#1
|
|||
|
|||
Mein Vater hat Lungenkrebs mit Hirnmetastasen....Zustand nach OP
Hallo zusammen.
Nach langem Suchen im Netz bin ich auf diese Seite hier gestoßen und hoffe hier ein wenig Rat,Trost und Hilfe zu bekommen. Kurz zu meiner Situation: Bei meinem Vater (66) wurde Ende Februar Lungenkrebs und Metastasen im Kleinhirn festgestellt. Es ging alles ganz schnell und er wurde 2 Tage nach der Diagnose am Kleinhirn operiert. Es konnte alles Entfernt werden,was im MRT bestätigt wurde. Nach dieser OP litt er heftigst am sog.Durchgangssyndrom. Nach nicht richtig erholt,wurde er dann 2 Wochen später an der Lunge operiert. Der Tumor saß im linken Unterlappen und konnte vollständig entfernt werden. Auch die 19 mitentnommenen Lymphknoten sind frei. Allerdings ist mein Vater nun sehr sehr desorrientiert und total verändert. Er ist in sich gekehrt still und halt durcheinander. Er konnte sich ja von der ersten OP nicht wirklich erholen....wer hat Erfahrung? Wird es sich wieder bessern? Wie lange dauert so ein Durchgangssyndrom? Hinzu kommt folgendes: Die Ärzte sagten uns,das er eigendlich als geheilt entlassen gilt. Da sie aber im Hirn nicht mit "Sicherheitsabstand" operieren können,so wie es in der Lunge möglich ist,raten sie uns zur anschließenden Bestrahlung,falls dort noch was ist. (Laut MRT aber nicht) Mein Vater äußerte früher irgendwann mal,das er nie eine Chemo oder Bestrahlung haben möchte. Auch meine Mutter ist absolut dagegen,sie beschäftigt sich nun mit alternativer Behandlung. ***edit by Mod*** Es ist ja eigendlich nichts mehr im Kleinhirn,aber trotzdem wird prophylaktisch dazu geraten. Ich habe Angst,das sich neue Metastasen bilden,aber was kann ich tun? Er hat es ja mal so entschieden und meine Mutter ist auch nicht zu überzeugen.... Ist es hier jemandem ähnlich ergangen? Ich bin so froh,das ich mir das alles mal von der Seele schreiben kann und bin gespannt auf Antworten! Liebe Grüße Lilly Geändert von Anhe (04.04.2014 um 12:52 Uhr) Grund: Siehe Nutzungsbedingungen. Dankeschön |
#2
|
|||
|
|||
AW: Mein Vater hat Lungenkrebs mit Hirnmetastasen....Zustand nach OP
Hallo,
tut mit leid, dass es deinen Vati auch erwischt hat. Ich war in einer ähnliche Situation und kann leider nicht viel positives berichten. Bei meinem Vati wurden ein paar Wochen nach der OP Metastasen im Kleinhirn festgestellt. Bestrahlung folgte und dann ging es leider langsam bergab bis er letztes Jahr im August ruhig eingeschlafen ist. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass man in eurem Fall mit Metastasen im Gehirn die Lunge operiert. Und dann vor allem sagt, dass er als "geheilt" entlassen wird. Welche Form von Lungenkrebs hat er denn? Dass dein Vati so verwirrt ist, liegt unter anderem auch an den Metastasen im Gehirn, bzw an dem Gewebe was durch die OP verdrängt wurde. Das Kleinhirn hat viele Aufgaben, wie Motorik, Sprache aber auch höhere kognitive Prozesse. Auch wäre es möglich dass, sein verändertes Wesen durch weitere Metastasen im Gehirn, welche sich jetzt noch nicht darstellen lassen, hervorgerufen wird. Eine Bestrahlung und Chemo wird in diesem Stadium meist empfohlen, da man ja davon ausgehen kann, dass der Krebs auch schon in weitere Organe gestreut haben kann, weil er dies ja schon ins Gehirn getan hat. Es ist schwer etwas zu empfehlen...Rückblickend hätte ich weder chemo noch Bestrahlung mehr durchführen lassen. Die Bestrahlung hat das verwirrt sein noch verschlimmert und hat auch hässliche Nebenwirkungen. Kann dir leider nur sagen, genieß die Tage, an denen es ihm gut geht und sei für ihn da. Alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit. |
#3
|
|||
|
|||
AW: Mein Vater hat Lungenkrebs mit Hirnmetastasen....Zustand nach OP
Hallo,
auf der Suche nach Informationen bin ich auf dieses Forum gestoßen. Meine Situation ist fast identisch mit der von Lilly. Bei meinem Vater (73) wurde nach zunehmenden Sprach-Auffälligkeiten Mitte März diesen Jahres ein kleinzelliges Bronchial-Karzinom mit Hirn- und Lymphknotenmetastasen diagnostiziert. Nach wenigen Tagen wurden ihm 3 Metastasen im Kleinhirn entfernt. Eine weitere Metastase im Großhirn war nicht operabel. Meinem Vater ging es nach der OP nicht besser als vorher, was wir der OP zuschrieben und den damit bzw tumorbedingten Gewebsschäden. Allerdings ging es ihm zunächst auch nicht deutlich schlechter, es gab leichte Orientierungsschwierigkeiten, Schwäche, Probleme mit der Feinmotorik, leichte Sprachprobleme. Diese Probleme nahmen jedoch zu und nach etwa 2 Wochen begann er auch zu halluzinieren. Postoperativ wurde eine Ganzschädelbestrahlung, gefolgt von Chemo empfohlen. Bei der Vorbesprechung dazu (ca. 2 Wochen nach der OP) wurde festgestellt, daß aus der Schädelwunde Liquour (Hirnwasser) austrat. Wir schoben die Verschlechterung seines Zustandes dieser Tatsache zu. Eine weitere Schädel-OP war somit notwendig. Trotz dieser verschlechterte sich sein Zustand. Die Halluzinationen wurden stärker und nahmen in der Häufigkeit zu. Er war verwirrt und es kam zu Angstzuständen. Die Ärzte verordneten nun Haloperidol (3x 40 Tropfen) und Diazepam in hoher Dosis. Da mein Vater neurochirurgisch austherapiert sei wurde eine Verlegung in die Psychatrie empfohlen. Dies lehnten wir ab und entliesen ihn gegen Ärzterat aus der Klinik. Unter Rücksprache seines Hausarztes setzten wir das Diazepam ab, was seinen Zustand wieder deutlich verbesserte. Wir schrieben das dem Haloperidol zu. Dann begann die Strahlentherapie (30 gray). Anfänglich waren keinerlei Nebenwirkungen zu beobachten. Parallel wurde die Dosis des Haloperidol langsam reduziert. Jetzt verstärkte sich sein verwirrter Zustand deutlich. Sein Kurzzeitgedächtnis hat stark gelitten, er ist verwirrt, stark desorientiert, nimmt kaum am Geschehen um ihn herum teil. Er wirkt ständig erschöpft und schläfrig, wird aber Nachts fast jede Stunde wach, sein Tagesablauf ist durcheinander. Die testweise Anhebung der Haloperidol-Dosis brachte keine Besserung. Vor 4 Tagen hat er die letzte Bestrahlung bekommen. 2 Monate nach Diagnose ist simt sein Zustand schlecht, meine Mutter kommt kaum noch mit der Situation klar, die Verwirrtheit belastet sie stark. Wir haben Pflegestufe beantragt und sind gerade dabei, einen Pflegedienst zur Unterstützung zu suchen. Ich habe starke Zweifel, daß sich sein Zustand noch bessern wird. Trotzdem wird in 1 Woche die Chemo beginnen. Der Hausarzt sagt, man sollte wenigstens einen Therapieversuch starten, da jeder Mensch unterschiedlich reagiert. Lilly's Beitrag ist ja nun schon gut 6 Wochen her. Ich vermute, daß bei ihrem Vater die Therapie begonnen wurde (es sei denn, er hat eine entsprechende Patientenverfügung). Viel Glück Euch allen ! André |
Lesezeichen |
Stichworte |
durchgangssyndrom, kleinhirnmetastasen, lungentumor |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|