch trotz der bescheuerten Diagnosen und Prognosen JAA zum Leben zu sagen und jeden Tag möglichst das zu tun, was man immer noch mal tun wollte und dies nicht auf die lange Bank zu schieben. Liebe Grüße jusa |
#5
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo an alle
bei dem ersten Gespräch mit dem Onkologen habe ich damals auch nach meinen "Chancen" gefragt. Der Onkologe tat sich schwer mit einer Antwort. Er hatte schon Recht als er sagte, lt. Statistik hätte ich 70-80 % Chancen, aber das nutzt mir das wenn ich zu den 20-30 % gehöre? Gelesen habe ich damals nicht so viel, das hätte ich nicht aushalten können. Heute befasse ich mich schon damit, aber auch immer nur mal wieder ein bisschen. So geht jede/r auf seine Weise damit um, nicht wahr?
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glg Sabine Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut |
#6
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo liebe Sanne, oooh, nun greife ich einen Beitrag von Dir auf, der schon ein Jahr zurück liegt, das aber nur deshalb, weil ich diesen erst jetzt gelesen habe. Dankeschön, dass Du, als Fachfrau sozusagen, sagst, das Prognosen und Statistiken nicht wirklich viel taugen. Es stimmt, die Medizin ist weit vorangeschritten, Gottseidank auch, aber dennoch wird man immer mal wieder mit solchen Prognosen konfrontiert. Sieh mal, ich war im vergangenen Jahr an EK erkrankt, erst nach der 2. OP konnte man mir den allergrößten Teil entfernen. Die Chemo wirkte sehr gut, 3 Wochen nach der letzten Chemovergabe lag mein TM absolut im Normbereich und weitere 9 Wochen später ebenfalls. Bis dann ca. 3 Monate später der Hammer kam, es waren noch winzige Restchen vorhanden im Bauchfell, die ein wenig gewachsen waren. TM erhöht, Prognose nicht so doll, weil alles, was innerhalb von 6 Monaten wächst oder wieder kommt, nicht so toll einzuschätzen ist. Vermutlich auch, weil man dann vermutet, dass man platinrefraktär ist. Eine Sache, die man natürlich nicht nachvollziehen kann, denn die Chemo hatte doch so gut angeschlagen, es handelt sich doch um dieselben Zellen oder nicht? Wie dem auch sei, natürlich mache ich mir Gedanken, insbesondere auch um meine Familie, meine Kinder sind doch noch relativ klein, was sollen sie ohne mich machen und ich denke auch an meinen Mann dabei. Meine ganze Hoffnung liegt auf der Ovar 2.11 Studie und ich hoffe sehr, dass ich es doch noch gebacken bekomme und noch viele, lange, gesunde Jahre leben kann und darf!!! Denn trotz dieser Prognose meinte meine Ärztin auch, dass es Frauen gab, die hatten eine bessere als ich, aber die haben es nicht geschafft, weil sie seelisch abgebaut haben, während es Frauen gab mit meiner Prognose, die hatten Kämpfergeist und den festen Willen, sie haben es geschafft. Also wird sich doch sofort in dieser Prognose widersprochen gell? Nur - kann man immer positiv denken? Niemals einen Durchhänger haben??? Klar fahre ich mitunter Achterbahn mit meinen Gefühlen, aber ich glaube auch daran, dass ich es schaffen kann und schaffen werde!!! sonnige Grüße Manu Zitat:
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Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!! |
#7
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
liebe schnuppe,
nein, dauernd kann man nicht positiv denken. ich gkaube auch nicht, dass es leute nicht schaffen, WEIL sie seelisch abgebaut haben. es gehört eben eine portion glück dazu - die statistik hilft dir auch nichts, wenn du 95 prozent hast und du gehörst zu den anderen 5 prozent. meine prognose: 80 % der frauen leben nach 10 jahren 18 sind an krebs gestorben 2 sind aus anderern gründen gestorben und ich - bei meinen achterbahnen - dachte zb. NIE an diese 2% die an was ganz anderem gestorben sind. die sind mir am axxx vorbei gegangen. zeigte mir, wie mein denken funktioniert. aber nochmals: zum gesundbleiben gehört auch eine portion glück! das wünsche ich dir und mir und allen hier von ganzem herzen |
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