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AW: Ich habe BSDK - wie ist meine Lebenserwartung
Hallo Gego,
erstmal Respekt das du keine Therapie in Anspruch nimmst, gibt es selten. Ich möchte dir gerne die Geschichte meines Vaters erzählen. Bei ihm wurde im Juli 2008 ein Tumor am Pankreasschwanz entdeckt. Er wurde dann im August operiert allerdings mir R1. Eine zweite OP wurde abgebrochen da es schon zu Verwachsungen kam. Er hat dann von 09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar bekommen und war danach krebsfrei. Am 02.06.2010 wurde ein Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm mit Lebermetastasen... inoperabel entdeckt. Er hat sich gegen eine Chemo entschieden. Gegen die Schmerzen hatte er lange Zeit ein Fentanylpflaster mit 100mg. Und für die Schmerzspitzen einen Lutscher, damit kam er ganz gut klar. Allerdings gab es immer wieder Höhen und Tiefen. Eine wirkliche Endphase gab es bei ihm nicht, er war zwei Wochen bevor er starb, sehr müde und hatte keine Kraft mehr. Letztendlich verstarb er am 3.3.2012, weil der Tumor und einige Organe bluteten. Er schlief friedlich und ohne Schmerzen ein, so wie er es sich gewünscht hatte. Du siehst auch ohne Therapie kann man noch einige Zeit leben, aber ich denke es kommt immer auf den Verlauf an. Mein Vater hat bis 3 Tage vor seinem Tod gekämpft wie ein Löwe. Er hat mir zwei Wochen bevor er starb noch mein Esszimmer gestrichen. Danach lag er allerdings viel. Ich wünsche Dir alles, alles Gute. Vor allem noch eine lange und gute Lebenszeit.
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Grüßle ***Sunce*** Mein Dad: *06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt *21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom *07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1 *25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen. *09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei *02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm mit Lebermetastasen... inoperabel *auf seinen Wunsch keine Chemo *03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen |
#2
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AW: Ich habe BSDK - wie ist meine Lebenserwartung
Ich danke euch herzlich für eure Inputs. Ich lerne daraus, dass wohl alles von meiner persönlichen Einschätzung abhängt und von dem täglichen Beobachten, was mit mir passiert. Gestern war ich am Spätnachmittag völlig schmerzfrei und dadurch fast euphorisch. Heute ist es dafür wieder um so schrecklicher. Ich empfand die vergangenen Wochen als Prozess in Schüben. Von einen Tag auf den anderen betrachtet tut sich nicht viel. Vergleicht man aber halbe Wochen, dann sind da schon Erdrutsche zu verzeichnen gewesen.
Da man sich an den neuen, wieder etwas schlechteren Zustand aber wiederum gewöhnt, wird es schwer sein, den Termin abzupassen, wo ich meine lieb gewonnene heimische Umgebung zurücklasse und ins Hospitz gehe. Danke auch den Ratschlägen für eine Chemo. Ich kann euch ja verstehen. Aber das ist eben nichts für mich. Gruß Gego |
#3
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AW: Ich habe BSDK - wie ist meine Lebenserwartung
Die Euphorie, wenn man weitestgehend schmerzfrei ist, kenne ich von meiner Mutter auch. Sie hatte das anfangs (naja, als eben durch Chemo die Tumoren etwas zurückgedrängt werden konnten) manchmal wochenlang. Rückwirkend betrachtet eine herrliche Zeit, nur leider konnte ICH sie nicht so genießen, ich war immer zu skeptisch.
Ich denke, du wirst genauso wie alles andere auch rechtzeitig merken, wann es Zeit fürs Hospiz wird. Meine Mutter war, wenn auch nur in ihren letzten 8 Stunden, gemeinsam mit uns auf einer Palliativstation. Dort sind uns die reinsten Engel begegnet. Ein Segen, dass wir diese Erfahrung machen durften. Ich wünsche dir, dass es dir dort mindestens ebenso gut ergehen möge. |
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Stichworte |
krankheitsverlauf, lebenserwartung, pankreas-karzinom |
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