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  #1  
Alt 30.04.2012, 16:47
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit 84 - Welches Vorgehen ist richtig ?

Hallo Sophia,

eine Hormonentzugstherapie ist in jedem Alter ein erheblicher Einschnitt in die Lebensqualität. Deshalb aggieren die Ärzte bei Deinem Vater mit einer solchen Therapie vorsichtig. Auch eine weitere Diagnostik würde nur dann Sinn machen, wenn sich daraus therapeutische Konsequenzen ergäben.

Ich schätze, dass man die Hormonentzugstherapie erst dann einleiten wird, wenn deutliche Beschwerden, wie Knochenschmerzen auftreten sollten.

Außerdem ist zu bedenken, dass nur ein ganz kleiner Herd der Prostata mit Krebs befallen ist, was bei jedem zweiten Mann über 80 der Fall ist, ohne dass sich daraus therapeutische Konsquenzen ergeben.

Also, weiter beobachten und sollte sich etwas Ungewöhnliches einstellen, sofort den Urologen aufsuchen.

Herzliche Grüße
Heribert
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  #2  
Alt 30.04.2012, 21:38
Benutzerbild von Sophia65
Sophia65 Sophia65 ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit 84 - Welches Vorgehen ist richtig ?

Hallo Heribert,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich weiß, dass auch eine Antihormontherapie nicht unerhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
Den Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Prostata-Ca habe ich entnommen, dass bei einem PSA-Wert über 10 oder einem Gleason-Score ab 8 abgeklärt werden sollte, ob sich der Tumor u.U. auch schon weiter ausgebreitet hat, sprich in die Lymphknoten des Beckens bzw. die Knochen. Beides ist bei meinem Vater der Fall. Deshalb war ich irritiert, dass diese ABklärung nicht gemacht wurde.
Solange der krebs lokal auf die Prostata beschränkt ist, leuchtet es mir ein, dass nicht unbedingt eine Therapie begonnen wird.
ABer wie will man wissen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, wenn man nicht nachschaut ? Würde bei ev. vorhandenen Metastasen die Therapie anders aussehen bzw.sollte dann nicht gleich mit einer Hormontherapie begonnen werden?
LG
Sophia
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  #3  
Alt 01.05.2012, 00:06
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit 84 - Welches Vorgehen ist richtig ?

Hallo Sophia,

es handelt sich bei einem Prostatakarzinom nach wie vor um ein sehr langsam wachsender Krebs, den junge Männer unter 65 mit bester Diagnostik abklären lassen sollten. Ihre Lebenserwartung ist so hoch, dass sie möglicherweise an diesem Krebs sterben werden. Dein Vater hat bei bester körperlicher Verfassung noch 10 Jahre zu erwarten und wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit mit diesem Tumor ganz normal von uns gehen.

Sobald mit irgend einer Therapie jetzt begonnen wird, ist es vorbei mit dieser guten körperlichen Verfassung. Möchtest Du das? Aber vor allem, möchte er das? Wenn der Tumor oder mögliche Metastasen keine Beschwerden machen, ist eine Therapie nicht nötig und wird das Leben Deines Vaters um keinen Tag verlängern, aber deutlich beeinträchtigen.

Die verständliche Sorge ist zwar zu verstehen, aber vollkommen unbegründet. Wenn Dir die Aussage des Urologen nicht genügt, holt euch eine Zweitmeinung bei einem weiteren Urologen ein. Wenn er nicht aufs Geld aus ist, was bei einer Hormonblockade zweifelsfrei zu verdienen ist, wird er genauso argumentieren, wie der Hausurologe.

Herzliche Grüße
Heribert
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  #4  
Alt 01.05.2012, 20:44
Benutzerbild von Sophia65
Sophia65 Sophia65 ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit 84 - Welches Vorgehen ist richtig ?

Hallo Heribert,
danke für deine Informationen.
Was du schreibst, geht mir natürlich auch durch den Kopf. Und dass Therapien wie Chemo, Bestrahlung etc. eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen, weiß ich aus eigener Erfahrung.
Natürlich ist für mich die Meinung meines Vater ausschlaggebend und wie er mit dieser Erkrankung umgehen möchte.
Ich möchte auch dem behandelnden Urologen nicht unterstellen, dass er nicht nach bestem Wissen etc. behandelt, aber eine genauere Aufklärung wäre hilfreich gewesen, dann würden wir jetzt wahrscheinlich nicht mit vielen für uns offenen Fragen dastehen.
Das ist jedenfalls die Erfahrung die ich bei meiner eigenen Krebserkrankung gemacht habe. Information und Miteinbezogenwerden schafft Vertrauen in die Kompetenz des behandelnden Arztes.
Von daher denke ich, dass wir nochmal eine zweite Meinung einholen werden.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Sophia
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