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  #1  
Alt 07.01.2007, 18:33
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo an alle,

waren heute bei meinen Eltern zu Hause. Meinem Paps geht es schlecht, aber mehr wegen seiner Psyche. Schmerzen hat er fast keine. Er ist so deprimiert, dass ihm alles sch... egal ist. Morgen wird der Port gelegt. Er meint, er will überhaupt nichts mehr wissen, Hauptsache, die helfen ihm. Jetzt sagt er: Hoffentlich wird es nach der Chemo besser. Ich glaube aber, danach geht es ihm erstmal noch schlechter, oder?

Ich weiß nun gar nicht mehr, was ich machen soll. Egal, was ich sage, er will es nicht hören. Auf die Frage, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen, meint er, gar keine, er lässt alles auf sich zukommen.
Von einem Onkopsychologen habe ich gar nicht erst angefangen, denn ich kenne die Antwort: Die können mir auch nicht die Krankheit nehmen. Von sogenanngen "Seelenklempnern" wollte er noch nie etwas wissen.

Es ist so schwer, sich in ihn reinzuversetzen, d.h. man kann es gar nicht. Er meinte schon zu meiner Ma: Du tust ja so, als wäre ich totkrank!
(Ist ja schon fast witzig, aber tut sehr weh, wenn man die Prognosen kennt).

Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen?

LG Conny
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  #2  
Alt 07.01.2007, 18:59
ruthra ruthra ist offline
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Liebe Conny,

kann Dich sehr gut verstehen hatte selber mal einen eigenen Thread angefangen mit dem Thema "wie geht ihr mit der Wahrheit um" ich konnte und wollte einfach nicht akeptieren, dass meine Mutter die Wahrheit nicht wahrhaben wollte...inzwischen habe ich mich damit arrangiert und manchmal denke ich sogar, dass sie vielleicht wegen ihrer "naiven" Einstellung, trotz der anfänglichen Prognaosen mit "nicht länger als 5 Monate", nun schon fast ein ganzes Jahr lebt.....sie will es einfach nicht glauben und was sie nicht glaubt kann und darf auch nicht sein...... auch jetzt macht mir da eigentlich große PRobleme da ich gerne das weitere "Vorgehen" mit ihr besprechen wollte...sie wird nämlich sicher nciht mehr lange alleine zu Hause sein können....ich habe aber auch da beschlossen jezt eben solange zu warten bis es wirklich nötig ist über alles zu sprechen.... wenn vorher müßt ich ihr ja sagen...dass es statt besser, wie sie ja immer noch hofft alles eher noch schlechter wird.
Sowas wie psychoonkolologische Unterstützung, hält sie auch für Blödsinn...

Hoffe dass Du auch Deinen Weg findest mit dem Du klar kommen kannst im Umgang mit Deinem Vater.

Dir alles Liebe


Inez
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  #3  
Alt 07.01.2007, 19:20
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo Inez,

vielen Dank für deine Worte. Ich vermute, dass ihm die Krankheit zwar bewusst ist, er aber eben damit - wie denn auch - überhaupt nicht umgehen kann. Wenn wir auf ihn einreden, machen wir es bestimmt noch schlimmer, da hast du Recht.
Ich muss halt gucken, wie es in den kommenden Tagen aussieht.

Dir und deiner Ma wünsche ich alles Gute, wenig Schmerzen und ganz viel Kraft. Das wünsche ich übrigens allen Betroffenen und Angehörigen hier!!!

Sch..... Boot, in dem wir hier sitzen!

LG Conny
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  #4  
Alt 09.01.2007, 16:57
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo Ihr,
ich glaube, mein Paps hat sich aufgegeben. Gestern wurde der Port gesetzt, heute sollte Chemo beginnen. Seine Blutwerte waren aber so schlecht, dass das nicht ging. Mein Paps will nichts mehr essen, nur noch schlafen und kann sich kaum auf den Beinen halten. Der Arzt sagte, er solle im Krankenhaus bleiben, damit sie ihn ernähren können und damit nächste Woche mit der Chemo angefangen werden kann oder er solle sich zwingen, was zu essen. Aber im Krankenhaus will er nicht bleiben und essen auch nicht. Meine Ma weiß überhaupt nicht mehr was sie machen soll und ich auch nicht.

Einerseits soll man den Willen respektieren, andererseits zugucken, wie ein Mensch elend zugrunde geht??

Meine Ma ist jetzt bei der Hausärztin, mal sehen, was sie dabei rauskommt.

Es ist einfach alles nur schrecklich.

LG Conny
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  #5  
Alt 09.01.2007, 17:28
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Liebe Conny,

ich kann mir gut vorstellen wie Dir zu Mute ist, aber dass Dein Pa sich "aufgegeben" hat, nur weil er nichts essen möchte,glaube ich nicht...meine Ma war bisher immer optimistisch und hat mich mit Ihrem Optimismus immer angesteckt, und trotzdem....sie ißt so gut wie nichts !!! in einem Jahr hat sie fast 30 kg abgenommen....das "keinen Appetit haben" ist leider ein ganz typisches "Symptom"..... also, laßt ihn im KH wieder aufpäppeln und laßt ihn erstmal schlafen und fangt nächste Woche mit der Chemo an.................

wünsche Euch alles Liebe und Gute

Inez
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  #6  
Alt 09.01.2007, 18:08
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Liebe Inez,
danke für deine Worte. Aber mein Paps ist nicht im Krankenhaus, weil er ja wieder nach Hause wollte. Sollte ja bloß zur Chemo dorthin. Er hat von dort Tropfen gegen die Übelkeit bekommen.

Meine Ma war ja bei der Hausärztin. Diese sagt auch, dass er essen muss. Er hat ja gar nichts mehr zu sich genommen. (Er hat übrigens seit November 20 kg abgenommen). Na ja, dann meinte sie weiter, dass sie ihn, sollte er weiter abbauen und sich gar keine Mühe geben, wenigstens kleine Sachen zu essen und zu trinken, leider zwangseinweisen müsste, damit er Nahrung bekommt. Gleichzeitig meinte sie, dass sie das zwar gar nicht darf, aber man könnte es ihm ja mal erzählen. Ist vielleicht nicht die feine Art, aber es hat geholfen!!!!! (Man Paps war schon immer sehr eigenwillig und stur). Jedenfalls hat er vorhin eine kleine warme Mahlzeit zu sich genommen, und die Tropfen helfen auch!!!
Irgend wie müssen wir ihn ja aus seinem Tief holen. So, jetzt hoffen wir, dass er wieder etwas zu Kräften kommt und nächste Woche endlich die Chemo beginnen kann. Die Zeit läuft ....

Liebe Grüße und alles Gute für dich und deine Ma und an alle anderen von

Conny
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  #7  
Alt 10.01.2007, 19:06
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Hallo Ihr,

nun ist mein Paps doch wieder im KH. Haben ihn heute morgen 6.00 Uhr mit Blaulicht in die Notaufnahme gefahren. Er hatte plötzlich starken Schüttelfrost, Fieber, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und der Bauch war hart wie Stein. Nach ewigen Untersuchungen wurde festgestellt, dass er eine Gallengangsentzündung hätte. Er erhielt einen Einlauf (wieso eigentlich bei Gallengangsentzündung?), hängt am Tropf und bekommt Antibiotika. Also wieder nichts mit Chemo, weil wohl Antibiotika und Chemo nicht zusammen gehen würden.

Wie hier schon alle fast ausnahmslos berichten. Es ist ein ewiges Auf und Ab. Ich glaub, ich muss auch mal zum Arzt, mir irgendwas verschreiben lassen, bin fast an dem Punkt angekommen, wo auch bei mir jegliche Kraft versagt. Gehe voll arbeiten, wo ich mich immer weniger konzentrieren kann, mein Kreislauf spielt verrückt, Schlafen kann ich kaum, soll meine Ma aufbauen, habe selbst Familie, Haushalt und und und .... Krank schreiben möchte ich mich ja auch nicht lassen, weil man ja Angst um den Arbeitsplatz haben muss, und ich weiß ja nicht, was noch kommt, obs mich nicht irgendwann ohnehin umhaut.

Dieses Forum gibt mir zwar auch Kraft, aber das Leid, was jeder einzelne erlebt, tut zusätzlich weh. Nur gut, dass es manchmal auch gute Botschaften gibt.

Viel Kraft an alle!

LG Conny
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