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  #1  
Alt 27.08.2012, 12:17
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

uaaaaaaaaaaaaah, heute habe ich am telefon die sprechstundenhilfe bloed angeredet. und die arme konnte nix dafuer... die krankenhausaerztin meinte naemlich, wir braeuchten eine anweisung fuer die strahlentherapie. und die wollte mir das maedel nicht geben, weil ja in diesem quartal schon eine ausgestellt wurde (mrt). und dann hab ich sie bloed angeblafft... dann mit der strahlenpraxis gesprochen, und festgestellt, dass eine ueberweisung vollkommen ausreicht.

peinlich, peinlich...

aber es ist erschreckend, wie reizbar ich zuweilen bin. vor allem, wenn es um diesen medizinischen kram geht. ich verstehe ihre sprache nicht, ihre fachtermini irritieren mich, ihre art zu sprechen... mal abgesehen davon, dass das ganze system fuer mich ein buch mit sieben siegeln ist...

wie lange dauert es, bis man da halbwegs durchblickt?
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  #2  
Alt 27.08.2012, 12:34
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Zitat:
Zitat von Larimari Beitrag anzeigen
ich verstehe ihre sprache nicht, ihre fachtermini irritieren mich, ihre art zu sprechen... mal abgesehen davon, dass das ganze system fuer mich ein buch mit sieben siegeln ist...

wie lange dauert es, bis man da halbwegs durchblickt?
Was mich angeht: Niemals. Da scheine ich echt unter totaler Blödheit zu leiden.

Die andere Sache hat mich an einen Vorfall vor einiger Zeit bei mir erinnert :lol: guckst du mal da...

http://www.krebs-kompass.de/showpost...8&postcount=61

Alles Gute.
__________________
Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524
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  #3  
Alt 27.08.2012, 17:09
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

hallo opatochter!

hehe, ich hab deinen beitrag gelesen. kann das irgendwie nachempfinden. ich war, nachdem mir mein scheiss aus dem maul gerutscht ist, erstmal total verdattert, so nach dem motto: hab ich das jetzt wirklich so gesagt. verdammt... echt saubloed... ich schaeme mich immer noch, wenn ich daran denke... aber manchmal, naja, manchmal verliert man einfach die contenance. wahrscheinlich sind wir innerlich alle bis zum zerreissen gespannt, und da braucht es nur eines klitzekleinen, banalen ereignisses, um ein bisschen ueberzuschnappen...

aber vielleicht ist das auch gut.

vielleicht hilft auch teller an die wand werfen... O_o muss das bei gelegenheit mal ausprobieren...

ansonsten heute ein pflegeheim fuer meinen bruder angeschaut. ist eigentlich ein altenheim, aber nah an der wohnung meiner eltern, und quasi ein guter kompromiss, wenns noetig wird. da war ich total ueberrascht ueber die ruestigkeit mancher bewohner. die waren alle flott mit ihrem rollator unterwegs, nicht dement und eigentlich noch 'topfit'... hat mich gewundert, warum sie in nem heim wohnen...
meine mom war fix und alle. sie pflegt meinen bruder seit 20 jahren, und es faellt ihr schwer, ihn abzugeben. ich hoffe, dass wir eine zusaetzliche pflegekraft kriegen, und die daheimpflege fortfuehren koennen...
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  #4  
Alt 28.08.2012, 19:37
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

am dienstag gehts los, am dienstag gehts los: chemo und kopfbestrahlung stehen an.

drueckt daumen, dass mein alter herr das alles gut vertraegt.

er hat sich heute bei den aerzten ein bisschen angestellt. hat ihm alles zu lange gedauert. und weil sowohl der strahlen- als auch der onkodoc gesagt haben, rauchen sei kontraproduktiv und er wuerde damit dafuer sorgen, dass die therapie nicht so verlaufen kann wie sie soll, dass er sich quasi schneller ueber den jordan befoerdert, sind ihm beide jetzt erstmal suspekt. aber ich glaube, langsam kommt es in seinem kopf an. ich hoffe es jedenfalls.

ich fand beide ganz nett, vor allem der onkodoc war sehr unkompliziert, hat dann irgendwann kapiert, dass mit fachvokabular bei meinem dad nicht viel zu holen ist, und hat dann etwas runtergeschraubt.
am besten fand ich, als er ihn mit dem haarverlust vertraut gemacht hat. der doc meinte: aber die wachsen fei nach. darauf mein dad: naja, wenn ich noch lange genug lebe, dass sie nachwachsen koennen. darauf der arzt: die werden dir noch bis zum arsch wachsen... (o-ton, kommt vielleicht ein bisschen respektlos rueber, war aber genau das, was mein dad in dem moment gebraucht hat. und mich hats vom stuhl gehauen vor lauter lachen...)

morgen gehen wir uns trotzdem eine zweite meinung holen. und dann ist erstmal ein bisschen schicht im schacht. war viel los die letzten tage...
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  #5  
Alt 28.08.2012, 21:28
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

hey stomamaus!
ja, die rennerei ist anstrengend. zumal ja immer noch der psychische druck im hinterkopf mit dabei ist. ich hoffe, dass es sich bei dir mit den drei terminen gegessen hat, und du deine ruhe hast.

wir geben hier unser bestes. also fast. wenn mein dad endlich komplett mit dem rauchen aufgehoert hat, dann geben wir unser bestes. also hoffentlich bald.
moralisch sind wir alle grad gut aufgestellt. auch mein dad, auch wenn er sich dessen bewusst ist, dass er da schon was fatales mit sich rumschleppt. und dass dieses fatale durch sein verhalten massiv gefoerdert wurde. ich glaube, dass ist schon so ein bisschen tragisch. er meinte heute, er haette das trinken gelassen, weil er angst hatte, er koennte ein aggressiver besoffener werden - er ist halt ein sturkoepfiger balkano, immer auf krawall gebuerstet -, und sei statt dessen beim rauchen geblieben. und jetzt killt ihn das rauchen quasi... aber ich schaetze, das ist ein gedanke, den darf man einmal haben, und dann sollte man sich dran machen, den rest seines lebens so gut es geht zu leben.

so, ich muss jetzt schlafen. die tage schlauchen wie sau.

alles gute fuer euch alle!
mari
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  #6  
Alt 29.08.2012, 09:15
Dina74 Dina74 ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Hallo Larimari,

Ich drueck Euch die Daumen für die bevorstehenden Behandlungen.

Ich hab es leider die letzten Tage wieder ganz schwer. Nachdem ich am Wochenende dachte das ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden muss meinem Papa zu verlieren geht nun die letzten beiden Tage wieder fast gar nichts . Es überfällt mich immer wieder eine Art innere Unruhe und Panik . Ich hab die schlimmsten Bilder im Kopf und bekommt sie nicht raus .Wenn die Kinder da sind versuch ich stark zu sein aber morgens und abends wenn sie im Kiga und Schule sind oder schlafen brech ich ein . An Arbeiten nächste Woche ist glaub ich gar nicht zu denken. Ich frag noch auch immer wieder warum es uns getroffen hat . Ihr kennt das vermutlich auch alle .

Euch allen die das gleiche durch machen wünsche ich ganz viel Kraft und das für uns alle irgendwann auch wieder die Sonne scheint .
LG
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  #7  
Alt 29.08.2012, 09:41
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

ach mensch, dina...

ich weiss nicht, diese frage "warum wir" stelle ich mir grad gar nicht. ich meine, ich weiss ja, warum. weil mein dad in seinen besten tagen zwei schachteln marlboro in sich hineingeraucht hat. naja, und seitdem mein bruder seinen unfall hatte denk ich eh, dass alles, was schief laufen kann auch schief laufen wird.

ich hab momentan gar kein gefuehl, was die dauer von papas erkrankung und ihr resultat, wenn man das so nennen will, anbelangt. zwei monate, drei, ein jahr, fuenf... zeit ist irgendwie keine groesse gerade. es gibt nur heute und morgen.

ich muss ab naechster woche auch arbeiten. das wird hart. aber es ist notwendig. ich werde jetzt erstmal bei meinen eltern bleiben, und von dort aus in die arbeit fahren. mal gucken, wie gut das klappt...

das "warum wir" ist schon irgendwie nachvollziehbar. vor allem, wenn man sieht, dass fuer alle anderen das leben vermeintlich normal weitergeht. vermeintlich, weil wir wissen nicht, was sich bei denen alles abspielt. als wir gestern in der chemopraxis waren, hab ich mich total gewundert, wie gesund die patienten alle aussahen. neben uns wartete ein junger mann, der sah topfit aus, und erst als er zur sprechstundenhilfe meinte "gell, so mit ein bisschen haaren aufm kopf erkennen sie mich gar nicht mehr", wurde mir klar, hey, der hatte auch ne chemo, der hatte krebs, und da seine haare wirklich noch sehr kurz waren, war das wohl auch gar nicht lange her. was ich sagen will, man darf sich mit solchen gedanken nicht martern, auch wenn sie schwer zu vertreiben sind.
es ist, wie es ist. und wir muessen lernen, das beste draus zu machen. auch wenn wir traurig sind und verzweifelt.

ich wuensch dir viel kraft!
mari
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