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#1
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Hallo Geli und die Anderen,
auch ich bin neu hier. Habe mit einigen von Euch gemeinsam, dass nach meiner Bestrahlung, nach Oropharynxkarzinom, (OP Jan 2010, Bestrahlungsende 29.4.2010) mir jetzt die Zähne der Reihe nach wegbrechen. In zwei Wochen werde ich in der Klinik 27 Zähne, überwiegend Reste, gezogen bekommen Meine Krankenkasse will ebenfalls nur den Regelsatz zahlen. Ich wehre mich mit Widerspruch über meinen Anwalt. Hatte zunächst ein Schreiben meines Hauszahnarztes, der um die "Härtefallregelung" bat. Dies wurde abgelehnt. Dann habe ich ein Schreiben meines Strahlenarztes nachgeschickt in dem er bescheinigt, dass die Bestrahlung unumgänglich war wg. drohender Todesgefahr und dass die Zahnschäden im direkten Zusammenhang stehen. Die Kasse hat wieder abgelehnt. Jetzt hat der Anwalt Widerspruch eingelegt! Ein Gespräch mit einem Obergutachter und einem Prof. für Gesichts und Kieferchrugie macht deutlich wie schwer das ganze Thema wird. Der Gutachter sagt wenn nichts an den Kieferknochen entfernt wurde sind die Zahnschäden selbst zu zahlen. Folgeschäden nach Bestrahlung werden nicht erstattet. Der Prof geht davon aus, dass dann gezahlt werden müsste wenn der Schaden, wie bei mir, durch Mundtrockenheit(kein bzw. wenig Speichel) und eingeschränkte Zungenbeweglichkeit entsteht. Er sagt die Kieferknochen werden sich dauern verformen und ändern, daher ist die normale Prothese nicht ausreichend. Es müssen Implantate gesetzt werden. Diese wären dann fest mit dem Körper verbunden und sind somit keine "Hilfsmittel mehr" Deshalb müsse die Kasse zahlen. Bin wirklich sehr gespannt. Wenn ich mehr weiß kann ich weiteres schreiben. Schöne Grüße Guki |
#2
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Hallo Leute,
ich selber bin niedergelassener Zahnarzt nähe Offenburg und habe öfters mit Tumorpatienten zu tun. Der Zahnverfall ist sehr oft wirklich erschreckend. Ich kann betroffenen nur anraten 3x die Woche eine hochdosierete fluoridhaltige Zahncreme wie Elmex Gele zu verwenden (lange einwirken lassen) und sehr genau auf die Mundpflege zu achten. Bezüglich den Implantaten sehe ich wenig Erfolgsaussichten fast bei 0 rauszukommen. Fast immer ist es aber möglich mittels Härtefallantrag bei der KK den doppelten Festzuschuss zu bekommen. Dadurch wird der Eigenanteil deutlich geringer. hochwertige deutsche Teleskopkronen sind in einem stark vorgeschädigtem Gebiß eine gute gezahlbare Lösung, oft sinnvoller. Ich hoffe , dass ich euch helfen konnte Ralph |
#3
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
die argumentation mit dem kiefer macht sinn ..
die gegenargumentation wuerde wohl sein - dass genau um diese Kieferschaeden zu verhindern zahnersatz/ueberkront werden. die alternative waere zaehne ausfallen lassen und ? Wegwerfgebiss ?? gesunde zaehne (was ja vorher dokumentiert wurde) wurden durch die behandlung zerstoert und als teil der behandlung muss der schaden abgewendet werden, der dann evtl auch durch die kieferprobleme entstehen wuerde die dann aber bezahlt sein wollen .. aber natuerlich lesen die kassen hier mit, es geht ja nicht um gesundheit sondern um kostenminimierung .. |
#4
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
ich hab nun Klage gegen die AOK eingereicht.
Mal sehn wie lange sich das zieht |
#5
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Leider kann ich juristisch keinen Rat geben, aber was Implantate angeht: Meine Schwester (keine Tumor-Patientin) wollte auch kein Wasserglasgebiss und hat sich auf eigene Kosten Implantate einsetzen lassen.
Das ist vor 5 Jahren gewesen und mittlerweile bereut sie ihre Entscheidung zutiefst. 1. Stimmt es, dass sich der Kiefer mit steigendem Lebensalter immer mehr verändert. Das hat zur Folge, dass die Implantate irgendwann keinen Halt mehr haben und immer neue Unterfütterungen notwendig werden. Natürlich muss sie das alles auch selbst bezahlen... 2. Sind offensichtlich 2x jährlich sogenannte Reinigungsintervalle notwendig, welche nicht nur sehr zeitaufwändig sind und an den Nerven zerren, auch das muss immer wieder neu bezahlt werden... Natürlich ist jeder Mensch anders und vielleicht macht es vielen Zahn-Patienten nichts aus. Meine Schwester dagegen würde inzwischen liebend gern ihre Implantate loswerden und lieber ein Wasserglas-Gebiss bevorzugen. Ich selbst habe auch schon etliche Zahn-Extraktionen hinter mir und die restlichen Zähne sehen alle nicht mehr besonders stabil aus. Aber da ich nicht mehr berufstätig sein muss, zögere ich den Zahnersatz noch hinaus. Nur Eines weiß ich jetzt schon: Auf Implantate werde ich verzichten. Zahlen muss ich ja so oder so. Alles Gute für alle Zahngeplagten! Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann PS: "Persönliches Lebensrisiko" bei einer Krebskranken... das ist harter Tobak, finde ich. Schließlich haben wir uns alle nicht auf dieses "Persönliche Lebensrisiko" einstellen können. Der Krebs kam einfach von allein vorbei. :-( Geändert von Norma (25.08.2013 um 14:56 Uhr) |
#6
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
geb ich dir Recht ..
ich wollte sie eigentlich alle überkronen lassen zum Schutz .. muss aber nun immer mehr feststellen dass am Kronen Rand am Zahnfleisch dann das Loch entsteht und die Krone erneuert werden muss .. wieder eine Menge Kohle .. also erst mal füllen bis sie zerbrechen .. aber auch der gute Kunststoff kostet jedes mal 90 euro Zuzahlung .. Teuer Spaß so eine Strahlentherapie durch die Zähne |
#7
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Zitat:
Und was die professionelle Zahnreinigung angeht, die habe ich anfangs sogar vierteljährlich machen lassen. Ich finde sie weder besonders zeitaufwendig (gerade mal eine Stunde) noch finde ich, dass sie an den Nerven zerrt. Das ist eigentlich ganz gut auszuhalten, wenn es auch sicher angenehmere Dinge im Leben gibt. Wenn es bei Deiner Schwester wirklich so schlimm sein sollte, sollte sie vielleicht mal die Dentalhygienikerin wechseln. Und was die Kosten angeht – sooo teuer ist das auch wieder nicht. Sehr viel mehr als etwa zweimal essen gehen kostet das auch im Endeffekt nicht – das könnte man sich doch alle halbe Jahre mal wert sein. Viele Grüße, Czilly
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Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling. (Peter Benary) |
#8
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Hallo und guten Abend,
ich habe mich nun über einem Jahr mit meiner provisorischen Brücke über Wasser gehalten. Wenn ich sie länger im Mund behalte, also über mehrere Stunden, dann entzündet sich mein Mund. Mittlerweile kriege ich auch den Kiefer nicht mehr richtig weit auf, sodass dies zu Problemen beim Zahnarzt führt. Nun habe ich unte noch zwei Zähne, die bereits wackeln. Implantate kann ich nicht bezahlen und bei der Brücken-Variante für Arme wird viel mit Metall gearbeitet, was wahrscheinlich bei der Mundtrockenheit wieder zu Problemen führen wird. Ich bin wirklich am Verzweifeln!!!! Ich bin nun 41 Jahre alt und schon aufgrund der Speichellosigkeit nicht richtig essen, vieles bleibt im Hals stecken, sodass ich mehrmals in der Woche am Würgen bin und Angst habe, irgendwann mal zu ersticken. Diese Prothesen sind ein echter Fremdkörper und ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen, ich kann damit nicht richtig sprechen, dann drückt es überall und so kann man weder eine neue Arbeitsstelle, geschweige denn jemals wieder einen Partner bekommen. Von einer Gewichtszunahme ganz zu schweigen. Ich wiege jetzt 49 kg bei 1,69 cm. Ich habe doch den Zahnverlust nicht verschuldet - es war doch wegen der Bestrahlung ... Gibt es hier nicht jemanden, der weiterhelfen kann??!!!! |
#9
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
Mir hat der Doc. schon vor Therapiebegin aufgezählt was hinterher alles ist.
kein Speichel kein geruchsinn kein geschmackssinn zähne gehen alle kaputt und müssen dann raus u.s.w. Alles eingetroffen, Zähne haben 3 Jahre noch gehalten dann ging der Zerfall ziemlich schnell, immerhalb eines Jahres alle weg. Geht aber auch mit dem Platik im Mund ganz gut. Mann gewöhnt sich einfach an alles |
#10
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AW: Zahnverfall nach Chemo und Bestrahlung
also Ergebnis ..
keine Chance .. die Richterin sagte es gibt keine Ausnahmen mehr und es ist das persönliche Lebensrisiko - könnte ja sein dass die Zähne auch wegen was anderem kaputt gehn .. und sie sagte sie suchte wirklich nach einer Möglichkeit mir zu helfen aber es gibt keine ... |
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krankenkasse, rachentumor, zahnersatz |
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