Hilfe! Meine Mum ist nach Brustkrebs total verändert :(

[Miii27]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Sie ist dieses Jahr 61 geworden.
In die Reha wollte sie erst nicht, da ihr dort zu viel über die Krankheit gesprochen wird. Mittlerweile konnten wir und ihr Gynäkologen sie aber überreden, und nun freut sie sich auch.
Ich kann es schlecht einschätzen, aber meinst du es wäre ratsam einen Psychotherapeuten einzuschalten ?

LG

[Oli 76]

Ich würde erstmal die Reha abwarten!
Ich bin 40 Jahre, bei mir ist es jetzt 2 Jahre her und ich wollte erst auch nicht in Reha, sondern sofort wieder arbeiten gehen! Ich bin froh, daß ich gefahren bin, auch für meine Familie, für die war die Zeit auch anstrengend und so konnten wir alle Abstand gewinnen und wieder zu Kräften kommen. Bin nach einem Jahr sogar nochmal gefahren!

Vielleicht kommt sie von der Reha schon gestärkt nach Hause und vielleicht raten sie ihr ja dort zu einer Psychotherapie und dann habt ihr nicht den schwarzen Peter!

Aber ich hatte das auch, das ich den Haushalt und Einkauf usw. gemacht habe, man möchte sich halt selber beweisen, daß man gebraucht wird und das man es schafft.

Je mehr Abstand man später zur Krankheit bekommt, je mehr normalisiert sich alles!

Gib ihr noch was zeit. Wartet die Reha ab!

LG Oli

[Ibby]

So ganz "normal" finde ich das nicht mit deiner mum. Man merkt, dass sie die krankheit total verdrängt. Natürlich wäre da eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll, aber das wird sie nicht wollen.
Aber wenn sie in die AHB einwilligt, dann ist das auch eine Alternative.

Alles Gute euch!

[Mirana]

Liebe Miii27,
deine Mutter will nicht ihre Krankheit akzeptieren und sie will nicht zeigen, dass sie manchmal überfordert ist. Sie blockiert das Thema um euch zu beweisen, dass es alles so ist wie früher. Es ist aber nicht.

Mir hat die Selbsthilfegruppe sehr stark geholfen. Da kann deine Mutter offen über ihre Krankheit mit den Betroffenen reden und da kriegt sie die Unterstützung.

So wie Du dich hier ausgedrückt hast, bekommt deine Mutter viel Liebe und Aufmerksamkeit. Deine Mutter ist ein glücklicher Mensch. Sie hat Kinder, Arbeit und ihre Krankheit ist ziemlich spät ausgebrochen. Sie hat im Leben viel geschafft. Wir sind hier junge Leute krank und haben noch keine Kinder...
Also... Kopf hoch...
Ich wünsche deiner Mutter Gesundheit und gute Besserung
LG.Mirana

[Adlumia]

Hallo Mii,

vielleicht kann ihr diese Reha wirklich wieder helfen, zu sich zu finden, eben nicht wegzurennen sondern sich ihrer Gefühlswelt zu stellen, was sicher nicht leicht ist. Sie und ihr habt viel durchgemacht und sie wusste es wohl bisher nicht anders zu bewältigen, als sich wieder volle Kanne in die Arbeit zu stürzen.
Ich wünsch mir für euch auch, dass die Reha was bringt und sie vielleicht für euch auch wieder zugänglicher wird bzw. sie sich ihrer Gefühle besser bewusst wird und sie ihre Kräfte auch lernt einzuteilen!

[Miasono]

Hallo, Krebs verändert das Familiengefüge und ist auch für die Angehörigen eine Belastung.
Deine Mutter scheint eine "Verdrängerin" zu sein, du vermutlich nicht, und dennoch musst du akzeptieren lernen, dass sie ihren Weg selber suchen muss. Vielleicht kannst du ja mit deinem Vater oder deiner Schwester reden, wenn deine Mutter das Thema für sich so ausklammert.
Ich denke auch, dass die AHB deiner Mutter sehr gut tun wird, gerade, wenn man sich so in Arbeit flüchtet ist es eine besondere Erfahrung,sich einfach mal nur um sich selbst zu kümmern. Und: Über die Krankheit wird dort ganz wenig gesprochen, es ist eher so, dass man unter "Seinesgleichen" ist, und die Krankheit deshalb NICHT ständig im Mittelpunkt steht, sondern "normal" ist. Eben nicht der besonderen Rede wert. Da geht es ums Wohlbefinden, um Sport, um alles was einem gut tut. So tiefenentspannt wie nach der Reha war ich Jahrzehnte nicht mehr.
Und das wird dann auch Euerer Familie gut tun, wenn sie erholt wieder kommt. Dann kommt man nämlich wieder aus dem Teufelskreis der "Schnippischkeiten" und des Unverstandenseins raus.

Bis dahin kann ich nur raten. Sagt einfach "danke", wenn sie hilft, ohne Unterton. Sie meint es gut. Und sie ist trotz Krankheit eine erwachsene Frau, die in ihren Entscheidungen auch als solche akzeptiert werden will. Euer Bemühen empfindet sie offensichtlich als Bevormundung. Auch wenn es aus Sorge und Liebe geschieht: sie ist selber groß und darf selbst entscheiden.

Alles Gute Euerer ganzen Familie,
Mia

[Miii27]

Vielen vielen Dank euch für euren Rat.
Auf die Reha freut sie sich mittlerweile sehr, sie wird wohl an die See fahren.

Natürlich ist sie ein erwachsener Mensch, aber als Kinder/Ehemann macht man sich natürlich einfach sorgen, wenn man sieht, wie ein Mensch sich verändert den man liebt.

Ich hoffe wirklich, dass es ihr nach der Reha so gut geht wie euch

Vielleicht werde ich ihr dann auch mal den Tipp einer Selbsthilfegruppe erzählen

Ich bin echt froh und auch erleichtert, dass man so tolle Tipps bekommt!
Ich wünsche euch allen alles alles Gute