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  #1  
Alt 13.11.2007, 10:19
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Liebe Lily,

so, wie es Euch zur Zeit geht, geht es Tausenden von kranken Menschen. Es ist die schwerste Zeit, sich nun mit dem Gedanken auseinander zu setzen, dass das Leben sich dem Ende zu neigt. Auch haben die meisten Menschen furchtbare Angst zu sterben. Vielleicht noch nicht einmal vor dem Tod selbst, sondern wie es zu Ende gehen wird.

Ich habe schon sehr viele Berichte im Hinterbliebenen-Forum und auch hier darüber gelesen. In den meisten Fällen schlafen die Menschen in absoluter Ruhe sanft ein. Den Weg dahin kann man sich leider nicht ersparen, aber für die Seele, die dann endlich Urlaub bei Gott machen kann und dort mit unendlicher Liebe empfangen wird, wird es ein Freudentanz sein.

Unsere Schnucki würde Dir und Deiner Mam nach ihrem Bauchgefühl wärmstens die Bücher von Frau Dr. Kübeler-Ross empfehlen. Wenn man diese Bücher vorab liest, versteht man vieles und hat überhaupt keine Angst mehr vor dem Tod. Und das erscheint mir für Deine Mutter sehr sehr wichtig zu sein.

Wenn Du dazu in der Lage bist, sprich mit ihr über ALLES, das wird ihr gut tun und ihr auch die Angst nehmen.

Ich als gläubige Christin, würde Euch auch gerne vorab - solange es ihr noch einigermassen gut geht - eine Krankensalbung empfehlen. Sprich mit dem Pfarrer Eurer Gemeinde darüber. Denn Gott stärkt die Kranken und gibt ihnen die Kraft und die Zuversicht, in sein Reich liebevoll aufgenommen zu werden. Die Krankensalbungen haben z.B. bei meinem Vater und meiner Wenigkeit bewirkt, noch gut leben zu können. Denn der Segen ist ja auch für die Linderung der Schmerzen und Heilung gedacht.

Egal, in welche Richung es nun bei Euch geht, ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr den richtigen Weg findet, damit umgehen zu können.

Ulla
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  #2  
Alt 13.11.2007, 15:53
Schnucki Schnucki ist offline
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 917
Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Liebe Lily,

Zitat:
Unsere Schnucki würde Dir und Deiner Mam nach ihrem Bauchgefühl wärmstens die Bücher von Frau Dr. Kübeler-Ross empfehlen. Wenn man diese Bücher vorab liest, versteht man vieles und hat überhaupt keine Angst mehr vor dem Tod.
Ulla kennt mich schon recht gut.

Meine Mum ist heute vor 3 Monaten verstorben. Sie hat sich nicht wirklich mit dem Gedanken STERBEN befasst, sie dachte an Arbeiten etc.

Ich hatte mir mein Bild gemacht und wußte einfach, dass es wahrscheinlich nicht gut ausgeht. Also hab ich mich vorbereitet. Mit den Büchern von Kübler-Ross (ich war lieber so vorbereitet und hätte mich gerne mit der Gesundung überraschen lassen, aber ich wollte NIE unvorbereitetet vor dieser Situation stehen).

Die Bücher gaben mir unendlich viel Frieden. Ich hab immer gesagt: Sterben muß schön sein, man möchte danach einfach sterben.

Meine Mum las die Bücher nie, aber ich hab ihr immer mal wieder auszugsweise von den Büchern erzählt. Gerade gegen Ende, als auch sie sich damit abgefunden hat. Sie wurde wirklich auch friedlich. Sie hatte es akzeptiert.

Wir konnten teilweise sogar drüber lachen. Meine Mami sagte mir: Mäuslein, es dauert nicht mehr lange, zünde eine Kerze für mich an.

Ich versprach es ihr. Ich versprach ihr auch, sie nie zu vergessen, weil sie immer um mich rum wäre.

Sie meinte dann: Natürlich bin ich um Dich rum, ich muß Dir ja beim Skatspielen helfen. Und grinste.

Ich glaube fast, dass ich ihr durch meine Ruhe ein bißchen helfen konnte. Es bedarf irgendwann keiner Worte mehr, da reicht es auch, nur mal händchenhaltend dazusitzen und nichts mehr zu sagen.

Ich fühlte mich einfach sicherer. Weil ich nicht wußte, wie man einem Sterbenden gegenübertritt, was man tun sollte, wann es irgendwelcher Worte bedarf.

Ich kann es Dir nur empfehlen. Viele haben die Bücher nach dem Tod gelesen und es bereut, es vorher nicht getan zu haben. Einfach, weil sie sich jede Mengen Tränen und schlechtes Gewissen erspart hätten.

LG

Astrid
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  #3  
Alt 23.11.2007, 17:49
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Beiträge: 516
Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Ich schiebe einmal

- Informationen für Lily
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  #4  
Alt 23.11.2007, 09:09
Lilyy Lilyy ist offline
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Beiträge: 13
Standard Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Hallo, wieder einmal macht sich Panik bei mir breit.
meine Mutter hat ja die ganze Leber voller Metastasen. Nun ist die Leber derzeit so stark geschwollen, dass sie fürchterliche Schmerzen hat. Und irgendwie stehen die Ärzte dabei und kommen nicht weiter. Die Schmerzen bekommen sie nicht in Griff und was nun weiter gemacht werden soll, darüber schweigen sie sich total aus?

Heißt das nun, das ist von heute auf morgen das Ende? Ich hab totale Panik, dass sie nun noch viel schneller stirbt als eh schon befürchtet.
Ist diese geschwollenen Leber "nur" extrem schmerzhaft oder ist das akut lebensbedrohend? Gibt es denn gar nichts, was man da tun kann????

Bitte sag mir einer was positives! Das das wieder besser wird mit der Schwellung und uns noch etwas Zeit bleibt!!!

Lily
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  #5  
Alt 23.11.2007, 17:48
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Liebe Lily,

hier kann ich Dir und Deiner Ma vielleicht ein wenig helfen.

Auch ich habe die ganze Leber voller Metastasen. Bevor die Ärzte mir mitteilten, dass ich nun auch noch Leber-Metas habe, habe ich es ihnen gesagt! Kann nicht, war die Aussage, denn die Leber tut nicht weh. Oh doch sag ich, ich kenne meinen Körper und zeigte, wo meine Schmerzen waren!

Auch von da : Ratlosigkeit

Durch einen wöchentlichen Aufenthaltvor zwei Jahren (ja mei, do war i noch pumperl gsund) in einem Kloster mit dem Thema: Beten, Schweigen und Fasten, erhielt ich den Tipp für die Leberwickel. Man legt sich entspannt (nie auf die Seite legen bei Leber-Metas) hin, nimmt ein nasses Gästetuch und legt darauf eine mässig warme Wärmeflasche. Bitte aber jeweils 1 x am Tag nur höchstens 20 Minuten. Von meiner Hausärztin bekam ich den besten Tipp, und zwar Lactulose aus der Apotheke. Enorm, das zieht Schadstoffe aus der Leber und transportiert sie in den Darm. Das verschreibt aber leider nicht die Krankenkasse. Wenn ich den Saft einmal morgens vergessen habe, bekomme ich wieder diesen Druck in der Leber.

Du hattest vor kurzer Zeit einen anderen Thread aufgemacht. Sicher konntest Du Dich noch nicht bis dahin durch wurschteln. Deshalb schiebe ich ihn gleich mal für Dich rauf. Denn ich fände es schon schön, wenn Du diese Zeilen lesen würdest.

Denn, wenn ein Mensch so viele Metastasen in der Leber hat, kann es sein, dass man jederzeit ins Leberkoma fallen kann. Deshalb.............

Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben.

Alles Gute

Ulla
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  #6  
Alt 24.11.2007, 06:28
Lilyy Lilyy ist offline
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Ort: nrw
Beiträge: 13
Standard AW: Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Hallo Ulla,

vielen Dank dafür dass Du immer so nett antwortest. Auch Deine letzte Antwort in dem anderen Beitrag ist mir nicht entgangen, auch nicht die von Schnucki. Ich wußte nur einfach zu dem zeitpunkt nichts dazu zu sagen.
Aber ich habe mir einige der Bücher gekauft. Zwar konnte ich nur mit einem wirklich etwas anfangen, aber den Gedanken, den sie uns darin nahebringt finde ich sehr schön. Ich weiß nicht ob ich schon so fest dran glauben kann, dass es mir wirklich helfen kann, aber alleine der Gedanke, dass meine Mutter nicht alleine ist, wenn sie stirbt, sondern ihre eigenen Eltern vielleicht dort sind und sie empfangen ist sehr schön. Ich hoffe sehr, dass dem so sein wird.

Die Ärzte haben uns keinerlei Hoffnung mehr gemacht. Höchstwahrscheinlich wird sie schon bald, vielleicht heute, vielleicht erst in weinigen Tagen, ins Leberkoma fallen. Ganz langsam greifen zumindest die Schmerzmittel. solange sie sich nicht bewegt ist es inzwischen wohl auszuhalten.
Ich hoffe sie wird einen friedlichen Tod haben.

Danke für alles...

Lily
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