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  #1  
Alt 27.03.2006, 12:34
Mom 21 Mom 21 ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo Gabriella,
ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum. Solche Nachrichten, wie die von dir, sollten wir öfter lesen. Du warst ja damals wirklich sehr jung und musstest dich schon mit so einem Mist befassen. Bewundernswert, wie du alles "weggesteckt" hast. Ich wollte, ich könnte das auch von mir sagen.

Ich habe meine Diagnose vor 1 1/4 Jahren bekommen und stecke noch mitten in der Panik. Obwohl ich zugeben muss, dass ich jetzt schon ein klein wenig besser mit der Diagnose umgehen kann. Aber die Woche vor der Nachsorge bin ich immer völlig durch den Wind. Na ja, vielleicht wird alles noch besser.

Es wäre ganz nett, wenn du uns mal deine Tumordicke und deinen Clark-Level mitteilen könntest. Also, gehe weiterhin zur Nachsorge und achte auch bei deinen 2 Zwergen darauf, dass sie nicht zuviel Sonne abkriegen.
LG Siggi
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  #2  
Alt 27.03.2006, 15:46
Gabriella Gabriella ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo Mom 21,
nachdem Du wissen wolltest, wie die genaue Diagnose war, hab ich jetzt mal den "Erledigt-Order" herausgekramt und konnte folgendes nachlesen: Tumordicke 0,55 mm, Clark Level II. Das stand in einem Gutachten, das eine Gesamtaufnahme aller Befunde beinhaltet. Da in einem der Befunde über dieses Gewebe sogar 1mm Tumordicke stand, hat man es nochmals untersucht und ist dann doch auf einen Wert von 0,55mm gekommen.

Weiß nicht, ob ich's geschrieben hatte, aber das Melanom befand sich vorn auf der Schulter. Als junges (ganz ansehnliches ;-) Mädchen war ich zudem bedrückt, ob ich mit der 7cm langen Narbe, die ja zunächst grauslig aussah überhaupt klarkomme. Sie war ja anfangs an den Enden recht knubbelig und sah richtig "zusammengeflickt" aus. Eine Woche vor der Diagnose hatte ich mir auch noch einen schönen Pulli mit sog. "CarmenAusschnitt" gekauft... Ja, jetzt sieht die Narbe mittlerweise sehr ästhetisch aus und ich habe überhaupt keine Probleme mehr, sie zu zeigen. Wenn ich gefragt werde, was das sei (viele meinen, ich hätte mir die Schulter mal ausgekugelt oder ähnliches) reagieren sie zwar schon betreten, aber sehen auch, wie ich dazu stehe.

Ich kann euch versichern, dass es jetzt absolute Normalität ohne jede Panik für mich ist. Klar, die ersten Jahre hatte ich schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn wieder was rausgeschnitten wurde und ich auf das histologische Ergebnis warten musste. Jetzt aber sind diese halbjährlichen Arztbesuche Routine und erst kurz vor Weihnachten ließ ich mir wieder einen entfernen. War aber alles ok.
Klar, man darf nicht leichtsinnig werden, wenn man's überwunden hat und sollte immer "brav ordentlich" die Kontrolltermine wahrnehmen, dann kann man gut damit leben.
Ich habe mich ja wirklich ewig mit diesem Gedanken getragen, die Sache mal in einem Forum zu schildern, einfach weil das sonst ja selten ein "Genesener" tut und frisch Betroffene ja sonst vielleicht mit keinem, bei dem's schon so lange her ist, Kontakt haben.
Den Anstoß hat ja die ganz frische Diagnose meiner Freundin gegeben, der ich nun nach meinen Kräften mental beistehen möchte.
Wenn jemand noch eine Frage hat, einfach melden.

Liebe Grüße von Gabriella, die sich so richtig über den heutigen Sonnentag freut!
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  #3  
Alt 27.03.2006, 18:02
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Liebe Gabriella,

ich freue mich sehr über Dein Posting! Es ist echt der blanke Horror, wenn man in so jungen Jahren einen derartigen Schlag verarbeiten muß. Aber man muß auch ganz klar sehen, daß Du einen sehr kleinen Befund hattest und die Möglichkeit, daß etwas nachkommt doch eher gering ist. Ich kann Dir aber durchaus zustimmen, daß die Zeit die Nerven doch etwas beruhigt. Ich hatte vor knapp 3 Jahren 4,7mm und CL V - spiele also in einer ganz anderen Liga - und kann aber schon seit einiger Zeit ganz gut damit leben - jedenfalls solange mich das MM in Ruhe läßt!
Genau das wünsche ich Dir, mir und allen hier! Hach, das reimt sich - und was sich reimt ist gut... :0))

Liebe Grüße

Claudia
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  #4  
Alt 27.03.2006, 18:18
Mom 21 Mom 21 ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hi Gabriella!
Stimmt, dein Melanom war ja noch ziemlich klein. Wobei das nicht immer was heißen muss. Hier im Forum tummeln sich auch Leute, die mit 0,3 Metastasen bekommen haben. Aber das ist ja wohl die große Ausnahme.
Und was die Narbe angeht sage ich immer "ein schönes Kind entstellt nichts".
Ich wünsche deiner erkrankten Freundin viel Kraft für den Kampf gegen den Krebs.
Für dich alles Gute und bleib gesund!
LG Siggi
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  #5  
Alt 28.03.2006, 08:04
egidius9857 egidius9857 ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo Ihr Lieben, melde mich zurück, um euch auf dem Laufenden zu halten.

Habe gestern bei meinem Labor schriftlich meine Hauprobe abgefordert, um Sie nochmal von einem anderen Labor prüfen zu lassen.

Mich stört immer mehr, dass es bei unterschiedlichen Eindringtiefen des Melanoms (bei mir 0,55 mm ) oft andere Clark-Level ( bei mir III) bestimmt werden.

Auch die Beiträge von Gabriella deuten darauf hin, dass bei der Diagnose durch die Labore hin und wieder Fehler bzw. unterscheidliche Aussagen machen.

Deshalb will ich meinen Befund nochmals geprüft haben und werde euch auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße (muss jetzt zur Arbeit )

egidius
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  #6  
Alt 28.03.2006, 09:51
Gabriella Gabriella ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo Egidius,
ich drücke Dir die Daumen, dass bei einer nochmaligen Untersuchung eher ein besseres Ergebnis rauskommt. Mich schockierte damals schon, dass da bei dieser anderen histologischen Untersuchung 1 mm rauskam (wahrscheinlich reine Schusseligkeit der Ärzte) und kann Dich voll verstehen, dass Du nochmals nachhakst.
Noch ein Anliegen habe ich, da ich öfters gelesen habe, mit wieviel Angst Betroffene zu tun haben. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob man einen kleineren oder größeren Befund hat. Sobald das Wort "Krebs" im Raume steht, hat jeder Panik, da kann mir keiner was erzählen. Ich wollte einfach sagen, dass ich Angst, große Angst hatte - eigentlich gar nicht mal vorrangig vor Metastasen, vielmehr vor einem neuen Melanom, dass ich dann vielleicht übersehen könnte. Ich war ja noch recht jung und unbedarft.

Es kann durchaus auch vorkommen, dass die Umwelt dann auch nochmals viel Wirbel macht. Nachdem man glaubt, man habe es psychisch im Griff, bahnt sich das ungute Gefühl wieder seinen Weg. So zwei Beispiele: Ich wollte nach dem Studium in den Staatsdienst und der Amtsarzt warf mir derart Knüppel zwischen die Beine und tat glatt so, als ob ich in den nächsten Jahren ein Pflegefall werden würde. Durch einen Spezialisten, der dann ein Gutachten über mich schrieb, konnte es dann entkräftet werden. Das andere war eine Lebensversicherung, die ich abschließen wollte (mehrere Jahre später) und ich wurde aufgrund des Risikos einfach abgelehnt. Unverschämtheit dachte ich: Übergewichtige und Raucher werden wohl nicht so streng eingestuft!!

Jedenfalls war das dann wieder eine mentale Herausforderung, die bewältigt werden mußte. Wieso ich das alles schreibe? Ich möchte, dass man als frisch Hautkrebs-Betroffener weiß, dass mit der Genesung auch die innere Haltung wieder gesund werden kann. Die Angst wird auch immer mehr schwinden, obwohl ich auch nicht die Supercoole bin, sondern eher sensibel. Was bleiben wird, ist das weit höhere Verantwortungsbewußtsein und die Aufmerksamkeit gegenüber seinem Körper - und das ist ja auch gut so.

Alles Liebe,
Gabriella
(PS. Bitte drückt mir die Daumen wegen meiner Freundin)
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  #7  
Alt 28.03.2006, 18:45
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo liebe Siggi!
Ich wollte Dir schon die ganze Zeit sagen, daß ich mich immer freue, wieder mehr von Dir zu lesen!

Lieber Egidius,
ich drücke Dir ganz ganz fest die Daumen, daß es sich lohnt, Dein Ex-MM nochmal untersuchen zu lassen. Generell kann eine Zweit-Befundung niemals schaden! Zahlst Du das selbst? Wenn ja, was kostet das?
Ich hab mal irgendwo gelesen, daß ca. ein Drittel (!!!) aller histopathologischer Befunde nicht korrekt wäre! Zwar nicht direkt gleich so gravierend, daß direkte Fehldiagnosen gestellt werden, aber sogar das ist auch schon vorgekommen... Allein der Unterschied zwischen CL II und III bedeutet ja schon eine ganze Menge! Viel Glück!!!

Liebe Gabriella,
ich stimme Dir voll und ganz zu! Jeder der eine Krebsdiagnose bekommt, hat erstmal zu kämpfen damit zu rechtzukommen - egal wie groß oder klein der Befund ist. Man sieht sein Leben bedroht und schiebt erstmal Panik!
ABER nachdem die Aussichten weiterhin ein "normales" Leben führen zu können, bei einem Mini-Befund von 0,4mm oder einem kleinen von 0,6mm einfach realistisch sind. meine ich, daß man auch größere Chancen hat, die Angst schneller in den Griff zu bekommen. Die Folgen sind in der Regel halt auch weitaus kleiner, als bei einem tiefen MM - womöglich noch mit Lk-Befall! Schon allein die weitaus engmaschigere und umfassenderen Nachsorge bei tiefen MMs sprechen Bände! Übrigens liegt die Möglichkeit auf ein Zweit-MM statistisch ungefähr bei 8 - 10%, die Aussichten auf Metas bei einem so kleinen Befund liegen ja noch unendlich viel niedriger. Ganz anders sieht es bei dickeren MMs aus. Natürlich gehe ich regelmäßig auch zur Hautkontrolle und beobachte mich auch selbst, ABER - ohne jetzt jemanden auf den Schlips treten zu wollen - wenn ich "nur" eine 10% "Gefahrenquote" hätte, wäre ich glücklich!!! Meine statistische Prognose Metas zu entwicklen, ist so enorm viel höher!!!! Keiner wünscht sich ein ZWeit-MM (und ich will das gar nicht herunterspielen), aber schon überhaupt keiner will etwas mit Metas zu tun haben!!!!
Deine Erfahrung wegen der Lebensversicherung ist leider allgemein so. Kein Versicherer wird noch unser Leben versichern... :0(( Wir hatten neulich in einem anderen Threat eine diesbezügliche Diskussion, aber da ging es um ganz andere Diagnosen und die entsprechende Alternative. Hier machen Betroffene auch eher die Erfahrung, daß die Umwelt die Krankheit "Malignes Melanom" nicht ernst nimmt. "Das Ding ist doch draußen - Du bist wieder gesund, was willst Du denn noch?!" Diese Reaktion haben bei weitem mehr Leute erlebt und es ist verdammt hart, der lieben Umwelt klar zu machen, daß das MM eine der gefährlichsten und aggressivsten Krebsarten überhaupt ist. Oft werden die damit verbundenen Sorgen und Belastungen von den lieben Mitmenschen überhaupt nicht verstanden! Dann hat man nicht nur die Krankheit, sondern stößt (schlimmstenfalls auch noch in der Familie!) auf Unverständnis!
Ich kann nur jedem mit einem so kleinen Befund immer wieder raten: Achtet auf Euch! Lebt gesund, trefft ein Minimum an biologischer Vorsorge, achtet auf Euere Psyche und freut Euch ansonsten Eueres Lebens!
Ehrlich gesagt, ist es auch meine Meinung: Ich lebe hier, heute und jetzt! Und heute geht es mir supergut! Was morgen ist, weiß doch wirklich keiner, auch kein Gesunder!
Man hat mir nach meiner Diagnose keine Hoffnung gelassen, viel länger als ein Vierteljahr zu überleben - das ist jetzt 2 3/4 Jahre her - und wie gesagt: HEUTE geht es mir gut und ich freue mich über jeden einzelnen Tag! Aber vergeß bitte auch nicht, daß es sehr vielen anderen (meistens aber mit einem dickerem MM als Deinem) ganz anders ergangen ist! Die "Oldtimer" hier in diesem Forum können ein trauriges Lied davon singen!
In diesem Sinne:
Liebe Grüße von
Claudia
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