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  #1  
Alt 03.12.2005, 14:34
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

ernest, das war gestern noch ein fürchterlicher tag. ich habe versucht ein wenig ordnung in dieses chaos hier zu bringen. die bohrmaschinen gingen nicht, nix hat funktioniert. ich wollte unser bett abbauen, ich kann dort nicht schlafen - nicht ohne dich. weißt du noch wieviel mühe wir gehabt haben, das richtige zu finden. es sollte hoch genug sein - wegen unserer knochen, sollte uns im alter das aufstehen erleichtern. nur 1 jahr haben wir zusammen darin gelegen, es war unser nest, in dem wir geborgen waren. und nun, habe ich es abgebaut. obwohl die maschine nicht ging habe ich es doch zusammen mit heike abbauen können und was passiert, ich bin beim rausräumen auch noch gestürzt. voll auf die stufe und nun habe ich auf der linken körperhälfte überall prellungen. lach nicht, ich war einfach nicht mit den gedanken da. ich muss immer an dich denken und so habe ich nicht gesehen wo ich hintrete. heike und ich haben uns dann überlegt, was du jetzt dazu sagst. wir haben dich richtig bruddle hören, "nie kann es schnell genug gehen" aber auch innerlich schmunzeln gesehen, weil wir beide frauen es letztendlich doch geschafft haben und zwar aus eigener kraft. ich denke, du warst mein schutzengel, denn es ja alles anders ausgehen können, pass weiter auf mich auf ich brauche dich und deine liebe. leonore
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  #2  
Alt 04.12.2005, 11:54
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

ernest, wir haben den 2. advent. ich habe heute morgen die kerzen angezündet und meine cd aufgelegt. du weißt ja, karl-heinrich waggerl. ich habe daran denken müssen, wie es vor einem jahr war, du und ich und die zwei katzen, jetzt bin ich allein mit einem kater und einem hund und du fehlst. wir waren so glücklich in unserem kleinen reich mit unseren tieren. ich überlege immer ob wir unser leben hätten anders gestalten sollen, ob dann die krankheit nicht so schnell weitergeschritten wäre. ich weiß diese fragen sind müßig. wir haben gelebt und uns geliebt. ich war so sicher in deiner liebe und jetzt, jetzt muss ich schauen wie ich ohne dich leben soll. ich versuche weiterzuleben aber es verdammt hart. ich rede mit dir, ich warte abends auf dich obwohl ich weiß, die tür geht nicht auf, kein anruf kommt, ich muss länger arbeiten oder ich sitze noch bei meinem freund. nix mehr kommt. es gibt kein uns mehr, kein wir. ich hätte so gewünscht mit dir zu gehen, stattdessen muss ich nun meinen weg ohne dich gehen. hilf mir. ich liebe dich. deine leonore
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  #3  
Alt 07.12.2005, 11:24
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

hallo mein lieb, nikolaus ist vorbei, ein nikolaus ohne dich. die kinder waren da, es war lebhaft wie immer, aber doch - du hast gefehlt. ich habe keinen nikolaus holen können, weil wie immer - die kinder sich über die zeiten nicht einigen konnten, alex kam wie immer spät, sabine musste dann schon wieder gehen. es ist leichter ein sack flöhe zu beaufsichtigen als meine familie unter einen hut zu bringen. aber das kennst du ja. brauchst net bruddle. hab ich schon getan. schatz seit gestern ist anton wieder bei uns, anton kam in die wohnung als wenn er nie weggewesen wäre, hat geschnurrt und gemaunzt, auf dem bett sich gedreht, max kam vom pferdehof zurück und war heilfroh, dass wir fast wieder komplett sind. plötzlich hat anton deinen schlafanzug gefunden, oh gott, er legte sich drauf und heulte, weißt du wie katzen heulen. es zerreißt einem das herz. ich habe ihn gestreichelt und erzählt, dass du bei pünktchen bist. er wurde mit der zeit ruhiger. max hat sich dann dazugelegt und ich habe beiden von dir erzählt. von deiner liebe zu ihnen und zu mir, von unserer glücklichen zeit. so lagen wir drei auf dem bett und haben uns gegenseitig getröstet. nur du hast gefehlt zu unserem glück. deine liebe zu den tieren und zu mir, dein lächeln und dein versteckter humor, der mich immer wieder zum lachen brachte. oh ernest, warum, warum du? du fehlst, ich kann es nicht ausdrücken wie sehr. ich kann es nicht akzeptieren. ich gehe durchs häusle rede mit dir, erzähle was ich mach. wenn ich anderen von dir erzähle, bin ich immer in der gegenwart. ich habe versucht hier alles räumlich zu ändern, aber das geht nur räumlich, meine erinnerungen sind fest verankert. ich liebe dich. bis später deine leonore
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  #4  
Alt 08.12.2005, 13:32
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

wieder eine nacht ohne dich, ein aufwachen ohne dich, alles immer ohne dich. anton und max suchen dich immer noch, du fehlst uns allen so. es ist leer ohne dich, oh ernest warum war es uns nicht gegönnt zusammen alt zu werden? hörst du krebs, ich verfluche dich, du bist eine geißel, die niemand gerufen hast. kommst ungestraft daher, kämpft nicht mit offenem visier, mein gott, ich kann fast nicht mehr, ernest es ist dunkel um mich geworden. sei nicht böse auf mich, dass ich so verzweifelt bin. ich werde nachher zu dir gehen, vielleicht werde ich dann wieder ruhiger werden. ich liebe dich und ich bin so einsam deine leonore
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  #5  
Alt 10.12.2005, 19:24
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

ernest, es ist alles so leer so dunkel ohne dich. ich mache die lichter an trotzdem bleibt es so dunkel. oft schaue ich auf die uhr und denke, du musst doch jetzt kommen, ich lebe noch in unserer gemeinsamen zeit, überlege was du essen willst was wir noch tun wollen und dann plötzlich ist es wieder da, du kommst nicht mehr, es ist jedesmal wie ein schlag. mein verstand weiß es nur meine seele will es nicht akzeptieren. warum hast du mich nicht mitgenommen? ich wäre lieber bei dir. wenn ich mit max fortgehe, sehe ich nur paare. ich sehe wie sie glücklich sind und frage mich, warum nicht wir zwei das glück haben durften miteinander alt zu werden. wir haben uns vom leben nicht viel gewünscht, nur immer das eine zusammen alt werden. weiß du noch unseren größten wunsch, im alter in deine heimat ziehen, dort ein kleines häuschen mieten mit garten, du auf deiner bank vor dem haus mit blick auf deine geliebten berge und ich sah mich im garten bei meinem kräutern. wie oft haben wir diesen traum gedanklich ausgesponnen, wenn wir beisammensaßen, haben uns vorgestellt wie wir dann aussehen. wir waren glücklich bei diesem gedanken. und jetzt sitze ich allein hier. stimmt nicht, max und anton sind da. für max kann ich dir gar nicht genug danken, du hast wie immer weitergedacht und dafür gesorgt, dass ich nicht allein bin. max liegt neben mir auf dem boden und bewacht mich, ja er ist tatsächlich zu meinem bewacher geworden, wer hätte das gedacht bei diesem kleinen "angsthasen". ach mein lieb, sicher siehst du wie es uns geht. hilf mir weiter und bleibe unser guter schutzengel. ich liebe dich deine leonore
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  #6  
Alt 11.12.2005, 16:00
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

ernest hier sitze ich nun allein mit meinen gedanken. max und anton schlafen. wir haben traumhaft schönes wetter. eisekalt und blauer himmel und doch kann ich mich nicht aufraffen und gehen, das mach ich nachher mit max noch. gestern abend habe ich meine drei sterne gesehen, sie standen in einer reihe, ich kenne leider die sternbilder nicht. aber ich war sicher es ward ihr. ich habe heute mal wieder an den unterlagen weitergearbeitet, du weißt ja, die behörden wollen alles schwarz auf weiß, ich muss aber immer unterbrechen, ich heul dann los wie ein kleines kind, die erinnerungen lassen mich nicht los, ich denke an dich, an unsere zeit und träume und schon bin ich wieder in tränen aufgelöst. ich versuche oft an unsere schöne zeit zu denken, aber immer wieder schiebt sich die zeit deiner krankheit dazwischen. ich sehe dich wieder, wenn du deine nahrung mit der sonde nimmst, sehe die kleinen schlucke wasser obwohl du lieber mal was anderes getrunken hättest. ich sehe aber auch, dass du trotz der schmerzen und entbehrungen immer noch an mich gedacht hast. wenn ich nicht mehr konnte, hast du mich getröstet. ich habe oft versucht, die krankheit runterzuspielen und meine ängste - dir war es aber immer bewusst und doch hast du noch einen scherz machen können oder mich in den arm genommen und festgehalten. wie sehr ich deine nähe vermisse kann ich nicht ausdrücken. wie oft habe ich den himmel um hilfe gebeten, hab gebetet, dass du mir erhalten bleibst. es sollte nicht sein. immer wieder überlege ich ob ich etwas versäumt habe, ob ich nicht doch mehr hätte für dich tun können. diese gedanken kann ich nicht abschalten. ich muss aufhören ich kann nicht mehr richtig denken, bin nur noch am heulen. tschüss mein lieb deine leonore
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  #7  
Alt 13.12.2005, 08:16
leonore leonore ist offline
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

wieder sitze ich hier, denke an dich und fühle die einsamkeit immer stärker. weihnachten rückt unbarmherzig näher und wie soll ich es ohne dich aushalten. ich weiß nicht ob ich es fertigbringe, weihnachten so zu feiern wie sonst mit baum und krippe. wir haben doch immer zusammen den baum ausgesucht, haben ihn geschmückt, du hast ihn katzensicher gemacht, wie haben wir lachen können, wenn pünktchen dazwischen gefunkt hat, versucht hat einen zweig zu klauen, oder die krippe du hast sie aufgebaut und pünktchen hat mithelfen wollen. oh ernest diese erinnerungen, immer wieder vor einem jahr - da war unsere kleine welt noch schön. es gab ein uns und ein wir und nun? du bist deinen letzten weg gegangen in den frieden und ich muss allein hier bleiben ohne deine wärrme und liebe. sei weiterhin mein stern der mich beschützt.
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