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AW: Die Chemo beginnt
Hi, René,
ich hoffe, dir geht es einigermaßen und du kommst mit dieser fast unerträglichen Hitze und deine Erkrankung gut zurecht. Ich halte mich zur Zeit nur im Haus auf, da ist es am kühlsten. Aber heute musste ich zu meiner Hausärztin, weil der Endokrinologe seine Blut-Auswertungs-Ergebnisse per E-mail gesendet hat - nach mehr als 7 Wochen! Und siehe da, ich habe Recht gehabt, laut dem Arztbrief soll ich sofort die L-Thyoxin-Tabletten, die meine Hausärztin vor 6 Monaten von 25 mg auf 50 mg erhöht hatte, sofort komplett absetzen! Meine Beschwerden (extreme Schmerzen, Hitze-,Kälteschübe, Haarausfall, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schlappheit usw) rühren wahrscheinlich von dieser hohen Hormondosis, so steht es jedenfalls im Arztbrief. Ich hatte ja -ohne Absprache mit der Hausärztin- die Dosis schon selbst runtergefahren, seitdem fühlte ich mich schon wesentlich besser. Und die Ärzti hat sich noch nicht einmal für ihre Fehldiagnose/Faschmedikation entschuldigt. Na ja, ich bin jedenfalls froh, endlich die Ursache für mein schlimmes Körpergefühl gefunden zu haben. Alledings ist mein Cholesterinwert sehr hoch und ich soll mal wieder mein Herz untersuchen lassen, also auf zum Kardiologen. Ich habe ja schon seit Ewigkeiten Arteriosklerose, ein Stent wurde wegen Schaufensterkrankheit schon 2009 im Oberschenkel eingesetzt, aber den Cholesterinwert kann ich weder durch Ernährung noch durch Medikamente senken, ist erblich bedingt. Meine Eltern sind beide an den Folgen von Herzinfarkt gestorben. Na ja, vor 6 Jahren war mein Herz noch top in Ordnung. Hoffentlich haben sich da jetzt keine Arterien mit Kalk zugesetzt - habe einfach keine Lust mehr auf Krankenhaus, will endlich wieder mein Leben wieder genießen. Wie geht es dir jetzt eigentlich? Hat sich die Fatique inzwischen etwas gelegt? Kommt deine Kraft so langsam wieder? Ich hoffe, ich höre bald mal wieder was von dir - hoffentlich nur Gutes! Wir wollen ja immer nochmal mit dem Wohnmobil los, aber bei der extremen Hitze macht das ja auch keinen Spaß! Also, halt dich tapfer und weiterhin gute Besserung! Liebe Grüße nach Barßel, Elisabeth Geändert von gitti2002 (07.08.2018 um 21:47 Uhr) Grund: NB |
#2
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AW: Die Chemo beginnt
Hallo Elisabeth
Das sind doch mal gute Nachrichten. Ich hoffe, dass du jetzt endlich mal schmerzfrei die Tage genießen kannst. Aber sieben Wochen auf ein Blutbild warten, wenn man akute Beschwerden hat, kann einfach nicht sein. Ich würde da wirklich eine Beschwerdestelle suchen und das melden. So allmählich scheine ich doch etwas mehr Energie zu kriegen, auch wenn die tatsächliche Belastbarkeit nicht mehr geworden ist. Zudem macht mich die Wärme ziemlich schlapp. Eigentlich sitze ich die meiste Zeit nur rum, und obendrein verschlafe ich noch den Nachmittag. Sorgen macht mir mein Gewicht. Die Tendenz geht eher nach unten. Ich hatte ja im Dezember, als die Krankheit entdeckt wurde, schon nur noch 68 kg. Die habe ich auch während der Chemo gehalten. Seit der Bestrahlung ist es auf 67 kg runtergegangen. Das ist zwar nur 1 kg, aber auf dem niedrigen Level beobachte ich schon das eine sehr argwöhnig. Heute war der Zeiger sogar leicht unter dem Strich. Ich vermute, das sind einfach die Muskeln, die abbauen. Meine Beine sind ziemlich dünn geworden, und die Jogginghose rutscht mir schon fast über die Hüfte. Obwohl ich ja zweimal die Woche auf dem Hundeplatz bin, und da mehr oder weniger Tauziehen mit meinem Dickschädel veranstalte. Sollte die Beine eigentlich trainieren. Vorletzte Woche habe ich mir ein zweites Motorrad gekauft. Die 750er ist zwar höllisch schnell, aber ich wollte noch was Tourentaugliches mit einem richtig dicken Motor. Nun habe ich meiner Rennmaschine, auf der ich recht gebückt kauer, noch eine 1200er dazugestellt, auf der ich aufrecht sitze. Die ist zwar nicht ganz so schnell wie die "Kleine", aber dafür schiebt der dicke Motor wie eine Naturgewalt. Im letzten halben Jahr hat sich meine Einstellung zu manchen Dingen geändert. So einen dicken Motor wollte ich schon immer mal fahren. Und ich habe mir gesagt: Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich weiß ja nicht mal, ob ich das nächstes Jahr noch so kann. Was ich schon immer mal machen wollte, sollte ich jetzt machen. Dazu kommt, dass ich auch mehr mit meiner Frau fahren will. Und auf der Sportmaschine quält sie sich nur, das macht keinen Spaß. Auf der Dicken sitzt sie sehr gerne. Vergangene Woche sind wir gemeinsam an die Nordsee nach Pilsum gefahren. Das ist, wo der berühmte gelb-rote Leuchtturm steht. Einfach mal hin, ein Fischbrötchen essen, einmal über den Deich schielen (natürlich war mal wieder Ebbe), und wieder zurück. War ein schöner Tag. Na ja - zusammenfassend kann ich sagen: Ist zwar alles nicht so toll im Moment, aber mir geht es auch nicht wirklich schlecht. Ich komme klar. Gruß Rene Geändert von Rottweilerfreund (08.08.2018 um 10:13 Uhr) |
#3
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AW: Die Chemo beginnt
guten Morgen Rene und natürlich auch alle Mitleser!
mein Gewicht ging auch stetig runter, zwar nicht viel aber jeden Tag so ein klein wenig. Meine Schenkel und Oberarme sind auch ziemlich dünn und schlabberig geworden. Der Strahlenarzt hat mir dann eine Aufbaunahrung (Fortimel) verschrieben. Das sind so Trinkfläschchen 200 ml und man sollte 1 - 2 solche Fläschchen pro Tag trinken, mindestens 1 Monat lang. Eine Packung (32 Fläschchen) kostet 125 € aber in der gesetzlichen Kasse zahlt man ja nur 10 € drauf. Und nach einem Monat hatte ich dann 2 kg mehr und die kann ich seitdem halten. Vielleicht solltest mal drüber nachdenken, ob Du Dir das nicht auch verschreiben läßt. Diese Fläschchen bauen wirklich auf, vor allem geht das Gewicht dann nicht runter. Und so wünsche ich noch einen schönen Sommertag, hoffentlich wird's nicht ganz so heiß Hella |
#4
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AW: Die Chemo beginnt
Danke Hella
Ich kenne die Trinknahrung. Auch Astronautennahrung genannt. Meine Schwiegermutter hat das Zeug bekommen, als sie im Hospiz war. In einem Monat habe ich das CT und ein Auswertungsgespräch mit dem Onkologen. Da werde ich das ansprechen. Bis dahin falle ich noch nicht vom Fleisch. Heute Morgen waren es sogar wieder erfreuliche 68 kg. Gruß Rene |
#5
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AW: Die Chemo beginnt
Hallo Rene,
erstmal freut es mich das es dir soweit gut geht (den Umständen entsprechend). Du darfst einach nicht vergessen dass du eine anspruchsvolle Therapie hattest, die viele Menschen deutlich schlechter wegstecken. Das dein Körper ein hohes Erholungsbedürfnis hat verwundert mich dabei nicht - erwarte nicht zu viel von dir. Mit einer Krebserkrankung muss mein sein Leben neu justieren. Der Gewichtsverlust ist ja jetzt nicht im problematischen Bereich oder mit beunruhigender Geschwindigkeit. Isst du denn so wie immer oder meinst du, das du auch weniger isst oder weniger Appetit hast? Du kannst deine Nahrung ja auch etwas anreichern in dem du mehr Fett (Sahne, Butter) verwendest oder entsprechende Pülverken aus der Apotheke ausprobierst. Ich bin zwar nicht so der Moppedfreak aber letztlich zeigt es ja das du in deinem Lebens bereits andere Maßstäbe anlegst als vor der Erkrankung. Allzeit gute Fahrt und viel Freude! LG dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung. Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.) |
#6
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AW: Die Chemo beginnt
Leider kenne ich den Gewichtsverlust auch - man ist da ja schnell beunruhigt. Ich habe es auch mit hochkalorischer Trinknahrung probiert. Mir wird nur leider immer schwerst übel davon
Ich frage mich aber auch, wie man diese Trinknahrung unter dem Gesichtspunkt bewerten soll, dass sie eigentlich nur aus Glukose, also Zucker besteht. Überall wird gepredigt, dass man seinen Zuckerkonsum drastisch senken soll, da man sonst den Krebs quasi füttert. Leider habe ich auch noch keine Alternative gefunden. |
#7
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AW: Die Chemo beginnt
Hi Rotti !
Ich weiss ja das man auf das Gewicht achten muss, aber das ene Kilo von Dir kann es nicht auch von dem vielen schwitzen im Moment kommen? Ich hatte ja eh immer nur so 45 Kilo, aber als NW vom Nivu hat ja meine Schilddruese verrueckt gespielt so das ich nun das erste mal in meinem Leben 61!!!!! Kilo hab. Naja wird schon gut sein fuer irgendwas Alles gute fuer Dich, Petra |
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