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Alt 24.05.2004, 12:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 5 Wochen auf der Intensivstation

Hallo Ihr zwei,

dieses ist meine erster Eintrag, obwohl ich schon eine Weile in anderen Foren mitlese.

Bei mir geht es um meinen Bruder (37), vor 7 wochen wurde bei ihm Speiseroehrenkrebs diagnostiziert. Am 19.4. wurde er operiert, zunaechst sah es auch so aus, als ob alles gut gegangen waere. Dann, nach ca 8 Tagen, bekam er Atemprobleme, die immer schlimmer wurden. Am 4.5. haben sie ihn das 2. Mal operiert und festgestellt, dass die Naht zwischen Speiseroehre und Magen geplatzt war, eine Fistel an der Luftroehre entstanden war und sich Keime aus den Verdauungswegen in Lunge und Brustraum verteilt haben. Er hatte eine saftige Lungenentzuendung. Sie haben ihn anschliessend in ein kuenstliches Koma gelegt und mit Antibiotika behandelt. Heute liegt er immer noch im Koma, seine Lunge spielt nicht mit. Die Keime haben sie wohl im Griff, aber er kann eben nicht allein atmen. Heute wollen sie einen Luftroehrenschnitt zwecks besserer Beatmung machen, vorhin habe ich gehoert, dass er gestern kurzfristig Nierenprobleme hatte.
Wenn ich eure Berichte so lese, mag ich mir gar nicht vorstellen, was noch alles kommen kann.... er ist zwar erst 37, aber seine Konstitution war nie so doll.

Meine Schwaegerin sagte mir, dass sie ihn nach dem Luftroehrenschnitt langsam wach werden lassen wollen - hoffentlich klappt das. D.h., manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das das beste fuer ihn ist... denn der Krebs ist noch lange nicht besiegt und Speiseroehrenkrebs ist so aggressiv.

Was fuer mich so schwer ist, ist, dass ich in Australien lebe und nicht mal eben so schnell nach D fliegen kann. Das macht mir einerseits Gewissensbisse, andererseits bin ich auch zwischendurch froh, dass ich hier Ablenkung habe. Ist das schlimm? Bin ich feige??? Ich troeste mich im Moment nur damit, dass er das verstehen wird, in der Woche, in der er wach war, zwischen den beiden OPs, wollte er nur seine Frau sehen.

Und, was mich auch total wuetend macht, ist, dass es ja nun gar nicht mal um den Krebs geht, sondern in erster Linie um die Folgen der OP. Er hat zwar gewusst, was auf ihn zukommen kann (er ist selbst Arzt), aber dass es gleich so dicke kommen muss.
Ich hoffe doch, dass er erstmal wieder auf die Beine kommt, damit ich, wenn ich dann rueberfliegen kann, auch mit ihm reden kann.

Geht es euch auch schon mal so, dass Euch die ganze Situation so unreal vorkommt? So, als wenn ihr ueber andere Leute redet?

Liebe Gruesse,
Astrid astridone@yahoo.com
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