Manche Dinge gehen schnell...

[Bernd51]

Guten Morgen,

nun habe ich meinen Arztbrief hier und habe ihn gelesen.
Da gibt es schon wieder was neues.
Zitat: Auffällig war weiterhin eine infiltrative Veränderung im linken ventralen Unterlappen, welche beobachtungswürdig ist.

Das heiß mal wieder alles oder nichts. Solche beobachtungswürdigen Dinge habe sich bei mir bisher immer als Übel rausgestellt.

Ich werde mal einen Termin bei meinem Onkologen machen. Vielleicht weiß er was dazu.

Schönen Tag

Lg. Bernd

[The Witch]

Zitat von Bernd51

Das heiß mal wieder alles oder nichts. Solche beobachtungswürdigen Dinge habe sich bei mir bisher immer als Übel rausgestellt.

Ich drücke dir die Daumen, dass es dieses Mal anders ist. Ich habe seit anderthalb Jahren eine solche "zu beobachtende" Stelle, bei der sich aber nix tut. Ist wohl eine Narbe. (Woher auch immer. Aber ich weiß natürlich, dass es nicht eben unbedingt tröstlich ist, wenn sowas bei anderen harmlos ist.)

[Bernd51]

Hallo,

ich hoffe natürlich, das es was harmloses ist. Aber wenn ich so zurückdenke,
der erste Kubbel war eine Narbe, die man beobachten sollte.
Die "Narbe" war dann 3 cm, als man sie mit dem rechten Oberlappen entfernt hat.
Der zweite Knubbel war Narbengewebe, 4 mm, 6 Monate später war die " Narbe " dann
9 mm und musste mit 3 Segmenten raus.
Also bin ich allen Veränderungen gegenüber sehr, sehr mißtrauisch.
Montag bin ich mit einer CD von dem gestrigen CT bei meinen Onkologen.
Soll der mir mal was zur " infiltrative Veränderung im linken ventralen Unterlappen "
sagen.
Na ja, vielleicht habe ich auch mal Glück.
Lg Bernd

[The Witch]

Ich wünsche es dir wirklich sehr! Aber ich bin auch misstrauisch bei sowas und wäre es an deiner Stelle noch mehr.

[Bernd51]

Zitat von The Witch

Ich wünsche es dir wirklich sehr!

Danke!

[Bernd51]

Zitat von Bernd51

Zitat: Auffällig war weiterhin eine infiltrative Veränderung im rechten ventralen Unterlappen, welche beobachtungswürdig ist.

Das heiß mal wieder alles oder nichts. Solche beobachtungswürdigen Dinge habe sich bei mir bisher immer als Übel rausgestellt.

Hallo,

das oben hatte ich am 6.3.2014 geschrieben. Alle Beteiligten hielten es für irgendwelche Ablagerungen etc. Auf keinen Fall tumorös.

Nun heute kam mein Befund der letzten Kontrolle. Ct war am 16.5.

Also Lunge und Bauch frei von Rundherden etc.

Aber die Verdichtung, wie oben beschrieben, ist gewachsen und hat sich milchglasartig verdichtet. Somit ist Malignität nicht ausgeschlossen.

Also Ergebnis:
Montag Tumorkonferenz, dann kommt Anruf ob operiert oder Biopsie.
Ich kann dann zwischen Pest und Cholera wählen.
Es nimmt einfach kein Ende. Wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich Op vorziehen.
Die Biopsie ist auch gefährlich und wenn es bösartig ist, wird eh operiert.

Na, ich gebe dann mal nächste Woche ein Zeichen, was es nun wird.

Lg. Bernd

[The Witch]

Lieber Bernd,

das hätte wirklich nicht sein müssen, aber du hast es ja schon geahnt. An deiner Stelle würde ich auch OP vorziehen. Bei den Biopsiegeschichten habe ich jetzt mehrmals gehört, dass sie nicht die richtigen Zellen erwischt haben, um eine präzise Aussage zu treffen. Dann ginge der ganze Spaß von vorne los.

[Bernd51]

Hallo Hexe,

genau das ist es. Wenn dann ein Pröbchen entnommen wird und man nichts findet, lebst Du mit dem Rest und der Unsicherheit weiter. Nee, alles raus was keine Miete zahlt.
In dem gestrigen Befund stand, all Vernarbungen der letzten Op´s in Ordnung,
keinerlei Anzeichen auf Rundherde etc., im Bauch alles ok. Nur halt diese Verdichtung.
Ich möchte mal so einen Befund ohne eine Verdichtung haben. Dann würde ich glauben, das
es eine reelle Chance gibt. Bisher kam immer wieder was neues. Bloß irgendwann gibt es nichts mehr zu schnippeln. Dann neigt sich die Party dem Ende zu.
Na ja, wird schon alles weitergehen.
Schönes Wochenende

Lg Bernd

[The Witch]

Ach Mensch - das würde ich dir auch wünschen.

Aber mal abgesehen davon, dass die meisten von uns wissen, dass jede Party sich dem Ende zuneigt: Mich würde interessieren, wie du es schaffst, mit dieser höchst realen ewigen Unwissenheit umzugehen. Ich meine damit nicht die allgemein weit verbreitete Angst vor der nächsten CT, sondern dieses ewige Wissen, dass da was ist und man nur noch nicht weiß, was genau.

[The Witch]

Ach ja, noch etwas, was ich dich schon seit längerem fragen wollte: Wieso schreibst du eigentlich immer "gelte als geheilt"? Wer sagt das? Die offizielle Variante gilt ja eigentlich so, dass man erst nach fünf Jahren ohne Rezidiv oder Metastasen als geheilt gilt.

[Bernd51]

Hallo Hexe,

natürlich geht jede Party mal zu Ende, die Frage ist nur wie und wann.
Als ich Ende 2012 den ersten Knubbel hatte, der re. Oberlappen entfernt wurde,
keine Metastasen irgendwo nachweisbar waren, meinte mein Onkologe, da haben Sie Glück gehabt, Sie sind geheilt. Da ich aber das nicht so sehe, schreibe ich immer "gelte",
weil ich dem Braten nicht traue, auch nach 5 Jahren wäre ich noch mißtrauisch.

Nach meiner CLL Diagnose 2005, war ich recht panisch, habe alle Dinge geregelt, die man meint regeln zu müssen. Nun, es ist erst mal nichts schlimmes passiert. Seit 2011
( nach einer Chemo) bin ich da in Remmission. Da ich mit dieser Krankheit solange
unter ärztliche Kontrolle lebe, bin ich es gewohnt mit der Lungengeschichte auch unter Kontrolle zu leben. Es vergeht kaum eine Woche, in der kein Arzttermin ist. Wichtig ist, wie jetzt, wenn was ist sofort und möglichst richtig zu handeln.
Außerdem arbeite ich noch 6 Tage die Woche, das lenkt auch ab. Da kann man nicht immer an die bösen Sachen denken. Also, psychisch bin ich recht stabil. Entspricht so
meinem Naturell als selbstbewußte Frohnatur.

Lg. Bernd