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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Zitat:
Ja, wurde gestern etwas feuchtfröhlich, nach zwei Kg frischer Muscheln, dem ein oder anderen Gläslein Rotwein, Rosé und Grappa sind wir doch irgendwann total breit ins Bett gefallen Hatte heute mittag meinen letzten Nachsorgetermin bei meinem behandelnden Professor und nach einem letzten Ultraschall habe ich es jetzt auch offiziell und schriftlich: Der Krebs ist weg. Werde selbstverständlich immer noch als Tumorpatient geführt und meine Nachsorgeuntersuchungen sind jetzt wie folgt festgelegt: In den nächsten zwei Jahren halbjährlich die Nachsorge, dabei Blutkontrolle, Ultraschall Hoden, CT Abdomen und Röntgen Thorax. Ob ich eventuell mal zu einem MRT wechseln soll, hat er klar verneint, da gerade im Bereich der Lymphknoten dieses dort noch nicht geeignet ist, vor allem wenn diese vergrößert, aber unter 5mm liegen. Ab dem dritten Jahr muß ich dann nur noch einmal jährlich zur Nachsorge. Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass sich an meinem anderen Hoden nichts auffälliges entwickelt, zumal bei mir jetzt die Wahrscheinlichkeit auch am anderen Hoden zu erkranken 8mal höher ist, als bei gesunden Männern. Soweit... so gut, zumindest haben wir jetzt erst einmal Gewissheit und im großen und ganzen kann ich jetzt wieder "ganz normal" weiterleben und gehe ab Montag auch wieder arbeiten. Bis April 2012 ist jetzt erstmal Ruhe Sam |
#77
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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Ein kleiner Zwischenbericht und eine Frage:
Mittlerweile sind zweieinhalb Monate vergangen seit meiner letzten Chemotherapie und seit zwei Monaten läuft mein Leben auch wieder "normal". Ich hatte auf eine Kur verzichtet und gehe auch seit zwei Monaten wieder arbeiten. Als Nebenwirkungen beobachte ich nur noch gelegentliches Taubheitsgefühl/ Kribbeln in den Fingerspitzen und manchmal ein Piepen im Ohr, was aber mein Arzt als normal bezeichnet und mir sagte, dass dies durchaus noch ein Jahr nach der Chemo auftreten könne. Konditionell und körperlich bin ich noch lange nicht so "fit" wie vorher, mir geht immer noch schnell die Puste aus, was aber in meinem Alter wohl auch normal zu sein schein. Mein Professor meinte, also gute sechs bis neun Monate würde es dauern, bis der Körper sich wieder vollständig von den Strapazen der Chemo erholt hat. Ein Freund von mir, der leider das gleiche hatte und Triathlet ist, berichtete mir, dass er sogar fast drei Jahre benötigte, bis er zumindest die Disziplinen des deutschen Sportabzeichens wieder erfüllte. Wir werden sehen, ich arbeite daran. Jetzt aber die Besonderheit, welche mir auch noch niemand beantworten konnte: So etwa drei Wochen nach dem letzten Zyklus Chemo fingen meine Haare wieder an zu wachsen. Augenbrauen und Kopfhaar wachsen jetzt schneller wie zuvor, was auch meinem Friseur aufgefallen ist. Leider wurden es nicht mehr, die hohe Stirn ist immer noch da, aber das Haar ist voller. Auch am Körper, also Brust, Bauch und Intimbereich, wachsen die Haare jetzt wesentlich schneller. Das ist auch alles kein Problem, aber jetzt kommt der Knaller, vor der Chemo war ich blond, mittel bis dunkelblond, auf dem Kopf und am Körper. Seit der Chemo sind meine Haare schwarz, pechschwarz, überall, ausser an den Armen, da sind sie nach wie vor blond. Hat jemand ähnliche Erfahrungen hier gemacht und bleibt das jetzt so, oder stellt sich das irgendwann wieder auf "normal" ein? schöne Grüße Sam |
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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Hallo Sam, schön wieder von dir zu hören.
Das mit der neuen Haarfarbe ist normal so, dass wurde mich auch mehrfach gesagt, meine sind auch dunkler geworden, aber ist immer noch der gleiche Ton, also das ist nichts besonders. Ich hab jetzt das leidige Problem wenn meine Haare länger werden das sich Locken bilden
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Stand Up and Fight, Stand Up and Look Into The Light, Pushing the clouds away... Stand Up and Fight, Stand Up and See The Sky Turn Bright, Fight for a better day... |
#79
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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Hallo Bilskinir,
jeep, schau immer mal rein, aber bin halt mittlerweile weniger aktiv, werde aber künftig weiterhin auch immer mal wieder von mir hören lassen und versuchen auch anderen, bei Fragen, ein wenig zu helfen... Ok, wenn das bei anderen auch so ist, lasse mich mal überraschen, ob das mit der Haarfarbe so bleibt... aber für Locken trage ich sie einfach zu kurz schöne Grüße Sam |
#80
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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Hallo Sam,
das mit der Haarfarbe habe ich auch beobachtet. Auch daß die Haare schneller wachsen oder länger sind (an den Armen z.B.), ist bei mir so. Das Kribbeln und Taubheitsgefühl ging bei mir bis jetzt nicht ganz weg. Ich habe immer noch ein Taubheitsgefühl in der linken Hand und im linken Bein, vor allem im Fuß. Meine Chemo. ist jetzt 5 Jahre her. Ich habe auch wieder mit dem Sport angefangen , aber es hat schon eine ganze Weile gedauert bis ich wieder meinen alten Stand erreicht hatte. Wobei das Alter natürlich auch kontraproduktiv ist....
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Gruß Matze Alles wird gut! Meine Story auf: https://sites.google.com/site/matzesseite |
#81
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AW: Meine Geschicht mit Verlaufsbericht
Hallo @ all,
war schon lange nicht mehr da und hab schon fast ein wenig ein schlechtes Gewissen, mich hier so rar gemacht zu haben, zumal ich während der Zeit meiner Erkrankung doch sehr aktiv hier war und auch einige Beiträge verfasst habe... allerdings habe ich mich irgendwann entschieden, die Erkrankung zu verdrängen und normal weiterzuleben. Meine Diagnose erhielt ich im März bzw. Juni des letzten Jahres 1. Diagnose: Hodentumor links Stadium 1B nach Lugano (Histologie: reines Seminom pT2, L0,V0,R0), Blut i.O., CT unauffällig danach 3 Monate Wait & See 2. Diagnose: CT Nachweis eines 16mm grossen Lymphknotens paraaortal links. Therapie: 3 Zyklen Polychemotherapie nach PE- Schema, das bedeutet es werden nur die Zytostatika (zellwachstumshemmende Medikamente) Cisplatin und Etoposid verwendet. PEB war bei mir nicht mehr möglich (also die zusätzliche Verabreichung von Bleomycin), da ich Raucher und Ü40 bin. Dadurch mußte ich auch anstatt 2 Zyklen PEB, drei Zyklen PE über mich ergehen lassen. Die Chemotherapie hatte ich im September letzten Jahres beendet und meine erste Nachuntersuchung im Oktober ergab: Die Metastase am Lymphknoten war auf 4mm zurückgegangen, kein Krebs im Körper nachweisbar. Heute morgen war es dann mal wieder soweit, NACHUNTERSUCHUNG... diese hatten wir um einen Monat verschoben, da wir dieses Jahr unbedingt zunächst in Urlaub fahren wollten... letztes Jahr mußten wir ihn ja leider absagen. Also, wie erwähnt, heute morgen Nachuntersuchung, Röntgen Thorax und CT Abdomen, Labor wurde bereits vergangene Woche gemacht und die Blutwerte waren alle bestens. Ging heute ganz flot, direkt 08.00 Uhr CT, dann 08.20 Röntgen und um 08.35 bekam ich schon meinen Befund: Alles in Ordnung, die Metastase ist mittlerweile nicht mehr feststellbar und sonst auch keine Veränderung, hab jetzt also erstmal wieder Ruhe bis November. Wie geht es mir sonst? Ich habe keinerlei Nebenwirkungen mehr, also das Piepen im Ohr und das Kribbeln in den Fingerspitzen ist verschwunden. Meine alte Haarfarbe ist mittlerweile auch wieder zurückgekehrt. War auch nach dem letzten Zyklus nicht krankgeschrieben bzw. bin gleich wieder arbeiten gegangen, die ersten beiden Monate allerdings zunächst halbtags. Ich muß weder Medikamente nehmen, noch habe ich irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen. Alles ist mittlerweile wieder wie vor der Erkrankung, ausser die sportliche Fitness ist noch nicht wieder wie vorher und das kann auch noch dauern, aber körperliche Anstrengung fällt mir lange nicht mehr so schwer wie noch drei Monate nach der Chemo. Aufgrund der Tatsache, dass ich im vergangenen Jahr keinen Urlaub gemacht hatte, noch Resturlaub aus dem Vorjahr hatte und noch je 5 Tage durch den GdB 50% für dieses und letztes Jahr dazukamen, war meine Urlaubskartei Anfang des Jahres auf 96 Tage angewachsen. 15 Tage davon habe ich gerade für meine Flitterwochen abgebaut, da "SamsRosa" und ich Anfang April geheiratet haben Ich drücke allen ganz fest die Daumen, dass es euch ähnlich "glimpflich" wie mir ergeht und "Die Hoffnung stirbt zuletzt" Sam |
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