Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.03.2016, 22:19
Tobi1974 Tobi1974 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.02.2016
Beiträge: 108
Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stephan,

nach der OP erhaltet ihr den Histologiebericht. Wenn nicht, drängt darauf! Falls der Tumor ein hohes Grading hat, also G3 oder G4, würde ich euch empfehlen, das Kontroll-CT vllt. schon nach 6 bzw. 8 Wochen zu machen. Aber noch besser ist, wenn ihr die jetzigen CT-Bilder bekommt und euch dazu nochmal eine Zweitmeinung holt. Wie gesagt, nur die Bilder an einen anderen Arzt bzw. Radiologen weitergeben - nicht den Befund! So könnt ihr sichergehen, dass nichts übersehen worden ist.
Tja und da sind wir schon bei dem Thema "Gute Nachrichten, die leider falsch sind." Mir passiert das immer wieder bei den Ärzten. Als Patient denkt man, der Arzt muss es ja wissen. Und man möchte ja so gern an die gute Botschaft glauben. Aber man verliert am Ende dadurch nur wertvolle Zeit. Dies kann ein furchtbares Nervenspiel sein.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 02.03.2016, 04:43
stefan-hh stefan-hh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.05.2008
Beiträge: 27
Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Vielen Dank für eure Antworten. Ich kann man wieder nicht schlafen und da drehen sich natürlich die Gedanken mal wieder.

Mama macht ja einen völlig gesunden Eindruck. Eigentlich kaum zu glauben dass Sie operiert werden muss. Ich schaffe es einfach nicht nach immer weiteren Informationen zu suchen. Natürlich stößt man dann z.B. auch auf Zahlen zur Sterblichkeit während einer Nierenentfernung. Habe da irgendwo wieder was von 1 bis 2 Prozent gelesen. Automatisch überlegt man wie viel das eigentlich ist. In einen Reisebus mit 50 Plätzen würde ich jedenfalls nicht einsteigen wenn sicher ist, dass einer der Passagiere die Fahrt nicht überleben wird.

Der Arzt meinte übrigens auch, dass ein Tumor in der Niere nur mit maximal 1cm pro Jahr wachsen würde. Je länger ich über das Gespräch nachdenke desto verärgerter werde ich. So eine Aussage kann der doch gar nicht machen.

Aus dem Befunde vom CT habe ich entnommen: Nachweis eines singulären subsoliden Rundherdes im Segment 6 rechts paravertebral von 5mm Durchmesser, als suspekt zu werten. Hoffe das bedeutet wirklich nichts schlimmes.

Der Hausarzt meinte dass eine Reha über das Krankenhaus zu beantragen wäre. Meine Mama hat "Angst" direkt vom Krankenhaus zur Rehe zu "müssen". Sie will zwischendurch zumindest kurz nach Hause. Habe sie beruhigt und ihr gesagt dass man das schon hinbekommen würde. Sie würde gerne an die Ost- oder Nordsee. Im Zweifelsfall ist der Standort aber völlig egal wenn... sie geht dahin wo es für sie am besten ist und sie die optimalste Hilfe bekommt. Schlägt das Krankenhaus Reha-Zentren vor oder wie geht das denn?

Eigentlich ist es wirklich unsinnig sich darüber den Kopf zu zerbrechen bevor die OP überstanden ist.

Von ein paar Leuten hier weiss ich ja bereits, dass sie schon lange mit dem Krebs kämpfen und das trotz teils heftiger Rückschläge auch sehr erfolgreich. Ich finde schon allein dafür ist so ein Forum wie dieses hier Gold wert. Manchmal erzähle ich meiner Mutti dann "ich habe im Internet von einem Fall gelesen...." und bin richtig froh, dass ich von Menschen berichten kann die lange nach der Diagnose noch ein gutes Leben führen.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 02.03.2016, 12:14
Jan64 Jan64 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stephan,

Dafür sind so ein Forum, Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen da. Nierenkrebs ist nun mal nicht sehr häufig, da findet man schwer jemanden mit dem man sich austauschen kann. Da haben es Brustkrebs- und Prostatakrebspatienten schon leichter (allein wegen der Menge an Menschen die betroffen sind).

Das Risiko, welches deine Mutter jetzt hat, ist nicht das Wachstum des Tumors, der kommt ja jetzt raus, sondern die Gefahr des Metastieren des Krebses (falls es ein bösartige ist, 85% aller Nierentumore sind bösartig). Was möchtet ihr gewinnen,wenn ihr nicht operieren lasst? Der Krebs wuchert dann ja weiter. Der vergleich mit dem Bus hinkt. Wenn du in den Bus nicht einsteigst, hast du das Risiko veringert und als Konsequenz daraus einen schönen Ausflug verpasst. Lehnt ihr die Operation ab, habt ihr zwar das Risiko der Operation veringert, aber auch die Chance der möglichen Heilung oder zumindest Lebensverlängerung vertan. Bei deinem Vergleich stimmen die Relationen nicht.

Das Nierenzellkarzinom ist keines der schnellen Sorte (Ausnahmen bestätigen die Regel), ganz kleine können mitunter auch Jahre lang stillhalten, in der Größe wie sie deine Mutter hat, würde ich für den 1 cm aber nicht die Hand ins Feuer legen.

Wegen der AHB wendet ihr euch in der Klinik an den dortigen Sozialdienst, die sind genau für solche dinge da. Der Sozialdienst informiert auch über den Schwerbehindertenausweis oder stellt sogar für euch den Antrag (deine Mutter hat als Krebskranke einen Anspruch darauf), sie kümmern sich auch um eine evtl. nötige Brückenpflege. Ihr müsst aber aktiv den Sozialdienst anfordern, von alleine kommt der nicht auf euch zu. Eine Wahl des Ortes der Reha kann auch über den Sozialdienst geregelt werden, dies hängt aber auch vom Träger der AHB ab (Rentenversicherung, Krankenkasse), die haben Verträge mit bestimmten Häusern.

Die Suspekte 0,5cm Läsion ist im Moment nicht so wichtig. das kommt hinterher. So lange sich deine Mutter nicht von der OP erholt hat, ist weder eine weitere OP noch eine Medikamentöse Behandlung möglich. Eine Diagnostik ist immer nur dann sinnvoll, wenn ihr auch therapeutisch was folgen kann. Eine Krebserkrankung hat viel mit Geduld und Durchhaltevermögen zu tun, das warten gehört leider dazu. Auf dem Knie kann man da nichts auseinanderbrechen.

Viele Grüße Jan

Die Zahlen sind aus Statistiken, die dürft ihr nicht 1 zu 1 auf euch übertragen, niemand stellt den Durchschnittsmenschen dar (wäre ja schrecklich wenn lauter gleiche Menschen auf der Welt leben würden)

Geändert von Jan64 (02.03.2016 um 12:17 Uhr) Grund: Nachsatz hinzugefügt
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55