Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Über den Krebs-Kompass & Vermischtes > Öffentliche Tagebücher

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.02.2007, 17:50
PetraW PetraW ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2005
Beiträge: 57
Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,

jetzt stehe ich wieder vor einem Problem.

Ach immer diese Hin- und Hergerissenheit.

Es ist folgendes ich habe eine starke Kieferhöhlenentzündung und habe sie auch verschleppt, weil ich ja letzte Woche mit meinem Dad beschäftigt war und mir geht es hundsmisserabel.

Soll ich ihn jetzt morgen besuchen oder nicht ?

Eigentlich wollte ich mich total auskurieren, damit ich wieder schnell gesund werde, aber jetzt meldet sich natürlich mein schlechtes Gewissen wieder.

Soll ich jetzt doch morgen gehen oder nicht ?

Oh man, warum tue ich mir mit Entscheidungen immer so schwer.

Habe auch einen Krankenschein von meiner Hausärztin abgelehnt, den ich wollte nicht schon wieder einen und außerdem brauche ich die Ablenkung sonst werde ich noch verückt.

Bitte jemand der diesen Thread liest hat mir vielleicht einen Tip wie ich mich verhalten soll ???

Liebe Grüße

Petra

Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 17.02.2007, 22:32
Benutzerbild von Sandy71186
Sandy71186 Sandy71186 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.01.2007
Beiträge: 64
Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo Petra ,

ich habe heute zum ersten mal diesen Beitrag gelesen und ärgere mich das ich ihn nicht eher gelesen habe !!

Das ist der erste beitrag der mir haargenau aus der Seele spricht.
Als erstes mal zu den Schlafstörungen. Ich habe auch diese Schlafstörungen und bin die ganze Nacht immer wach gewesen und dann bin ich erst zum Arzt. Der hat mir ein Schlafmittel verschrieben also es ist ein Antidepressiva für postraumatische Schlafstörungen also genau für mich hingeschnitten.
Habe lange überlegt und es dann mal genommen aber ganz schnell wieder abgesetzt. Das Mittel hat mich total aus den Schuhen gehauen. Ich sollte "erstmal" eine halbe nehmen und diese Halbe war mir schon zuviel.
Konnte zwar super davon schlafen und vor allem auch schnell. Aber ich bin den ganzen Tag nicht mehr hochgekommen. Habe sogar die Arbeit verschlafen, weil ich den Wecker absolut nicht gehört habe.
Bin darauf hin zum Arzt und der sagte mir das dies schon ein sehr leichtes Mittel sei. Also habe ich bis jetzt ganz darauf verzichtet.
Mir hilft zur Zeit sehr gut zum einschlafen, wenn ich noch ein schönes Buch lese oder den ganzen Tag arbeiten bin, dann bin ich abends so kaputt das ich nicht mehr kann und einfach einschlafe. Aber vor Alpträumen hilft das natürlich nicht. Da habe ich noch leider kein Mittel gefunden.

Das mit der Entscheidung wegen dem Besuch deines papas finde ich auch schwer.
Wie weit wohnt er denn weg? Wenn es vielleicht gleich um die Ecke wäre dann würde ich aber ich rede eben nur von mir gehen. Aber wenn du dort noch hinfahren musst würde ich es lassen. Ich weiß ja auch wie schei.. es einem gehen kann.
Vielleicht gehst du lieber zwei drei Tage später mal hin zum Abendessen?? Oder wegen der Schichtarbeit zum Kaffee oder Mittag?
Ich kenne es sehr gut verstehen nur das mein Opa (seit Dezember Leberkrebs erkrankt) 600km weit von mir entfernt wohnt. Ich habe mir auch immer einmal im Monat ein Besuch vorgenommen aber leider reicht diesen Monat mein Ausbildungsgehalt nicht um noch fast 1200km zu fahren ..
Meine Mama würde mir natürlich das Geld geben aber das möchte ich ja nicht, denn sie müssen ja auch Ihre Sachen zahlen und helfen ja auch immer meinem Opi und meiner Oma und auch mir.
Also was Entscheidungen angeht war ich auch immer im Konflikt aber glaub mir ich bin da auch fast dran kaputt gegangen bis ich hier angefangen habe im Krebskompass mir Hilfe zu suchen.
Also wenn du mal wieder nicht weiter weisst dann schreib mir doch einfach und wir können dann über alles reden. Würde mich sehr freuen....
Bin auch ein Mensch der sich immer alles und aber wirklich alles sehr sehr schwer zu Herzen nimmt, d.h. jede Kleinigkeit und sich auch immer schnell angegriffen fühlt und nicht verstanden. kann das also sehr gut nachempfinden wie man sich da fühlt. Und vor allem wie einsam man dann wird.

Bei uns ist das fast das selbe Problem wie bei Euch. Ich suche immer im Internet was oder hole mir rat und schlage dann Sachen vor oder super Kliniken der allgemeine Hilfen und niemand nimmt mich für voll. Mein Opa sagt dann immer ach der Arzt macht das schon. Dann werde ich auch immer ütend wenn man auf solche tauben Ohren stößt aber ich lasse mich nicht entmutigen und schlage trotzdem immer was vor und mittlerweile ruft mein Opa auch schon an und fragt mich nach Dingen die ich ihm aus dem Krebskompass suchen soll.

Ich habe mir auch mal überlegt, das dein Papa ja bestimmt wie mein Opa nicht sehr im Internet tätig sind. Such dir doch mal ein paar Tipps oder Beiträge heraus und druck sie mal aus und leg sie doch mal deinem Dad hin, er wird sie bestimmt in einer ruhigen Minute lesen, geh garnicht darauf ein sondern leg sie ihm mal hin. Vielleicht Beiträge von dir oder anderen betroffenen die das selbe haben wie er.


So ich hoffe ich habe dir ein wenig geholfen.
Wünsch dir noch eine gute Besserung und einen ruhigen Abend.
mach dich nicht so fertig, ich kann dich gut verstehen also bist du auch nicht alleine :-)

Liebe Grüße
Sandy
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 31.08.2007, 21:04
PetraW PetraW ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2005
Beiträge: 57
Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,

bin auch mal wieder da . hat ja wieder eine Weile gedauert. Es ist verückt, auf der einen Seite merke ich das mir der Austausch gut tut, auf der anderen Seite will ich einfach meine Ruhe vor dem Thema haben.

Nur jetzt ist wieder mal der Zeitpunkt gekommen und er ist brisanter wie bisher, ICH BIN AM ENDE ! ICH KANN NICHT MEHR ; 3 1/2 Jahre Achterbahnfahrt sind einfach zu viel.

Ich bin sogar schon soweit das ich psychologische Hilfe suche, meine Hausärztin meint auch, ich darf mich nicht als seelischer Mülleimer meiner Eltern mißbrauchen lassen, was ich leider tue und so geht`s nicht weiter, wenn ich jetzt schon schlapp mache und es ist noch nicht mal in der "heißen" Phase.

Mein Dad hat jetzt seit Mittwoch Chemopause und das ist auch gut so, die Ärztin wollte ihn dabehalten zum aufbauen, will er aber nicht.

Meine Mutter ist mir überhaupt keine Hilfe, im Gegenteil sie belastet mich noch zusätzlich, den jetzt ist es amtlich sie hat Demenz und so habe ich 2 "Sorgenkinder" und es wird mit den Problemen einfach nicht weniger. Aber schon damals vor 3 Jahren hat sie mich nicht unterstützt und ich muß es jetzt eingestehen auch wenn es nicht leicht ist, ich kann nicht mehr, es ist einfach zu viel, ich will nicht vor die Hunde gehen. Vorallem gibt es ja keinen Ausweg aus dieser Situation, den mit meiner Mutter wird es ja nicht besser, den sie läßt sich ja nicht behandeln, sie weigert sich ja zum Arzt zu gehen, und sie stürzt häufig, aufgrund einer Problematik im Kleinhirn, kann sie halt nicht mehr so gut das Gleichgewicht halten, aber es ist alles in Ordnung und die Stürze passieren ja "nur" weil sie wieder zu schwer zu schleppen hatte .

Meine Hausärztin hat mir jetzt auch ein Mittel verschrieben wo den Serontoninspiegel heben soll, ich hoffe es schlägt an und es tritt keiner der zahlreichen Nebenwirkungen ein.

Och man ich bin doch auch nur ein Mensch und kein Roboter.

, ich glaube eine Nebenwirkung habe ich schon, ich könnte den ganzen Tag gähnen und das ist auch so aufgeführt, na ja vielleicht wirds ja mit der Zeit besser.

Ich bin Dauermüde und pumpe mich gerade auch mit Immunsteigerungsmitteln voll, damit ich ja nicht schlapp mache, klar ist das nicht das wahre, aber ich kann jetzt nicht auch noch krank werden.

Vorgestern bin ich über die Straße gelaufen und ein Auto hätte mich beinahe erwischt (ist eine gefährliche Stelle) wißt ihr welcher Gedanke mir durch den Kopf geschossen ist, warum ist es nicht passiert , dann wäre alles vorbei, dann wäre es nur noch leicht und unbeschwert , ich weiß so zu denken ist sch..., spiegelt aber gerade meine momentane Gemütslage.

Meine Hausärztin hat mich gefragt wenn ich einen Wunsch hätte was würde ich jetzt am liebsten machen:

Meine Antwort war eindeutig und aus dem Herzen:

Nicht`s, einfach an nicht`s denken müssen, einfach so in den Tag hineinleben ohne Sorgen, ohne irgendwelche Gedanken machen zu müssen, ohne das dauernd das Telefon klingelt und ein Angehöriger anruft und wissen will was Sache ist. Einfach mal unbeschwert leben können, nur das wird ein Wunschtraum bleiben, den die Realität holt mich immer wieder ein .

So mache Schluß für heute bin einfach zu müde, diese ständige bleiernde Müdigkeit, ist das was mich zusätzlich noch fertig macht, aber es ist nicht`s körperliches, es hängt mit dem Stress zusammen und außerdem ist meine Neurodermitis wieder ausgebrochen, ich könnte mich gerade blutig kratzen, aber es hilft ja kein Medikament, wenn die Seele schreit

Gute Nacht

Liebe Grüße

Petra

Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:54 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55