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Zusehen müssen ist schwer
Liebe Tochter,
heute ist mein Vater auch ins Krankenhaus gekommen und er will unter diesen Umständen nicht mehr leben. Er klammert sich zwar noch an kleine Hoffnungsschimmer, aber seine Verzweiflung über die Hoffnungslosigkeit wird immer größer. Er sagte, dass er sich zwar sehr freut uns alle zu sehen, aber der Abschied täte ihm immer zu weh. Er hatte immer so sehr gekämpft. Es ist wirklich unerträglich und mir geht es genauso, dass ich denke, man hätte noch mehr Zeit miteinander verbringen müssen. Mein Vater und ich waren uns trotz Meinungsverschiedenheiten immer emotional am nächsten. Das macht es fast noch schlimmer, dass ich seine Gedanken "lesen" kann. Es fällt mir schwer nicht die Hoffnung aufzugeben. Im Moment gehe ich emotional auf dem Zahnfleisch, da heute auch noch meine Schwiegermutter ins Krankenhaus gekommen ist.Sie leidet unter Blutarmut. Mein Mann und ich vollführen zur Zeit einen Staffellauf durch die Krankenhäuser. Gott sei Dank sind unsere Kinder 10 und fast 13 schon so vernünftig, dass das alles machbar ist. Ich wünsche dir und deiner Mutter noch viele gemeinsame, schöne Stunden, vielleicht ist deiner Mutter ja noch etwas Zeit vergönnt. Ich wünsche es euch sehr. Gruß Marie |
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