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  #11  
Alt 24.04.2005, 21:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Alina,

hast Du schon etwas von THICH NHAT HAN gelesen? Er ist Buddhist aus Vietnam und versucht den Buddhismus Europäern nahe zu bringen, er hat auch ein Buch "Buddhismus-Christentum" geschrieben.

Geht es Deinem Papa mit seinen anderen Beschwerden besser? Ich glaube mit der Untersuchung der Prostata ist das wirklich ein Problem. Ob es Krebs ist kann man nur mit einer Biopsie feststellen, da werden von mehreren Stellen Proben entnommen und wenn dann Krebs festgestellt wird, dann muß man auch operieren. Es gibt aber auch die Meinung, daß man mit so einem Krebs leben kann. Ich glaube in so einer schwierigen Entscheidung ist man gut beraten wenn man eine zweite, dritte Meinung einholt.

Ach weißt Du, ob ich eine gute Therapeutin für meinen Mann bin, das ist fraglich, aber er hat keine andere! Ich habe, wie jeder Mensch sicher die eine, oder andere Tugend, um eine muß ich immer ringen, die habe ich nicht und das ist: die Geduld.
Meine Eltern hatten mich als Chef ihrer Krankheit eingesetzt, das war nicht immer leicht,es war eine große Verantwortung, aber irgendwie waren die Fronten klar, die Wege abgesteckt. Bei meinem Mann gibt es eine hauchdünne Linie, auf der einen Seite ist der Mangel auf der anderen das Zuviel. Gott sei Dank können wir aber lachen, uns selbst über die Schulter schauen. Als der Arzt von der Möglichkeit einer Hormontherapie sprach, meinte er dann zu mir, na gut, vielleicht bekommen dann deine Neffen zwei Tanten!

Wir haben einmal das Thema "Träume" begonnen, wie ist es bei Dir mit dem träumen?
Als ich von der Geburtstagsfeier las, erinnerte ich mich, daß nach Mamas Tod auch eine Geburtstagsfeier so eine Art kleine Initialzündung war. Erst wollte ich nicht gehen, es war eine größere Sache in einem Restaurant. Dann waren meine Vorbereitungen à la Mama und als ich aus dem Haus ging wußte ich,daß sie mit mir,meinem Äußeren, meinen Geschenken zufrieden war.

Eine andere Sache war ein Jahr nach Mamas Tod. Wieder eine kleine Wende und der Anlaß war so banal, ich verstehe eigentlich noch immer nicht, daß das ganze eine Auswirkung auf meine Trauer hatte. Es ging mir nicht gut, ich war bei einem Arzt, als er mich nach Streßgründen fragte, erzählte ich ihm von meiner Trauer. Er sagte, ja, das ist natürlich traurig, aber daß ihre Mutter tot ist, ist nun eine Tatsache an der sich nichts ändern läßt. Das wußte ich natürlich auch, aber so nüchtern, kühl und auch korrekt ausgesprochen, hat es in mir etwas bewirkt. Ich bin irgendwie weitergekommen in meinem Trauerweg. Ich konnte nicht nur vom Verstand,sondern auch vom Gefühl mir sagen, so wie meine Beziehung mit Mama war, kann sie nicht mehr sein, ich kann jetzt nur froh und dankbar sein für die Vergangenheit, die Gegenwart muß ich neu gestalten und auf eine Zukunft mit ihr will ich hoffen. Natürlich gab es und gibt es nach wie vor wildeste Sehnsuchtsattacken nach ihrer Körperlichkeit, ihrer Stimme, ihrem Lachen, ihrem Geruch.

Für heute, liebe Grüße, einen guten Wochenbeginn
Briele
 

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