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AW: Trauerverarbeitung
Lieber Ronald,
ich bin neu hier im Forum, da ich es erst jetzt entdeckt habe, lese mich in die diversen Threads ein und poste mitunter etwas. Ich möchte Dir nur mitteilen, dass ich zu denen gehöre, die Deine Nachrichten lesen. Der Hauptgrund meines Aufenthaltes im Hinterbliebenen-Forum ist der, dass meine langjährige Lebensgefährtin nach 2-maliger Leukämie-Erkrankung und zwei langen und schweren Behandlungs- und Leidensphasen im März gestorben ist. Seither bin ich ein anderer Mensch und mein Leben hat nicht mehr viel mit dem gemein, was ich als Leben bezeichne. Mein Dasein ist geprägt vom Vermissen, von Schmerz, Trauer, Verzweiflung, Alleinsein und Einsamkeit. Trotz intensiver Therapiegespräche sehe ich einfach kein wirkliches Vorankommen - immer wieder Abstürze, freier Fall in ein endlos erscheinendes schwarzes Loch. Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben, da es mir zumindest zeigt, dass ich mit meiner Situation nicht alleine bin, dass es anderen ähnlich schlecht geht. Auch wenn jeder anders mit seinem Schicksal umgeht - der Eine kann es besser, der Andere weniger gut - sind die Erfahrungen, die ich hier teilen kann, wenn auch nur ein kleiner, so zumindest doch ein Trost für mich. Dennoch komm' ich immer wieder an den Punkt, wo ich das Gefühl habe, nicht mehr weiter zu können, mit meiner Kraft am Ende zu sein, durchzudrehen oder verrückt zu werden, nicht mehr zu wissen, wie lange ich die ganze Qual noch aushalten kann. An Deinem und dem Schicksal der anderen User hier teilhaben zu können, hilft mir immerhin ein bisschen, auch wenn ich das Forum meist mit Tränen verlasse. Deshalb möchte ich mich bei Dir für diese Teilhabe bedanken. Ich wünsche Dir und Deiner Familie weiterhin viel Kraft und alles Gute. Herzliche Grüße Martin |
#2
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AW: Trauerverarbeitung
Lieber Ronald, lieber Martin,
ich kann diese Trauer sehr gut verstehen, obwohl viele sagen das sich Trauer unterscheidet. Also um ein Elternteil sowie um ein Lebenspartner zu trauern. Das weiß ich natürlich nicht... Ronald, du machst das super. Traurig nur das es deine Mama auch getroffen hat. Manchmal fragt man sich hier in den Forum wie viel ein einziger Mensch manchmal so ertragen muss:-( Ich habe nicht alle Texte rückfolgend gelesen...aber wie alt ist deine Tochter jetzt? Sie gibt dir bestimmt enorme Kraft in den Alltag zu finden oder? Martin, für mich hört es sich an als würdest du in einer wirklich großen Depression stecken. Warum sucht du nicht einen Psychotherapeuten auf der auf Trauerbewältigung spezialisiert ist? Oder ein Hospizverein wo sich Hinterbliebende treffen und austauschen. Ich weiß , du hast den Spruch bestimmt schon 1000x gehört und kannst ihn auch nicht mehr hören. Aber kein Hinterbliebender hätte das für seinen liebsten gewollt. Jeder Mensch der stirbt macht sich mehr Sorgen um die die er zurück lässt, als sich um sich selbst zu sorgen. Zeig deiner Freundin/Frau das du zurecht kommst, ihr seht euch irgendwann wieder. Aber erstmal lebst du dein Leben ohne sie....darauf wäre sie bestimmt stolz! LG
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Mein Daddy * 04.08.1947 25.06.2018 ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
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