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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Liebe Hexe,
es kommt darauf an, wie es Deinem Partner zum Zeitpunkt der AHB geht, also wie selbständig er schon wieder sein kann. Auch die Kurkliniken sind vom Personalmangel im Gesundheitswesen nicht verschont, so dass es schwierig wird,einem noch nicht so mobilen Patienten zu helfen. Mir ist eine junge Frau bekannt,die zur AHB von ihrer Mutter begleitet worden ist und ohne deren Hilfe wäre sie in der Kureinrichtung nicht zurecht gekommen.Dies hing mit der Diagnose (Hirntumor) und den Auswirkungen (wie Orientierungsstörungen) zusammen. Manche Kliniken verfügen über sog. Selbstzahlerangebote, so dass eine Begleitperson z.b. die Angebote der Physiotherapie in Anspruch nehmen kann. Die Krankenkassen haben Möglichkeiten im Rahmen der Prävention diese Kuren zu unterstützen, bitte erkundige dich einmal. Eine Auszeit würde Dir sicherlich gut tun. Für die Zeit des Aufenthalts wirst Du entlastet, die Versorgung des Haushalts fällt weg,um nur ein Beispiel zu nennen. Herzliche Grüße an Dich, Elisabethh. |
#2
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
ich war 2009 zur AHB in Bad Soden-Salmünster, dort waren einige Partner als Selbstzahler während der AHB/Reha des Partners anwesend. Sie konnten im Haus Physiotherapie bekommen, mussten sich diese aber von einem Arzt außerhalb des Hauses verordnen lassen, an den Therapien des Patienten konnten sie nicht teilnehmen. Ich hätte es als störend empfunden, wenn in den Gesprächsrunden Angehörige dabei gewesen wären, ihre Sicht auf die Dinge und Ängste sind etwas anders gelagert. Wenn es ums erholen geht, ist ein Urlaub sicher die bessere Variante. Liebe Grüße GlidingGeli
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Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. Irische Sprüche Geändert von gitti2002 (13.12.2016 um 16:53 Uhr) |
#3
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo GlidingGeli,
interessant, dass du schreibst, wir Angehörige hätten schließlich eine andere Sicht auf die Dinge und Ängste. Nicht, dass ich an den Therapien teilnehmen möchte, aber wovor hast du Angst, wenn auch mal alle mit in der Runde sitzen? Vielleicht ermöglicht eine solche gemischte Runde den Angehörigen eher den Zugang. Wie ich schon geschrieben habe, wir sind da, stehen parat, zum Trösten, Helfen und auch zum Durchhalten, können jedoch den Feind, den es zu bekämpfen gibt, nur erahnen. Wir haben keine Therapiepläne, um aktiv etwas dagegen zu unternehmen und trotzdem wird sehr viel - auch emotional - von uns abverlangt. Danke Elisabeth, stimmt das Haushaltsthema (daran habe ich garnicht gedacht) und auch mal rauskommen als Auszeit dürften jedem Angehörigen gut tun. Ich denke, wir werden mal nachfragen, was wo möglich ist. Hallo Kölnerin, mein Mann spricht jetzt schon nicht mit Gleichgesinnten oder mit Freunden über seine Krankheit, sollte er dann plötzlich in der Reha ein Interesse daran haben, sich darüber auszutauschen und mich dann als hinderlich sehen? Glaube ich kaum. Die vielen Krankheitsgeschichten werden ihn eher kränker machen, befürchte ich und so ist auch mein Eindruck, wenn er doch etwas während der jetzigen Therapie von anderen mitbekommt. Doch das ist natürlich sein spezielles Herangehen und Umgehen mit der Krankheit, denn im normalen Leben ist er ein positiver und kommunikativer Mensch. Wie ich sehe, gab es aber noch keine(n) Angehörige(n), die wirklich zusammen zur Reha gefahren sind. Schade eigentlich in dieser doch sehr großen Community. Hallo Mathias, deine Vorgehensweise während der Reha ähnelt für mich eher einem Marathon oder einem Davonlaufen, als eine Möglichkeit gesund zu werden. So wirst du sicherlich auch zuhause DEIN Leben gestalten, ohne viel auf Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. Sorry, mein Eindruck von dem, was du mir hier schilderst. Wahrscheinlich hat dich dein Lebenslauf härter gemacht, als du früher mal warst, so scheint es jedenfalls. Vielen Dank an alle für den Einblick, den ihr mir gewährt. Liebe Grüße, Eure Hexe |
#4
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
erstmal ist das weder ein davonlaufen noch ein Marathon. Es ist eher ein straffer Plan den ich zu bringen habe, denn ich werde jetzt im Abstand von 6 Monaten behandelt. Meine jetzige Behandlung hat dann insgesamt 9 Monate gedauert, was meinst du wohl wie lange man Zeit hat wieder Kraft für die nächste Behandlung zu bekommen. Ich bin unheilbar erkrankt und habe multiple Metastasenherde, diese gehen nicht mehr weg, also kommt ein Behandlungszyklus und danach die AHB. Sowas nennt man Disziplin und Lebenswillen. Nun zum Thema Egoismus, weißt du wie egoistisch ich bin...genau, nicht ein wenig. Ich mache den Haushalt und kümmere mich ums Kind, damit meine Frau ihrer Arbeit nachgehen kann und ihr normales Leben weiterführen kann. Damit sie weiter zu ihren Freunden kann. Meine Probleme bzgl. der Krankheit bespreche ich mit einen Psychoonkologen, genauso wie meine Frau mit einen Therapeuten darüber spricht. Denn es bringt absolut nichts, wenn sich beide Seite weiter runterziehen mit ihren Problemen, sowas nennt sich Eigenverantwortung. Ich habe deinen anderen Thread gelesen, wo es um deinen Mann geht. Nun meine Meinung dazu und bzgl. deiner Frage hier. Dein Mann ist Erwachsen und muss seinen Weg und den Umgang mit der Krebserkrankung finden. Unterstützung ist gut aber einen gewissen Weg muss man auch alleine gehen. Ihr steht noch ziemlich am Anfang der Erkrankung und glaube mir, nach 3,5 Jahren sieht das ganze ein wenig anders aus. |
#5
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
natürlich verändert einen "die Krankheit" man verändert sich, wird manchmal auch etwas "härter und resoluter......schlussendlich denken Betroffene in vielerlei Hinsicht auch etwas anders, das ist für Angehörige welche wirklich 1 : 1 hinter ihren betroffenen Angehörigen stehen manchmal nicht leicht, auch ich war zur AHB ohne Begleitung >>komme von den BK-Mädels>>... natürlich gibt es Gründe wo eine Begleitung sinnvoll ist wenn der Betroffene in puncto pfleg. Verrsorgung/Mobilität noch auf Unterstützung angewiesen ist bzw. eine eingeschränkte Alltagskompetenz hat (z.Bs.hier schon aufgeführte Orientierungsstörungen), denn überall mangelt es an Pflegekräften.......kann davon auch beruflich "ein Lied singen..", Ja und wenn jemand seine AHB mit vielen Aktivitäten plant... ist das auch okay, weil .... jeder ist anders.... Ich wünsche Euch beiden alles Gute auch hinsichtlich Eurer Entscheidungsfindung LG vom NAshorn |
#6
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
sicher spielt es auch eine Rolle wohin du zur Reha gehst. In meinem Fall ist es so, dass es sich in Bad Reichenhall nicht nur hilfreich kuren läßt, sondern auch die Infrastruktur eines größeren Kurortes vorhanden ist. Meine Frau begleitet mich schon 3 Jahre mit zu AHB und Reha, wohnt aber nicht in der Klinik sondern in einer nahe gelegenen Pension. Wir planen unsere gemeinsame Zeit nach dem Behandlungsplan und genießen diese dann wie im Urlaub. Wenn ich Anwendungen habe, geht sie derweilen in die Therme, Kurpark, Freibad, Einkaufen etc. nimmt aber auch an den Anwendungen teil, die im Freien stattfinden, z.B. geführte Wanderungen, Nordic Walking... alles ohne Stress und Zwang. Letzlich muss dem Kranken alleine die AHB gut tun und wenn dazu das Gefühl entsteht, dass dies mit deinem Partner erreichbarer ist, dann kann dieser auch mit. Aber denke immer daran, der Krebserkrankte soll bei derAHB wieder gesünder werden, nur darum geht es! Dir eine gute Entscheidung und liebe Grüße Marco aus Nürnberg |
#7
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Guten Morgen Mathias,
dein Überlebenswille ist bewundernswert. Auch wir haben nun beide unsere psychologische Betreuung, das ist auch aus meiner Sicht sehr wichtig. Trotzdem habe ich zum Thema Eigenverantwortung und Verantwortung gegenüber dem Partner eine andere Einstellung. Ich denke, man muss es gemeinsam durchstehen, nicht jeder für sich sein Leben leben und es organisatorisch abstimmen. Aber da bin ich wohl zu sehr emotional. Eine andere Frage treibt mich jedoch um: Warum geht man bei Krebs immer davon aus, dass einen diese Krankheit den Rest des Lebens begleiten wird? Es gibt doch auch Krebsarte, die früh erkannt, mit Chemo oder Strahlentherapie abheilen. Ich ärgere mich darüber, dass es immer so rüber kommt, als würde sich der Krebs nun im restlichen Leben einnisten, ständiger Begleiter sein und man muss ab jetzt auf ihn Rücksicht nehmen oder ihn wenigstens ins Leben integrieren. Könnte jetzt noch weiter meine Gedanken ausführen, hoffe jetzt jedoch erstmal auf Antworten dazu. Danke auch an Nashorn und Marco für eure Nachricht und eure Erfahrungen. Und dann gleich noch eine Frage: Wie denken denn Betroffene über ihre Krankheit und was davon dürfen denn die Angehörigen nicht wissen? Ich rede hier jetzt nicht von Eltern oder Kindern als Angehörige, sondern wirklich vom Lebenspartner, der/die sich ja ein gemeinsames Leben aufgebaut hat und die Pläne und Ziele auch gerne weiter verfolgen möchte - gemeinsam mit dem anderen. Euch einen guten Start in den Tag, liebe Grüße, Eure Hexe |
#8
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Zitat:
Zitat:
Du willst Pläne und Ziele verfolgen, während der Betroffene wahrscheinlich noch damit beschäftigt ist, alles für sich neu aufzustellen. Das passt halt nicht immer so.
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lg gilda |
#9
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
es geht weniger um das Nichtwissen zwischen Betroffenen als Nichtbetroffenen. Ich denke man kann sich teilweise nicht in alle emotionalen Lagen versetzen. Meine Onkologin sagte mir damals, auch ihr Partner und die Familie hat Angst, diese werden es ihnen aber nur teilweise zeigen. Ich rede ganz viel mit meinem Mann, aber vor manchen Gefühlen möchte man die Familie auch schützen. Manches möchte einfach auch nur unter Betroffenen austauschen um zu erfahren, wie geht ihr damit um. Für mich ist wichtig, dass ich trotz glücklicher Beziehung ein eigenständiges Leben habe. LG GlidingGeli
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Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. Irische Sprüche |
#10
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AW: Erfahrung mit Begleitperson bei Reha
Hallo Hexe,
natürlich muss man den Krebs gemeinsam durchstehen, nur gibt es auch da Situationen, die jeder für sich alleine meistern muss. Sonst kann es sehr schnell passieren das man vom anderen unmögliches verlangt. Nun zum Thema Krebs und Rest des Lebens : Das ist bei jeden Unterschiedlich Bei den meisten folgen Nebenwirkungen, von denen man unter Umständen ein ganzes Leben was von hat. Dann die Angst vor Untersuchungen, denn die haben wir betroffenen auch, vllt sogar nach stärker als Angehörige. Wichtigster Punkt ist aber die eigene Sicherheit zum eigenen Körper, die hat einen der Krebs nämlich genommen. Dann kommt hinzu, Krebs ist nicht gleich Krebs. Bei uns Gallenblasen Menschen sind die Erwartungen mehr als bescheiden, die meisten haben nicht mehr als 6 Monate nach Diagnose. Hodgkin Patienten haben da ganz andere Aussichten. Nun zu was darf der Partner wissen und was nicht : Da kann dir keiner drauf anworten, denn das kommt auf den Betroffenen als auch auf den Partner an. Ich nehme mich mal als Beispiel Ich habe von Anfang an einen offenen Umgang mit dem Krebs gehabt, ich habe ihm sogar einen Namen gegeben "Satan, heißt er". Ich kann mit meiner Frau über alles reden, nur wollen wir beide nicht, dass sich alles nur noch um den Krebs dreht. Der wichtigste Punkt ist aber zu akzeptieren was man da hat und es in sein Leben einzubeziehen. Denn es wird dich oder deinen Mann eine lange Zeit begleiten, je nachdem wie die Nebenwirkungen sind, oder ob es Rückfälle gibt. LG Mathias |
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