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Alt 12.09.2010, 19:27
Waldi Waldi ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
Ort: Elmshorn
Beiträge: 101
Standard AW: Erfahrungen mit Alemtuzumab

Hallo Jessica,

..und da ist er schon der Waldi! (Danke der Ehre Menalinda! Aber Du hast ja eigentlich selbst schon alles erwähnt.)

Weiterhin abzuwarten, solange es einem gut geht, ist in diesem Fall zwar denkbar, es ist jedoch mit einem unkalkulierbaren Risiko verbunden. Warum ist das so? Bei der del 17p CLL mit Verlust des Tumporsuppressorgens p53 besteht die große Gefahr, dass man sich einen 2t-Krebs einfängt, denn das Immunsystem kann dabei auch andere Krebszellen nicht mehr als solche erkennen und somit der Vernichtung zuführen. Krebszellen entstehen im Körper ständig in großer Zahl. Das Immunsystem erkennt und vernichtet sie jedoch in der Regel alle zuverlässig. Geht ihm jedoch auch nur eine davon "durch die Lappen", so kann daraus der nächste Krebs entstehen.

Alle gängigen Chemotherapien haben sich bei del 17p als unzulänglich bzw. sogar unwirksam erwiesen. Das vorgeschlagene Therapiechema Alemtuzumab (MabCampath) mit nachfolgender dosisreduzierter Stammzelltransplantation ist heute Goldstandard bei der del 17p CLL. Bedingung dafür ist allerdings, dass der Patient entsprechend belastbar ist. Deine 54 jährige Mutter sollte es auf jeden Fall sein. Komorbide Patienten kommen dafür nämlich auf keinen Fall in Frage, bei ihnen wäre das Risiko einer derartigen Behandlung zu groß. Alemtuzumab ist z.Zt. vermutlich das einzige Medikament, welches bei del 17p recht zuverlässig wirkt. Sc soll es verträglicher sein, als iv.

Vielleicht meldet sich hierzu ja mal der nächste "Experte": Hans, der hier unter "Maxxi" schreibt. Er hat die Alemtuzumab-Therapie Ende 2009 erfolgreich hinter sich gebracht und befindet sich z.Zt. im Krankenhaus, wo er Anfang dieses Monats die Stammzelltransplantation erhalten hat. Während ich diesbezüglich nur theoretisieren kann, kann er darüber aus der Praxis berichten.

Zur Absicherung vorher eine 2. Meinung einzuholen, wie es Menalinda vorschlägt, ist immer empfehlenswert. Es sollte sich dabei aber um ein gutes Therapiezentrum (z.B. Uniklinik) handeln. Auch ich würde gerne wissen: wo ist Deine Mutter in Behandlung (Ort/Arzt)?

Deiner Mutter Mutter alles Gute.

LG Waldi

Geändert von Waldi (13.09.2010 um 15:25 Uhr)
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