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  #1  
Alt 18.01.2015, 20:21
Hippy Hippy ist offline
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Registriert seit: 18.01.2015
Beiträge: 3
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Liebe Störchin,

vielen Dank für Deine nette Antwort, hab mich sehr gefreut!

Und herzlichen Glückwunsch zur Geburt der Zwillinge!!! Das muss toll sein, Kinder in der Familie zu haben, und Kinder helfen sicherlich auch, weiterzumachen, nehme ich an.

Ich selbst habe keine Kinder, meine Schwester hatte auch keine.
Wir hatten ein sehr enges Verhältnis, schon immer, und noch mehr während der letzten Jahre, in denen wir beide Singles waren.
Wir wohnten ca. 190 km voneinander entfernt, haben uns oft besucht, zusammen Urlaub gemacht, Konzerte besucht und vieles mehr, und jeden Tag Kontakt per email oder sms oder Telefon gehabt.
Also sie war Schwester und beste Freundin in einem für mich.

2011 ist schon unser Vater an Krebs gestorben, und gerade erst hatten wir uns halbwegs davon erholt, dann kam im Januar letzten Jahres diese schreckliche Leukämie-Diagnose (AML). Es wurde wohl sehr spät diagnostiziert, sie kam aber gleich in die Klinik - trotz aller Versuche starb sie aber nur drei Wochen später an Organversagen.
Nun habe ich nur noch meine Mutter in der engen Familie und bete und hoffe, dass sie noch lange lange bei mir bleibt. Auch sie wohnt in der Gegend, wo meine Schwester wohnte.

Ja liebe Störchin, Du hast recht, ein Jahr habe ich schon geschafft - aber gerade zur Zeit, wo die Erinnerungen an die Krankheit hochkommen, und wo der Todestag bevorsteht, habe ich das Gefühl, noch gar nichts davon verarbeitet zu haben.

Irgendwie hab ich funktioniert letztes Jahr, musste mit meiner Mutter die Mietwohnung räumen, das Auto verkaufen und vieles mehr.... so dass ich glaub, erst jetzt kann das Trauern überhaupt mal richtig anfangen.

Leider ist meine Umwelt viel "schneller" - für die ist ein Jahr viel, und es wird irgendwie von einem erwartet, dass alles wieder normal ist, was leider gar nicht der Fall ist.
Würde mich interessieren, ob es anderen auch so geht, dass das Umfeld denkt, nach ein paar Monaten ist dann auch mal wieder gut....?

Mich würde so ein Seminar sehr interessieren, und auch die facebook Gruppe - würde mich sehr über mehr Infos hierzu freuen!

Ich wohne direkt an der Grenze zu Baden Württemberg (auf der franz. Seite) und wäre halt total froh, wenn es irgendwas hier geben würde. Leider hab ich nur was in Hamburg und in München gefunden.

Was für eine Art Leukämie hatte Dein Bruder, wenn ich das fragen darf? Falls Du dies schon anderweitig geschrieben hast, kann ich das natürlich auch nachlesen, da musst Du nicht nochmals alles schreiben.

Für morgen wünsche ich Euch viel Kraft, ein Geburtstag ist was ganz Besonderes und kann sehr weh tun, und ich hoffe, dass Ihr in gut übersteht und im Sinne Deines Bruders den Tag verbringt.

Ganz liebe Grüsse von Hippy ( bin weiblich :-) )
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  #2  
Alt 19.01.2015, 21:38
Stoerchin Stoerchin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2011
Beiträge: 167
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Liebe Hippy,

oh Mann, jetzt verstehe ich umso mehr, was der Verlust Deiner Schwester für Dich bedeutet. Es tut mir sehr leid. Und ich kenne es sehr gut, dass die Umwelt nach einigen Monaten schon wieder denkt, dass "es doch jetzt endlich mal wieder gut sein muss." Wir müssen wohl versuchen, dies nicht allzu nahe an uns heranzulassen und ernst zu nehmen. Es sind in der Regel Personen, die es gar nicht mal unbedingt schlecht mit uns meinen, die solche Verluste eben einfach noch nicht erleben mussten. Was soll auch so schnell wieder gut werden? Die Situation bleibt ja gleich und unabänderlich, wir müsen nur lernen, mit dem Schmerz und der Trauer zu leben.

Mein Bruder hatte ALL (akute lymphatische Leukämie) und dazu noch deren Höchstrisikovariante, die eine Stammzelltransplantation zwingend erforderlich machte. Bei ihm ist ja das traurig-Ungewöhnliche, dass er eben nicht an der Leukämie oder an einem Rezidiv starb, wie es ja leider oft der Fall ist, sondern an den 10-Jahre-später-Spätwirkungen der brutalen Behandlung.

Vielen Dank für Deine Anteilnahme. Sein Geburtstag war heute gar nicht so schlimm, was wohl auch mit daran lag, dass wir nicht so viel Zeit auf dem Friedhof hatten, bevor dieser schloss. Denn wenn man da lange steht, kann es schon sehr traurig werden, da weine ich dann auch oft lieber für mich alleine. Anschließend waren wir noch essen. Und ja, die Zwillige sind wirklich etwas Hoffnungsvolles....

Ganz liebe Grüße
Störchin

Geändert von gitti2002 (19.01.2015 um 21:45 Uhr) Grund: PN
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