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  #36  
Alt 18.08.2014, 12:35
Birgits Schwester Birgits Schwester ist offline
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Registriert seit: 15.01.2014
Beiträge: 15
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Liebe Stoerchin,

siehst Du, so ist es doch oft im Leben. Vorher ist alles meist schlimmer als es dann wirklich ist. Weil uns so graut vor einem Tag, der so traurig ist.
Und es ist ja auch mit schönen Sachen so... die Vorfreude ist immer größer als das Ereignis selbst. Meist jedenfalls.

Der Todestag meiner Schwester ist der 2. Januar.
Dieses Datum eines beginnenden neuen Jahres verbunden mit der kurz davor liegenden Weihnachtszeit wird uns bereits im Dezember schon mit Traurigkeit erfüllen. Aber ich weiss auch, dass wir es irgendwie hinbekommen werden. Der erste Todestag ist wohl der, den man mit noch großen Ängsten näher kommen sieht, weil man nicht weiß, wie er sich anfühlt.

Die Trauerwellen, von denen Du sprichst, ereilen mich auch sporadisch und manchmal auch ganz schön heftig. Da frage ich mich dann, wie es mir überhaupt schon wieder besser gehen konnte. Wenn es mir dann wieder besser geht, frage ich mich, wie es sein konnte, dass ich so heruntergezogen wurde. Es ist gesund, finde ich.Wir trauern eben noch stark, es ist doch auch gerade mal, und bei mir noch nicht mal, ein Jahr vergangen. Was ist schon ein Jahr gegen die ganzen Jahre voller Gemeinsamkeiten, voller gemeinsamer Erlebnisse, voller Lachen und Kummer, voller Liebe?

Es wird noch dauern, bis wir den Tod, die Endgültigkeit in unser Leben so integriert haben, dass die Trauerwellen in längeren Abständen und in abgeschwächter Heftigkeit über uns kommen und wir akzeptieren und verstehen können, dass mit dem Tod unserer Lieben nicht ein Stück von uns gegangen ist, sondern ein Stück von Deinem Bruder/meiner Schwester in uns und unseren jeweiligen Familien weiterlebt.

Noch ist nicht jeder Tag gleich. Und noch jährt sich ja vieles, wie Jahreszeitenwechsel, Familiengeburtstage, Jubiläen etc. zum allerersten Mal ohne ihn/sie.
Bis zum ersten Todestag ist der Satz "Heute vor einem Jahr war sie/er noch am Leben, noch dabei" ständiger Begleiter, das schmerzt natürlich besonders.

Die Endgültigkeit ist für uns schier unfassbar, der Verlust so unerträglich...und doch wollen wir leben. Und unsere Lieben wollen auch, dass wir mit ihnen in uns jeden Tag unseres Lebens genießen und uns daran erfreuen, dass wir noch da sind, da sein dürfen.

"Wenn Du traurig bist, dann schau in Dein Herz
und Du wirst erkennen, dass Du weinst um das,
was Dir Freude bereitete"

Liebe Grüße
birgit
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