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  #1  
Alt 06.11.2005, 09:38
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Mario,
als ich deine NAchricht gelesen hab, hab ich gleich losheulen müssen....ist aber nichts neues weil ich seit einigen Tagen nur am Heulen bin....aber du schreibst so einfühlsam, genau so wie ich es mir von meinen Freunden oder meinem Bruder erwarte...von denen aber nichts kommt....
An die HOspizbewegung habe ich mich noch nicht gewandt...ist das denn nicht eine Sterbebegleitung? Soweit sind wir dann doch noch nicht....gottseidank.
Ich kann mir vorstellen dass dir deine Ma fehlt...meine Mutter ist mir das wichtigste...auch wenn es sich blöd anhört...sie ist mir fast wichtiger als mein Vater...und wenn ich mir vorstelle, dass sie nihct mehr da wäre....nicht auszudenken..sie ist der einzige Mensch, wirklich der einzige, der wie ein Fels in der Brandung ist....
Anna
  #2  
Alt 06.11.2005, 10:48
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hey Susi,
schön dass du auch geschrieben hast...ich weiß nicht ob du dich erinnerst, aber wir haben schonmal miteinander gechattet.....
Ihr beide macht das vorbildlich....was nützt es den Kopf in den Sand zu stecken und vor sich hin zu sichen.....man sollte das Leben das noch vor einem liegt, genießen und nutzen...
Schade nur, das mein Vater das nicht versteht.....und ich irgendwie auch nicht...ich predige immer soviel, letztendlich kann ich nichts für mich selbst nützen....leider!
Anna
  #3  
Alt 06.11.2005, 16:22
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Zitat:
Zitat von DaskleineÄnnchen

Ich kann mir vorstellen dass dir deine Ma fehlt...meine Mutter ist mir das wichtigste...auch wenn es sich blöd anhört...sie ist mir fast wichtiger als mein Vater...und wenn ich mir vorstelle, dass sie nihct mehr da wäre....nicht auszudenken..sie ist der einzige Mensch, wirklich der einzige, der wie ein Fels in der Brandung ist....

Hallo! Jetzt hab ich mich hier auch mal wieder angemeldet und schreib was in deinen Thread.
Das, was du über deine Mutter geschrieben hast, trifft bei mir auch haargenau zu. Deswegen hab ich auch Angst, dass sie aufgrund der Erkrankung meines Vaters und der Überlastung dadurch zusammen bricht.
Eben hab ich eine Sendung über den New York Marathon gesehen und musste weinen, weil mein Vater vor 2 Jahren selbst noch dort mitgelaufen ist und heute gehts ihm so schlecht und es gibt keine Hoffnung auf Besserung :-/
Ist wirklich furchtbar die ganze Situation.
Was ich noch fragen wollte: Wie gehen denn die Freunde deines Vaters mit seiner Erkrankung um? Einige Freunde meines Vaters haben sich distanziert...Ich glaub, sie wissen auch nicht teilweise, wie sie damit umgehen sollen. Letztens hat ihn eine Freundin angerufen und weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, hat sie ihm von früher erzählt, als beide noch Joggen waren gemeinsam und mein Vater musste einfach losheulen, weil ihm heute so etwas gar nicht mehr möglich ist. Das fand ich auch schlimm, wenn man sich dessen bewusst wird.
  #4  
Alt 06.11.2005, 22:07
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,
ich bin auch eine junge Angehörige. Ich bin 24 und meine Mutter hat nach fast fünf Jahren ein Rezidiv vom Eierstocktumor. Jetzt wurde sie operiert und bekommt nächste Woche die erste Chemo. In der Mitte der Behandlung wird sie nochmal operiert und ihr werden Lymphknoten entnommen, die dann untersucht werden. Ich hoffe so sehr, daß sie nicht befallen sind, sonst verschlechtern sich ihre Chancen und sie muß eine ganz schreckliche hochdosierte Chemo in ganz kurzen Abständen bekommen. Ich realisiere das alles noch gar nicht richtig und habe solche Angst, daß sie es nicht schafft. Mit meinen Freunden kann ich kaum reden, sie vermeiden das Thema oder melden sich von sich aus kaum. heute war wieder so ein trauriger tag. es gibt momente, da denke ich, meine mama ist so stark, daß sie es bestimmt schafft, aber heute haben wir wieder lange geredet und waren nur noch traurig. es kommt mir vor, als würde für uns die zeit stillstehen. Alle anderen leben ihr Leben normal weiter, nur bei uns dreht sich alles nur noch um diese fürchterliche Krankheit. Ich kriege mein eigenes Leben nicht mehr geregelt, mein Studium, meine Freunde, alles wird mir zu viel und auch irgendwie unwichtig, weil meine Gedanken nur bei meiner Mama sind. Ich kann mich nicht ablenken und bin wie versteinert. Entweder heule ich den ganzen Tag oder ich fühle gar nichts mehr. Die Chemo dauert sechs monate und im nachhinein kommen einem sechs monate immer sehr kurz vor, aber jetzt denke ich, diese zeit wird nie vorbeigehen.
Liebe Grüße von Laura.
  #5  
Alt 07.11.2005, 08:49
Andrea6 Andrea6 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Anna,

ich bin einfach mal Deiner Einladung gefolgt und würde mich zunächst gerne vorstellen: Ich bin 26 Jahre alt. Im Jahr 2003 wurde bei meinem Vater Darmkrebs festgestellt. Zwar ohne Metastasen, aber schon ein relativ fortgeschrittenes Stadium. Auf die OP (mit Anlegung eines Stomas) folgte eine kombinierte Radio-/Chemotherapie. Die Chemo hat er ganz gut vertragen, die Bestrahlung war jedoch die Hölle. Er hat so rapide abgebaut, dass wir wirklich das Schlimmst befürchtet haben. Dann kam die Rückverlegung des Stomas, eine OP, von der er sich bis heute nicht so richtig erholt hat. Im Sommer 2004 mussten meine Eltern ihren Urlaub, auf den sie sich schon lange gefreut haben, abbbrechen, weil mein Vater durch die Bestrahlung und die OPs Verwachsungen im Bauchraum hatte und kurz vor einem Darmverschluss stand. Wieder OP. In dieser Zeit fing es bei meiner Mutter an. Sie nahm innerhalb kürzester Zeit richtig viel ab, nur der Bauchumfang wuchs. Sie ist eigentlich sehr zierlich, sah aber zum Schlus aus wie eine Hochschwangere. Nachdem wir sie mehr oder weniger zum Arzt prügeln mussten, kam dann leider die Gewissheit: Eierstockkrebs, Gott sei Dank im Stadium 1c. Es folgten eine OP und eine Hochdosischemo, die sie, vom Haarausfall abgesehen, gut vertragen hat. Als wir dachten, das Schlimmste überwunden zu haben, wurde bei meinem Vater eine Metastase auf der Leber festgestellt. Das war wirklich ein Riesenschock. Die ganze Quälerei umsonst? Er wurde operiert, und ich habe seitdem die Gewissheit: Bei dieser Scheißkrankheit kann man sich nie sicher sein.

Ich bin Dir, Anna, sehr dankbar, dass Du diesen Thread eröffnet hast, denn ich glaube, der Austausch mit Gleichaltrigen kann sehr hilfreich sein.

Liebe Grüße, Andrea
  #6  
Alt 07.11.2005, 12:29
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr,

ich lese schon mit, seit Anna diesen Thread gegründet hat. Ich schließe mich mal der Andrea an und stelle mich auch kurz vor..ich bin 23 und mein Vater hat BSDK..wir wissen das schon seit Januar 2004 und da wurde er dann auch operiert, aber lieder konnte man den Tumor nicht entfernen, weil dieser an der BSD sitzt und mit der Bauchaorta verwachsen ist. Seitdem macht mein Papa (mit Unterbrechungen) eine Chemo, die er eigentlich auch ganz gut verträgt..Er geht auch wieder drei Tage die Woche arbeiten (er ist Lehrer) und dann immer Donnerstags zur Chemo. Wenn ich mir eure Beiträge durchlese, wird mir manchmal ganz anders..Es macht mich richtig traurig zu lesen, dass sich die Freunde von manchen so sehr zurückgezogen haben..Bei mir wissen fast alle (auf jedenfall die engsten) Freunde von der Krankheit meines Vaters und ich weiss auch, dass es einigen unangenehm ist, darüber zu reden, weil sie Angst haben mich zu verletzen..aber ich habe drei ganz super tolle Freunde, die mich auch drauf ansprechen, wenn sie merken, dass ich traurig oder wütend bin und mir dann auch zuhören..Das rechne ich meinen Freunden unheimlich hoch an! Weil ich mir vorstellen kann, wie schwer es ist zu sehen, dass diese Krankheit doch so nah ist..
Zur Zeit geht es mir mit dieser Situation ganz gut, obwohl die Sorge und die Angst ein ständiger Begleiter geworden ist..ihr kennt das bestimmt..es gibt eigentlich kaum eine Zeit, in der ich nicht an meinen Vater und diese besch... Krankheit denke, aber wenn ich sehe, dass es ihm heute gut geht, bin ich dafür schon sooooooooooo dankbar!!!!
Ich finde es schön, dass ich hier die Möglichkeit habe auch mit anderen Angehörigen in meinem Alter zu sprechen und wir uns hier gegenseitig versuche zu helfen. Also wenn ich irgendetwas tun kann, meldet euch!! Ich finde, wir müssen zusammenhalten. Ich wünsche euch allen einen guten Tag und drücke allen die Daumen für alles was kommt!

Ganz lieben Gruß Marion
  #7  
Alt 07.11.2005, 14:49
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Mein Vater war jetzt für 1 Woche in einer Spezialklinik für Hautkrebs, wo er immer Chemotherapie bekommt alle 3 Wochen.
Seit gestern abend ist er zurück zuhause bei meinen Eltern und heute nacht/heute morgen ging es ihm wohl so schlecht, dass meine Mutter den Hausarzt angerufen hat...Mein Vater war total apathisch, hatte wohl auch Panikattacken (er nimmt Psychopharmaka aufgrund der Depressionen durch die Erkrankung).
Jedenfalls erzählte meine Mutter mir eben, der Hausarzt hätte mit ihr (alleine) gesprochen und er hat er gesagt, dass er denkt, mein Vater würde bald sterben. Er hätte sich selbst aufgegeben, wäre körperlich sehr schwach...
Er soll auch nicht mehr alleine im Haus meiner Eltern bleiben, d.h. ab jetzt muss immer jemand da sein. Der Hausarzt hat meine Mutter gefragt, ob sie möchte, dass er in ein Krankenhaus kommt, ob sie sich vorstellen kann, ihn bis zum Ende zu hause zu haben etc.
Dass es ihm jetzt auf einmal so furchtbar schlecht geht, ist ein Riesenschock.
Wenn ich fragen darf...diejenigen, deren Elternteil gestorben ist: Ging es wirklich so plötzlich bergab?
Im Mai ist mein Vater seinen letzten Marathon gelaufen, jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst.
  #8  
Alt 07.11.2005, 17:17
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

ERstmal Hallo an alle "neuen",
da kuck ich heute in den Thread und lauter neue Geschichten prasseln auf mich ein und ich weiß gar nicht mehr wo oben und unten ist....
Hm.
Cassiopeia.....es tut mir sooooo leid.....ich kann dich so gut verstehen....mein Vater hat sich leider auch schon (fast) aufgegeben....
Ich weiß gar nicht was ich dir schreiben soll.....
Ich kann dir einfach nur Kraft schicken-ein bißchen von dem was mir selbst noch geblieben ist- und hoffen dass ...naja...was....dass dein Pa sich vielleicht doch nocheinmal aufrafft und dem Krebs strotzt....dass du und deinem Mama zusammenarbeitet.....dir geht es da ja wie mir....meine Mam...ich hab so Angst um sie, sie ist momentan noch das einzige was mir geblieben ist....die einzige die mir von ihrer Kraft abgibt.....
Marion, ich freue mich dass du so gute Freunde hast....ich freue mich, dass dein Pa weiterhin arbeitet, dass er sich nicht aufgibt...Ja, ich bin auch froh dass ich diesen Thread gemacht habe....*selberaufschulterklopf* und ich freu mich voll, dass soviele schreiben....weil, ich finde dass wir "Jungen" eben ein ganz anderes Päckchen zu tragen haben als die "älteren" Angehörigen....wobei ich nicht sagen will, dass es für diese nicht genauso schlimm ist....
Andrea+Laura:Hi ihr zwei! Wir kennen uns ja schon
Das wären glaub ich alle.....
Ich drück euch alle, und wünsch euch soviel Glück, wie ich es mir und meiner Familie wünsch
Ich freu mich von euch zu lesen!!!
Anna
  #9  
Alt 07.11.2005, 17:31
mario1 mario1 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr lieben!

Ich bewundere euch alle, wie ihr mit der ganzen Situation umgeht! Ja, ich brauche "zum Glück" diese Ängste, die ihr noch habt und die noch weiterhin auf euch zu kommen werden! Ich weis wie es ist keine Nacht mehr ruhig zu schlafen, immer die Angst im nacken, vielleicht könnte was mit Mama sein! Jede min am Tag oder auch in der Nacht, die Angst das Tel. könnte leuten und ich bekomm eine nicht so dolle Nachricht! Was wird morgen sein?
Naja, diese Sorgen brauche ich nicht mehr haben, somit ist ein grosse last von mir gefallen, jetzt jedoch muss ich wieder lernen mir selbst der wichtigste zu sein, mein Leben ohne meine geliebte Mutter auf die Reihe zu bekommen!

@ Anna
Ja, du hast recht das ist Sterbebegleitung! SORRY wollte dir nicht zu nahe treten! Ich wollte dir nur einen Vorschlag geben an wem du dich vielleicht wenden kannst und ich denke die würden dir auch weiter helfen, auch wenn dein Vater "noch nicht so weit ist"! Die können dir ja vielleicht andere Adressen geben oder so!


Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und macht weiter so!
Mario
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