Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #7  
Alt 03.03.2006, 09:23
Sylvia1 Sylvia1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2005
Beiträge: 13
Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Hallo Iris und Johanna,

bei uns war es nicht so, daß meine Mutter vorher schon Krebs hatte. Sie konnte im September 2004 ihren Arm nicht richtig bewegen und konnte kurzzeitig nicht sprechen, wir dachte es wäre soetwas wie ein leichter Schlaganfall, sie war gerade 53 Jahre alt.
Einen Termin beim Neurologen bekamen wir nicht so schnell, es war ja auch nur kurzzeitig aufgetreten. Als es häufiger wurde hat mein Vater sie ins Krankenhaus gebracht, am Nachmittag wußten wir schon, daß sie zwei Hirnmetastasen hat, eine oberabe an der rechten Seite, eine am Kleinhirn.
Ein paar Tage später wurde sie operiert, die eine Metastase konnte komplett entfernt werden. Ein paar Tage später (noch auf der Intensivstation) sprach mich und meine Schwester der Arzt an und sagte "Sie müssen stark sein, es wird eine sehr, sehr schwere Zeit" auf uns alle zukommen. Da fing ich an hier im Forum zu lesen und eigentlich war mir sehr schnell klar, daß sie das nicht langfristig überleben wird. Hört sich vielleicht hart an, aber im Grunde genommen habe ich mich damals bereits von ihr verabschiedet. Sie hat dann noch 10 Ganzkopfbestrahlungen bekommen, die sie nicht gut vertragen hat.
Als ich allein ein Gespräch mit Ihrem Arzt hatte, sagte er mir, daß während der Bestrahlung 5 neue Metastasen gewachsen sind und daß nichts weiter unternommen wird. Meine Eltern habe ich davon nie erzählt.
Trotzdem hatte sie noch einen schönen Sommer, mein Vater hat sie mit zur Arbeit genommen (er fährt viel herum) und wir haben uns oft getroffen. Meine Eltern sind beide davon ausgegangen, daß sie die Krankheit überlebt, der Arzt hat auch nicht offen zu Ihnen gesprochen, wahrscheinlich ahnte er, daß er meiner Mutter keinen Gefallen damit getan hätte (sie war sehr labil und hatte große Angst vor dem Sterben, sie brauchte die Hoffnung).
Im Spätsommer wurde ihr Zustand schlechter, sie konnte immer schlechter alleine laufen (alle sagten "das kommt sicher von den Bestrahlungen").
Am 20. November 05 nach einem Mittagsschläfchen, wollten meine Eltern uns spontan besuchen, sie ist einfach nach hinten umgekippt als mein Vater ihr beim Anziehen geholfen hat, sie war sofort tot und hat wirklich nicht leiden müssen. Die Tatsache macht es uns auch leichter, mit ihrem Tod umzugehen, das schlimmste wäre gewesen, wenn der Zustand sich langsam verschlechtert hätte, so daß sie den bevorstehenden Tod erahnen könnte.

So ich hoffe, ich habe keinen mit meinem Bericht überfordert. Leider habe ich hier keinen Bericht gefunden, wie das Leben durch Hirnmetastasen endet, wahrscheinlich ist es auch bei jedem anders.

Viele Grüsse
Sylvia
__________________
Sylvia
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55