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  #1  
Alt 04.09.2012, 20:13
Dominik2501 Dominik2501 ist offline
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Registriert seit: 03.09.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

Hallo Tine,

vielen Dank für deinen Beitrag und mein herzlichstes Beileid für dich wegen deiner Mama. Ich stelle es mir grauenhaft vor, einen Elternteil zu verlieren. Glücklicherweise habe ich noch meine beiden Eltern und hoffe, dass sie noch lange leben.
Das mit der Schilddrüse habe ich mir auch schon mal durch den Kopf geben lassen. Aber ich habe diese Spekulation nach meinen Symptomen auch einfach nur satt. Das ist alles die Hölle für mich. Ich bewege mich dauernd in der "Schlucht" zwischen Angst vorm Arztgang und "Schnauze voll" von der Ungewissheit und meiner ständigen Sauferei.
Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie mich das alles ankotzt. Ich wünschte, ich hätte nie angefangen mit dem Trinken und dass ich gänzlich darauf verzichten könnte. Es ist schwierig bis unmöglich für alle, die nicht betroffen sind (Gott sei Dank), dass jemand so abhängig sein kann. Und ich kann jedem nur sagen, dass das die Hölle ist. Das tägliche Leben wird immer beschränkter und jeder Tag wird mehr und mehr zu einer scheinbar "unhaltbaren" Belastung.
Aber jetzt genug davon. Ich habe ein starkes Alkoholproblem und habe das akzeptiert. Jetzt muss ich etwas daran ändern.
Heute ging es mir auf der Arbeit übrigens sehr schlecht. Nach dem Mittagessen hatte ich wieder Beschwerden im Kiefer und Hals. Kurz vor Feierabend wurde es dann etwas besser.
Jetzt sitze ich auf meiner Couch und "google" wieder alle möglichen Ursachen. Meine Freundin ist hier und ich freue mich sehr, dass sie hier ist. Momentan steht auch der schwerwiegende Verdacht an, dass sie von mir schwanger sein könnte, weil ihre Tage schon über-über-überfällig sind. Es würde mich wirklich sehr freuen und glücklich machen.
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  #2  
Alt 04.09.2012, 22:29
Benutzerbild von wolfgang46
wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Registriert seit: 19.11.2002
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 1.224
Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

Hallo Dominik,

....wenn DAS kein Grund ist, den auch von Dir als richtig und notwendig angesehenen Weg zu gehen, auf was willst Du dann noch warten.

Ich bitte Deine Freundin ganz dringend Dich dabei zu unterstützen. Sie weiß doch um was es geht.

Lass Dich vom Arzt krank schreiben und geh zum Entzug.
Es wäre auch für Deine Freundin eine Hilfe wenn Du ganz für SIE dasein kannst und sie nicht nur "verschwommen" sehen kannst.

Ich wünsche Dir, nein Euch dass Ihr stark seid

Ach so, vergiss nicht zum Facharzt zu gehen.


Alles Liebe
Wolfgang.

Bitte halte uns auf dem Laufenden. Hier drücken Euch mehr die Daumen wie Du denkst.
__________________
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Hilfe für Kehlkopfoperierte gibt es auch unter: Bundesverband der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e. V.
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  #3  
Alt 04.09.2012, 23:00
Titsche Titsche ist offline
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Registriert seit: 21.02.2012
Beiträge: 24
Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

.....so ist es Dominik

Auch ich drück die Daumen mit.
Und ich kann Dich sehr gut verstehen, war ich doch selbst in dieser Situation

Das ist nun 15Jahre her und meine Trinkerzeit war bedeutend länger als Deine.
Jo, ich bin schon was älter

Was mir noch so einfällt wäre, Ösophagusvarizen...sind ausstülpungen/ krampfadern in der Speiseröhre, das kommt öfter bei Menschen vor, die eben viel Alkohol trinken. Da hat "man" auch Schluckbeschwerden.

Aber letztendlich müsstest Du schon zum Arzt gehen, um es genau zu wissen.

Ich wünsche Dir, das Du den Mut findest dahin zu gehen.

Liebe Grüße,

Titsche
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  #4  
Alt 05.09.2012, 01:28
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

Hallo Dominik,

auf dein vermutetes Problem will und kann ich nicht eingehen. Das musst du mit deinem Arzt abklären. Der ist dafür zuständig.

Zu deinem eigentlichen, da kann ich was sagen. Ich habe einen Bekannten, der an Krebs erkrankt ist. Er hat gute Chancen, dass ihm zumindest noch einige schöne Jahre verbleiben könnten. Ja! Könnten! Warum? Er hat nämlich als zweites noch das gleiche Problem wie du: der Alkohol. Mit viel Aufwand und Geduld, ja mit Engelszungen, hat man versucht, ihn zu einer Suchttherapie zu bewegen. Weißt du, was man inzwischen sagt?

"Was nutzt es ihm, wenn er seinen Krebs überlebt. Dann säuft er sich halt absehbar zu Tode."

Nicht schön, jedoch wörtlich. Das Einzige. was dein Problem beseitigen kann, ist deine Einsicht und dein Wille. Du musst es nicht nur wollen, sondern nur du kannst die ersten Schritte machen. Du tust es einzig für dich. Nicht für andere. Die können dabei nur helfen und das auch nur, wenn du das willst und zulässt. Du bist bei einer solchen Therapie der entscheidende Faktor, denn nur du wirst in deren Verlauf noch sehr oft um die Entscheidung kämpfen müssen: ja oder nein.

Wenn du es wirklich ernsthaft willst, und erst genau dann, dann such dir entsprechende Hilfe. Der Hausarzt, anonyme Alkoholiker, Freundin, der Psychologe oder psychologische Berater und was weiss ich noch wen. Es gibt ne Menge Menschen und Institutionen, die dir dabei helfen können. Eine Anlaufstelle bietet sicher sogar deine Krankenkasse an.

Also mach was. Oder auch nicht. Es ist deine Entscheidung. Ich weiss, ob so oder so, beide Wege werden verdammt hart. Wobei der eine dir ein glückliches Leben schenken kann. Dafür lohnt es sich doch zu kämpfen?


Alles Gute,

Helmut
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http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
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  #5  
Alt 06.09.2012, 01:53
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

Hallo Dominik,

glaub mir, ich bin nicht der Moralapostel mit dem erhobenen Zeigfinger. Ich weiss genau, wovon ich rede. An meine Schlüsselerlebnisse kann ich mich noch genau erinnern. Das erste vor nun fast 30 Jahren. Da konnte ich gerade noch rechtzeitig die Kurve kratzen, als ich sah, was mit meinen Freunden und Bekannten passierte. Auch in der Familie sah ich, was der Alkohol anrichten kann und ich sagte mir: nicht mit mir. Noch schaffte ich es damals von alleine. Es war bei mir zum Glück noch nicht ganz so weit.

Das zweite mal vor etwa 2 Jahren. Das Gläschen Wein oder das Fläschchen Bier ... es klingt so harmlos. Dazu noch jeden Abend alleine rumsitzen, die Trauer .... fast war es wieder so weit. OK, zuerst wars ein Glas am Abend, dann zwei, dann eine Flasche, dann zum Abendessen noch eine Flasche Bier. Schmeckt ja soo gut. GsD hatte ich noch keine härtere Sachen getrunken.

Eines Morgens stand ich auf. Kopfschmerzen. In die Küche und Kaffee aufgestellt. Neben dem Spülbecken standen 2 leere Weinflaschen. Hab sie mir lange angeschaut und überlegt: "Geht es mir besser dadurch?" Im Mai heiratete meine jüngste Tochter. Ein großes, rauschendes Fest. Ich habe mit gefeiert, was das Zeug hielt. Ein herrlicher Tag ... für mich ohne einen einzigen Tropfen Alkohol.

StomaMaus hat dir die Konsequenzen recht anschaulich geschildert, die dich wahrscheinlich erwarten, wenn du es nicht schaffst. Was sie nicht geschildert hat, ist das Leid in den Familien, bei den Angehörigen, beim Partner eines Alkoholikers. Ich möchte nicht die Sorgen und Ängste erleben müssen, die diese auszuhalten haben.

Ich gebe dir einen Rat. Wenn du es schaffst, mal einen Abend trocken zu bleiben in deiner Stammkneipe oder in der Gesellschaft, in welcher du trinkst, dann beobachte mal die Menschen um dich, wenn sie Bier, Wein und Schnaps sinnlos in sich hinein schütten. Schau dir ganz genau an, was der Alkohol aus ihnen macht: zunächst anscheinend ganz normale Menschen, die zu grölenden, torkelnden, lallenden Zerrbildern ihrer selbst werden, die keine 3 Worte mehr sinnvoll aneinander reihen können.


Du schaust dabei in den Spiegel.


Ich drück dir die Daumen,

Helmut


PS: Ich bin bei weitem kein Antialkoholiker, schon gar kein millitanter. In meinem Keller liegt immer eine gute Flasche Wein und ich weiss deren Inhalt durchaus zu schätzen. Doch dort liegt er gut. Besondere Anlässe sind sehr selten. Für einen ehemaligen Alkoholiker wäre jedoch selbst das ein absolutes Nogo.
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