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  #1  
Alt 10.03.2006, 10:22
Benutzerbild von Gaby283
Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Liebe Sylvia,

zuerst möchte ich dir mein tiefstes Mitgefühl aussprechen.

Meine Mama (54) ist auch am 26.02.2006 gestorben. Leider weiß ich nun auch, was es heißt, einen Elternteil zu verlieren. Meine Ma hat bis zum Schluß gekämpft und doch verloren...mein Vater und ich waren bei ihr, als sie starb. Das einzige was mich tröstet ist, dass sie ein Lächeln im Gesicht hatte und ihr Gesicht wirklich sehr schön und entspannt aussah. Für sie war es die Erlösung, für uns Hinterbliebene fängt erst nach und nach die Trauer an.

Ich glaube, dass unsere Eltern uns sehr nahe sind und uns weiter durch unser Leben begleiten. Sie wollen nicht, dass es uns schlecht geht, oder dass wir unser Leben "dahinplätschern" lassen, oder uns gar aufgeben. In einem Traum habe ich sogar mit meiner Ma gesprochen und manchmal, wenn ich einen Rat brauche, dann höre ich in mich hinein und höre ihre Stimme, die mich tröstet, dass ich nicht traurig sein soll, denn es geht ihr gut dort, wo sie jetzt ist.

Vielleicht möchtest du mal ein Buch von Elisabeth Kübler-Ross lesen?! Das gibt uns die Zuversicht, die wir brauchen.

Ich wünsche dir viel Mut, Hoffnung, Zuversicht und Kraft.

Grüße,
Gaby
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  #2  
Alt 10.03.2006, 16:05
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Hallo Sylvia!

Auch ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen und dir ein großes Kraftpaket zusenden! Das Gefühlschaos, welches du zurzeit durchlebst, kann ich auch sehr gut nachvollziehen. >Einerseits wurde er erlöst, andererseits fehlt er sooo sehr!< Mein Vater musste zwar schon vor 5 Monaten gehen (auch nur 63 Jahre alt geworden, Magenkrebs), aber wirklich viel besser geht es mir nun heute nicht. Mein Vater sagte auch immer, dass wir nicht weinen sollen, denn alles kommt so wie es kommen muss und da ändert keiner mehr was dran. Es ist wirklich schwer zu begreifen, wie schnell das Leben zu Ende sein kann.

Als mein Vater friedlich für immer eingeschlafen ist, waren wir nicht dabei. Er hat so lange gewartet bis er alleine war. Wobei wirklich alleine war er nicht, da er kurz vor seinem Tod noch geflüstert, dass `sie ihn nun holen würden´ und griff mit seiner Hand in Richtung Zimmerdecke. Auch er hatte (ähnlich wie Gabys Mutter) ein ganz entspanntes Gesicht mit einem leichten Lächeln. Vor allem strahlte er so viel Ruhe aus. Das hatte mich und meine Mutter etwas beruhigt.

Wir hatten und haben immer noch oft das Gefühl, dass er noch in unserer Nähe ist. Mal riechen wir sein Aftershave bzw. Duschgel oder meine Mutter hört seine Stimme. Auch mein Bruder und meine Schwester haben meinen Vater schon ihren Namen rufen gehört. Wir haben auch schon Schritte gehört, obwohl keiner zu sehen war. Wir haben auch schon überlegt, ob das nun wirklich echt oder bloß Einbildung ist. Aber wenn zwei das gleiche hören, kann es ja keine Einbildung mehr sein! Also irgendwas ist da auf jeden Fall dran!

Liebe Sylvia, ich wünsche dir alles Gute. Vielleicht gibt dein Vater euch auch noch ein Zeichen und zeigt euch somit, dass es ihm gut geht!?

Viele liebe Grüße
Sandra
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  #3  
Alt 10.03.2006, 16:28
Benutzerbild von Loui
Loui Loui ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure tröstenden Worte, schön in dieser Zeit nicht alleine zu sein. Das Forum hilft mir unheimlich, fühl mich sehr gut verstanden weil es euch genauso geht wie mir.

Für Gaby:
kannst dur mir ein Buch von E. Kübler-Ross speziel empfehlen. War gerade im Ebay und habe festgestellt dass sie ja ganz viele geschrieben hat.

Ich drück euch alle ganz feste, liebe Grüße, Sylvia
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  #4  
Alt 10.03.2006, 16:55
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Hallo Sylvia!

Ich hoffe, dass es dich nicht stört, wenn ich dir auch ein paar interessante Bücher empfehle!? Ich denke, dass Gaby diese Bücher auch kennt und bereits gelesen hat.
Meine Mutter und ich haben uns auch sehr viele Bücher gekauft und gelesen um alles einfach ein bisschen besser verstehen und verarbeiten zu können. Manche spendeten wirklich sehr viel Trost.

Von Elisabeth Kübler-Ross fand ich die Bücher „über den Tod und das Leben danach“ und „das Lesebuch“ sehr schön und hilfreich.

Auch die Bücher von Bernard Jakobi „Die Brücke zum Licht“ und „Auch du lebst ewig“ waren sehr aufschlussreich.

Natürlich gibt es auch noch Interessantes von Ramond A. Moody (Leben nach dem Tod, Das Licht von Drüben), aber ich will dich ja nun nicht mit zig Büchervorschlägen überfrachten.

Viele liebe Grüße
Sandra
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  #5  
Alt 10.03.2006, 20:17
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Loui Loui ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Hallo und vielen Dank für die Buch-Empfehlungen...Ich werd jetzt gleich mal auf die Suche gehen. , Sylvia
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  #6  
Alt 12.03.2006, 14:52
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Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Liebe Sylvia,

Sandra hat dir genau das Buch empfohlen ("Über den Tod und das Leben danach"), welches ich von Kübler-Ross habe. Habe auch noch ein schönes Bildband mit Fotos von Schmetterlingen von ihr ("Jedes Ende ist ein strahlender Beginn").

@Sandra
Meine Ma hat 2 Tage vor ihrem Tod auch immer in die Richtung der Zimmerdecke gegriffen (so, als ob sie jemandem die Hand geben wollte). Die Krankenschwester konnte mir keine richtige Antwort geben und meinte, dass sie vielleicht Störungen in der Feinmotorik hat...ehrlich gesagt, glaube ich das nicht!

Inzwischen befasse ich mich mit Trauerbüchern Mein Schmerz kommt einfach nicht richtig durch. Vielleicht setze ich mich unter Druck?! Wie ist das bei dir/euch?

Liebe Grüße und einen
Gaby
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  #7  
Alt 12.03.2006, 17:38
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Loui Loui ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Liebe Gaby,
ich denke unser Schmerz ist einfach anders weil wir wussten dass Papa/Mama bald gehen müssen. Als ich von Papa´s Krankheit erfahren habe bin ich ins Internet und gleich auf diese Seite gestossen. Die Lebenserwartung war hier bekannt gegeben und als ich es gelesen hatte bin ich zusammen gebrochen. Mir ging es in der Zeit als Papa noch lebte und ich sehen konnte wie er Tag für Tag mehr abbaute wesentlich schlimmer als jetzt. Ich bin mehrmals zusammen gebrochen, hatte Heulkräpfe und wollte es einfach nicht akzeptieren. Seine letzten Tage waren für mich die schlimmsten (seine Schmerzen, sein Gestöhne durch die Schmerzen, das apahtische durch das Morphium, zu sehen wie die Beine und Arme schon blau waren weil nichts mehr durchblutet war) ich wünschte mir für ihn dass er bitte bald einschlafen möge und er dann keine Schmerzen mehr haben muss. Auch hilft mir sehr dass ich dabei war als Papa gestorben ist. Es hilft mir auch das ganze besser zu verarbeiten. Die ersten beiden Tage nach seinem Tod ging es mir sehr schlecht und ich habe nur geweint. Dann, plötzlich Sendepause, es kamen keine Tränen mehr. Eine Woche nicht geweint, dann am Donnerstag Abend überkam mich wieder eine Trauerwelle. Ein paar Tage vor seinem Tod sagte Papa zu mir ich solle nicht weinen seine Zeit wäre gekommen. Das hilft mir ein wenig. Er wollte nicht dass ich traurig bin. Ich muss auch erwähnen dass ich Papa schon öfters "gerochen" habe. So, als würde er neben mir stehen. Vielleicht ist es wirklich so. In Gedanken rede ich auch viel mit ihm, das hilft mir auch sehr. Trauer ist bei jedem anders, man kann sie nicht beschreiben und sie äussert sich nicht dadurch dass wir nur weinen. Liebe Gaby, ich drück dich ganz feste und danke dir für die Buch-Tipps, liebe Grüße, Sylvia
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