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  #1  
Alt 10.09.2006, 18:55
Benutzerbild von Tränen
Tränen Tränen ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Alannah

ich finde diese Bemerkung nicht nett, es ist klar das man mit so einer Diagnose nicht umgeht wie mit einem Schnupfen. Viele nehmen eine Psychologen in Anspruch und eventuell auch Medikamente, aber trotzdem geht es freundlicher. Ich finde es nicht schlecht wenn man hier auch seine Gedanken los werden kann.

Blauerschmetterling

ich finde deine Schreibweise und auch deine Denkweise sehr schön und ich finde es auch normal wenn man nach einer solchen Diagnose im loch hängt insbesondere wenn man immer funktionieren muss (bei Familie und Job). Ganz liebe Grüße Nicole
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  #2  
Alt 18.09.2006, 08:36
Benutzerbild von rihei
rihei rihei ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

hallo Blauerschmetterling...
ich hoffe, heute geht es dir gut.....
bei mir ist im moment so ein tag, wo ich noch am überlegen bin, ob ich mich "hängen lasse" oder etwas dagen unternehme......
ich glaube, das du dir wirklich einmal ganz ehrlich beantworten mußt, was dich unzufrieden macht......
wenn du deine aufmerksamkeit deiner familie schenkst, obwohl du zu schwach dazu bist????
du liebst deine familie.....aber an erster stelle solltest du jetzt stehen.......
ich glaube, unsere krankheit sit ein zeichen....sie wil uns etwas sagen und das gilt es (für mich zumindest) herauszufinden......
mir ging oder geht es oft ähnlich, wie dir....ich liebe meinen mann (kinder hab ich keine) über alles....er ist wirklich das, was ich meinen traummann nenne....
aber er haßt psychologen (warum auch immer).....ich gehe aber zu einem, weil ich allein nicht mehr weiter gekommen bin.....als wir uns einmal deswegen gestritten haben, habe ich in meiner wut gesagt "ich bin krank und alles, was ich glaube, das mir hilft, werde ich auch tun....und es hilft mir, zum psychologen zu gehen...."
das hat meinen süssen sehr zu nachdenken gebracht und er hat sich bei mir entschuldigt und seit dem ist nei wieder ein ablehnendes wort in diese richtung gefallen......
das solltest du dir (und auch deiner familie) vielleicht auch einmal klar vor augen führen......du bist diejenige, die krank ist und die versuchen muß, alles für dich wichtige und heilsame zu tun.....und wenn es ist, nichts zu tun....
ich weiß aus eigener erfahrung, das das leichter gesagt, als getan ist....aber jeder noch so kleine schritt in diese richtung ist ein wichtiger schritt...und auch ein schritt aus der unzufriedenheit......denn er führt zur ZUFRIEDENHEIT....
und zumindest ich wünsche mir nichts mehr als FRIEDEN mit mir und meinem körper......
und ich bin der festen überzeugung, wenn ich dieses zeichen und diese chance, die mein körper mir mit der krankheit gegeben hat ignoriere, dann gibt es keine zweite...also versuche ich sie zu nutzen.....
jetzt habe ich doch viel mehr geschrieben, als ich dachte....aber es hat mir auch selber gut getan.....
ich wünsche uns allen gaaaaaaaaaaaaanz viel kraft......
und wir sollten ruhig auch mal egoistisch sein und uns auf die LIEBE unserer geliebten menschen verlassen.....(das schreibe ich auch für mich!!!!!)

alles liebe und eine gute Woche.....
rihei

P.S.: ich bin zwar ganz neu hier....aber vielleicht könntet ihr mir am mittwoch morgen ein paar nette gedanken schicken.....ich hab dann meine zweite (und zum glück letzte AL - Bestrahlung und die erste war alles andere als angenehm.....

und jetzt werde ich mich auf machen und etwas walken.......
das schreiben hat mir doch sehr geholfen......
noch mal viele liebe grüsse
rihei
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  #3  
Alt 18.09.2006, 09:14
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Liebe rihei,
danke für Deine lieben Worte. Auch mir hilft es meistens, mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Ich glaube, was mich unzufrieden macht, ist, dass ich nie zur Ruhe komme, immer gefordert werde und äußerst selten einige Stunden für mich habe, die ich dringend für meine Entspannung benötige. Meine Situation zu Hause ist auch nicht so einfach. Mit meinem Mann kann ich zwar reden, aber wie weit kann ich gehen, mein Mann ist auch krank. Er hatte vor drei Jahren einen Hinterwandherzinfarkt nach fünf Tagen Krisis überlebt. Wie weit kann ich ihn mit meinem Kummer belasten? Im Moment geht es meinem Mann auch nicht gut, ständig Schmerzen im linken Arm, oft gereizt und manchmal redet er von seiner Todesangst. Erst vor einem Jahr ist der Bruder meines Mannes gestorben, auch Herz. Ich versuche immer Rücksicht zu nehmen und habe das Gefühl, selber dabei zu kurz zu kommen, da meine Kräfte nicht mehr ausreichen. Immer stelle ich mir die Frage: Warum mussten wir beide krank werden, unseren Lebensabend hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Wir versuchen zwar mit dieser Belastung fertig zu werden und umzudenken, aber immer gelingt es nicht. Die nervliche Belastung zerrt an uns.

Auch Dir wünsche ich, wie auch allen anderen eine zufriedenstellende Woche.

Blauerschmetterling
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  #4  
Alt 18.09.2006, 09:45
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rihei rihei ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

hallo blauerschmetterling.....
wenn du oft zu kurz kommst, wie du schreibst, dann ist da ja schon ein grund für dein unzufriedenheit......vielleicht solltest du dir wirklich überlegen einen therapeuten zu suchen.....mir gibt das viel kraft, sicherheit und zuversicht.....
immer nur RÜCKSICHT nehmen macht krank......es gäbe ja auch die möglichkeit einer paartherapie......
aber ganz egal, was du tust....tue etwas NUR für dich, das finde ich ganz ganz wichtig, denn du bist wichtig.....und in deinem leben bist du die allerwichtigste person, denn niemand AUSSER DIRkann es leben.......
ich wünsche dir (und auch allen anderen) viel kraft,
zuversicht....und GUTE LAUNE....

liebe grüsse
rihei
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  #5  
Alt 18.09.2006, 15:30
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Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo Blauerschmetterling,

Unzufriedenheit ist destruktiv. Unternimm etwas! Du bringst Deine Probleme alle so schön auf den Punkt und die Lösung liegt so nah. Schau mal richtig hin! Werde nicht egoistisch, sondern eigensinnig!

Stöbere mal auf dieser HP www.stepien-impulse.de . Dr. Stepien ist der leitende Psychologe in der Paracelsusklinik in Scheidegg. Für mich hat er die seltene Gabe, die Dinge so humorvoll auf den Punkt zu bringen. Er zeigt auf, welche Verhaltensmuster uns anerzogen sind, die uns ständig auspowern. Ein Umdenken ist notwendig. Das erfordert viel Eigenarbeit und ist nicht in ein paar Wochen erlernt. Doch es ist nicht unmöglich und in kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel!

Sei wissbegierig und werde eigensinnig!

Viel Kraft, Mut und Motivation wünscht Dir,

Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #6  
Alt 18.09.2006, 21:06
Bellinda
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Standard Gedanken

Lieber Blauerschmetterling,

Worte sind Brücken


Dein Mann spricht über seine Todesangst. Mit seinen Worten baut er dir eine Brücke. Ergreifst du diese Chance, ihm zu erzählen, wie du dich fühlst? In Ich-Botschaften zu sprechen über deine Bedürfnisse, die du zur Gesundung des Körpers und Heilwerdung deiner Seele brauchst, um Kraft zu schöpfen, damit du dann auch wieder für die Familie da sein kannst....?
Niemand kann erraten, wie es in dir aussieht, wenn du nicht darüber sprichst - wir können dir hier zwar viel Verständnis und Unterstützung geben, nicht aber die Kommunikation in deiner Familie für dich übernehmen.

Viele von uns sind so erzogen, doch es ist NICHT unsere genetische Pflicht als Frau, uns AUFZUOPFERN. Das ist ein falsches Verständnis von Liebe, das niemandem hilft, und am wenigsten dir. Niemand ist für dich verantwortlich außer DU SELBST! Und wie willst du weiter deine Familie unterstützen, wenn du dir nicht das Recht und den Raum für deine Gesundung nimmst?! Für-sich-Einstehen ist etwas anderes als Egoismus. Für-sich-Sorgen ist Ausdruck der Wertigkeit in dieser Welt, die du dir gibst.

Worte schaffen Vertrauen

Schweigen ("aus Rücksichtnahme, Nicht-Belasten-Wollen....) baut Mauern

Wie geht es dir, wenn du das Gefühl hast, jemand hält Dinge zurück vor dir, redet nur vielleicht nur über Oberflächliches mit dir? Empfindest du es als Rücksichtnahme oder vielleicht eher als mangelndes Vertrauen?

Lieber Blauerschmetterling,

ich wünsche dir Kraft zu erkennen, was du ändern kannst
ich wünsche dir den Mut, anzunehmen, was du nicht ändern kannst

und die Klarheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!

Alles Liebe
von Bellinda



Liebe Rihei,

willkommen hier und danke für deine Unterstützung - ich werde gerne versuchen, am Mittwoch ein paar liebevolle Gedanken in deine Richtung zu schicken.
Finde ich übrigens toll, wie du das deinem Freund gegenüber zum Ausdruck gebracht hast, dass du alles für deine Heilung tust, was sich für dich richtig anfühlt, anstatt dem zu folgen, was sein Kopf für richtig hält. Weiter so!!!
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  #7  
Alt 19.09.2006, 09:24
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Wie kann ich nur an mich denken, wenn ich auch um das Leben meines Mannes bange. Aufregungen, Ärger und Stress sind von ihm fern zu halten. Mein Mann ist voll berufstätig, also muss er doch zu Hause Ruhe und Frieden vorfinden. Er kann so liebenswürdig sein, aber wenn die Panikattacken kommen, geht man ihm lieber aus dem Weg. Er wird fahrig, manchmal unkontrolliert und stellt alles zur Seite, was ihn beengt und wenn es die Tasse Kaffee ist, die zu dicht bei ihm steht. Er brauch Platz, mehr Raum bei diesen Beengungsgefühlen. Immer wieder haben wir Gespräche geführt und mein Mann ist jedesmal einsichtig, auch was mein Ruhebedürfnis betrifft. Leider wird später alles wieder vergessen. Der Herzinfarkt verändert einen Menschen, ebenso wie uns der Krebs verändert hat. So gilt es, alles in Einklang zu bringen, was nicht immer einfach ist. Und irgendwann vergeht mir die Lust, ständig darüber reden zu müssen.
Den heutigen Tag möchte ich mit Freude begehen. Unser Großer hat Geburtstag, also ab in die Küche.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #8  
Alt 19.09.2006, 13:14
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rihei rihei ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

hallo Blauerschmetterling....
ich kann gut verstehen, wenn du schreibst, das dir irgendwann die Lust vergeht, immer zu reden.....
das kenne ich auch....ich muß auch immer sagen "Kannst du mal bitte......"
aber ich habe für mich entschieden, das ich lieber jedesmal frage, als mich im Stillen zu ärgern und eventuellen schädlichen Zellen dadurch "Futter" zu geben.
Ich frage auch nicht jedesmal, aber wenn ich selbst keine Lust oder Kraft habe, dann muß mein Schatz eben helfen.

@Bellinda....
danke schon mal für die liebevollen Gedanken.....
und wenn ich durch den Krebs eins gelernt habe, dann ist es das, daß ich viel viel mehr auf mich und meinen Körper hören muß, weil es (für mich) die einzige Möglichkeit darstellt, gesund zu werden und zu bleiben....

ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.....
liebe Grüsse
rihei
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  #9  
Alt 19.09.2006, 13:54
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Liebe Rihei,
morgen seh' ich wieder meinen Psychoonko- da bin ich immer am kraftvollsten und kann davon gerne - an dich und an alle, die es brauchen - etwas mit badischer Sonne gen NRW schicken ....

Liebe Heike,
ich habe mir deinen Link angeschaut - das gefällt mir gut, wenn ich nicht selbst schon in so guten Händen wäre ... aber ich könnte mir vorstellen, mir die eine oder andere CD von Dr. Stepien anzuschaffen, nicht nur für mich, auch zum Weitergeben ... danke für den wertvollen Tip!

Lieber Blauerschmetterling,
ich wünsche dir einen schönen, freudvollen Tag, möglichst schmerzfrei und voller Zufriedenheit!

Wie kann ich nur an mich denken, wenn ich auch um das Leben meines Mannes bange.
Bei dieser Frage fällt mir auf, sie lässt sich 2erlei Weise verstehen:
  1. Wie kann auch nur ein Teil von dir überhaupt nur auf die Idee kommen, es sich zu erlauben, an sich selbst zu denken....?
  2. oder : WIE = AUF WELCHE ART UND WEISE kann ich in der Situation auch an mich denken...?

Alles Liebe
Bellinda
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