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Alt 02.02.2015, 18:05
Birdie Birdie ist offline
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Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 623
Standard AW: Verdacht auf Nierentumor

Also .. ich probiere das ganze jetzt mal wieder auf die fachliche Ebene zu holen.

Hugo schrieb:
Zitat:
Mein Ansinnen war es in erster Linie den hier erwähnten und weit verbreiteten Irrglauben von einer "generellen Auslösung der Metastasierung" bei einer Biopsie auszuräumen, auch bei einer Operation wird der Tumor "berührt".
Eigentlich sind Hugo und ich uns einig. Und ich denke es geht hier um 2 verschiedene paar Schuhe..

Ich will mich und meine sowie Hugos Ausführungen nicht großartig wiederholen.
Eine Biopsie ist und bleibt eine Einzelfallentscheidung.

Um allen anderen eine Übersicht zu geben, hier noch einmal eine systematische Aufführung:
Eine Biopsie könnte bei folgenden Patienten in Frage kommen:
  • mit sehr schlechtem Allgemeinzustand,
  • mit einem hohen Operations- und Narkoserisiko,
  • mit Tumorbefall der zweiten Niere (so dass durch eine Operation Dialysepflicht entstehen würde),
  • mit VHL Syndrom
  • mit Zystennieren
  • bei Patienten, bei denen man ggf. einen Tumor nicht klar von einer komplizierten Zyste unterscheiden kann
  • mit einer Einzelniere
  • vor lokal ablativen Eingriffen wie RFA, Cryoablation etc. .

Nicht nur ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass in folgenden Fällen keine Biopsie notwenig ist - aber auch hier läßt sich wieder diskutieren:
- kleinen Tumoren unklarer Dignität
Begründung: hier kommt es auf die Größe an, denn auch gutartige Tumoren, wie z.B. Onkozytome können sehr groß werden und sollten entfernt werden.
- vor minimal-invasiven Eingriffen
Begründung: hier ist eine bessere Definition nötig:
nein: bei laparokopischer partieller/radikaler Nephrektomie
Ja, bei lokal ablativen Verfahren, wie RFA, Cryoablation etc.

Übrigens .. natürlich unterscheiden sich die Meinungen deutlich - je nachdem welche Studien man liest und von wem diese stammen: Radiologen oder Urologen.
Fragt man die Urologen, dann ist in 95% aller Fälle keine Biopsie nötig - die restlichen 5% beziehen sich auf die Fälle mit lokal-ablativen Verfahren.
Fragt man die Radiologen, dann fällt das prozentuale Verhältnis bestimmt anders aus.
Die Biopsie an der Niere ist und bleibt jedoch aufgrund der Hypervaskularität ein nicht einfacher Eingriff und somit immer noch nur für ausgesuchte Patienten geeignet.
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