Willkommen im Club

[WienMartin]

"Willkommen", trotz des traurigen Grundes.

Mit 43 Jahren rechnet man bestimmt nicht mit Hodenkrebs, wieso hast du überhaupt den Hausarzt darauf angesprochen, hattest du etwas ertastet, Schmerzen? Oder wirklich bloß ein Routinecheck?

Lt. Statistik handelt es sich zumeist um Seminome, wenn man älter ist, bei Hodenkrebs ist es leider so, dass es mit jungen Jahren eher zu den gefährlicheren Nicht -Seminomen tendiert. Aber das ist natürlich alles "Statistik". Und das tückische ist eben, dass Hodenkrebs oft eher eine Zufallsdiagnose ist, oftmals hat man weder Schmerzen noch andere Symptome, zumeist ertastet man eine Verhärtung oder Knubbel auf dem Hoden, ab und zu spürt man auch ein Ziehen, was leider bei Männern immer wieder nicht ernst genommen wird.

Dass die Tumormarker lt. deinem Post nicht erhöht waren, ist schon mal ein sehr gutes Zeichen.
Das mit der Wartezeit kennen wir alle, das ist wirklich das Schlimmste wenn dir 24h 7 Tage die Woche nur Gedanken im Kopf kreisen, was auf dich jetzt zukommt ...

Ich musste sogar nach meiner OP 1 1/2 Monate auf das CT warten und habe erst nach 2 Monaten die Ergebnisse samt Pathobericht bekommen. Ich kann dir raten, wenn du dich ängstlich fühlst einfach den Arzt anzusprechen, damit er dir etwas zum beruhigen gibt. Bei mir war es Diazepam (Valium) und hat mit in dieser Zeit auch gut geholfen, aber Vorsicht vor der Abhängigkeit von Benzos. Nicht mehr und länger als notwendig nehmen!

Ich schätze du bist momentan im Krankenstand, wenn du berufstätig bist?! Versuche in dieser Zeit nur auf dich zu konzentrieren, lies dich in diese Thematik bzgl. Hodenkrebs ein, wobei das einem auch Angst macht, wenn man evtl. negative Erfahrungen und Geschichten zu lesen bekommt.

Wenn alles gut geht für dich, bleibt es vielleicht nur bei der OP mit engmaschigen Kontrollen (wait and see), wenn die Wunde gut verheilt solltest du absolut keine Einschränkungen in deinem Leben haben, lass dir aber ein Hormonlabor anfertigen, oft.geht mit der Semikastration auch ein Testosteron -Mangel einher, wenn die Werte niedrig sind, fühlen wir Männer oft kraft und lustlos, Libido sinkt, die körperliche Verfassung wird schlechter und man tendiert zu Depressionen.

Aber einen Mangel kann man heutzutage gut therapieren, erkundige dich bei deinem Urologen, wenn du deine Ergebnisse weißt.

Es ist wichtig einen guten, vertrauensvollen Arzt zu haben, ich hatte leider nicht das Glück und war anfangs auf mich alleine gelassen.

Du wirst bestimmt gelesen haben, das Hodenkrebs die Krebsart mit der höchsten Heilungsrate ist, auch bei fortgeschrittenen Stadien. Auch wenn es blöd klingt, die engmaschigen CTs und MRTs sind vorteilhaft, weil man sonst eher nicht die Chance bekommt, einen Ganzkörpercheck zu machen, was da drinnen so los ist.

Halte uns auf dem Laufenden und viel Glück!

[GTTF3]

Hallo, danke für die nette Begrüßung.

Wie meine Überschrift schon verrät .... nehme ich es mit Sarkasmus....

Heute ist CT wurde um 2 Tage verschoben, weil die Überweisung nicht stimmte... diese Bürokratie nervt...

Ich hatte meinen Hausarzt darauf angesprochen, während der Impfung.
Ich hatte ca. 3 Monate eine leichte Vergrößerung festgestellt, in der UKM haben sie den Tumor als ungewöhnlich beschrieben er war eher weich und umschloß den Hoden, erst die letzten Tage vor der OP war ein leichtes ziehen zu spüren....

Wenn ich etwas an mir festgestellt habe, dann dass ich schlagartig sehr gelassen geworden bin, rege mich seit der Diagnose nicht mehr über Nichtigkeiten auf.

[GTTF3]

Heute 25.04. CT Untersuchungen

Ohne Befund keine Metastasen nachweisbar.

Ich habe das Gefühl, als wenn ein riesen Fels von mir fällt. Trotzdem kommt es einem noch unwirklich vor.
Habe noch Angst mich richtig zu freuen, bevor die Ergebnisse der Pathologie da sind und was noch passieren muss....

[einfaulesei]

glückwunsch zum guten CT!
das ding ist raus und keine metastasen - das klingt schon mal sehr gut. versuch dich etwas zu entspannen, auch wenn es sicher schwer fällt. in vielen fällen ist damit das schlimmste schon überstanden

[ElChupacabra]

Glückwunsch erstmal. Drücke die Daumen, dass es mit der OP "vorbei" ist und Du mit wait&see die bestmögliche Alternative erwischt hast.

[GTTF3]

Danke für die Glückwünsche!

Ja befreiend war das schon. Aber ich spüre auch diese viel besprochene Angst der Ungewißheit.

Auch der Punkt beunruhigt mich, dass es eine Ermessensspielraum gibt Vorsorge Chemo ja oder nein, macht man da was falsch, wenn man wartet oder sollte man eine zur Vorbeugung machen?

Die Sorge das da irgendwo was ist schwimmt doch mit!

[ElChupacabra]

Ob eine Chemo sinnvoll oder gar erforderlich ist, kann man erst beurteilen, wenn alle Ergebnisse vorliegen. Dabei ist es insbesondere wichtig, ob es sich um ein reines Seminom oder nicht handelt bzw. ob sogenannte Risikofaktoren vorliegen (Größe etc.).
Sobald diese Ergebnisse vorliegen, kann man ein Rezidiv-Risiko ausweisen. Daran macht sich dann auch fest, ob Chemo oder nicht.

Mal ein kleines Beispiel: Falls in Deinem Fall jetzt auch noch die Pathologie positiv wäre und es sich um ein reines Seminom handeln würde ohne Risikofaktoren, dann wäre das Rezidivrisiko bei ca. 4%. Man würde vermutlich wait&see empfehlen, da eine adjuvante Chemo das Risiko nur um wenige Prozent senken würde und die Langzeitfolgen in keinem Verhältnis stünden.

Schlussendlich ist es natürlich eine persönliche Entscheidung.