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AW: AHT ja oder nein??????????
Liebe Olga,
Du bist unsicher wegen der Antihormontherapie, vor allem wegen der Nebenwirkungen. Wie ich gelesen habe, hast Du Dich nun jedoch entschieden, diese durchzuführen und "fett" zu werden. Aber ist es erwiesen, dass man durch die AHT fett/dick wird? Vor der Operation wog ich 49 Kilos bei 154 cm Körpergrösse. Wegen meines östrogenpositiven Mammakarzinoms musste ich die jahrelange Hormonersatztherapie absetzen, worauf ich innert 2 Wochen rund 2 kg verlor, die Haut wurde schlapp. Nach einem Jahr AHT zeigte die Waage gerade noch 43 kg!!! obwohl ich immer viel gegessen hatte, etliches mehr als früher, denn ich neigte zu Pölsterchen, wenn ich nicht aufpasste (ich wog mal 63 kg). Jetzt zeigte mein Spiegelbild eine ausgemergelte Frau, an mir waren nur noch Haut und Knochen und einige Muskeln dazwischen. Da muss ich allerdings zufügen: als Seniorin hat mein Körper wahrscheinlich sowieso nicht mehr viel Oestrogen produziert, durch den Aromatasehemmer ist wohl das bisschen noch ganz eliminiert worden. Ich kam mir ausgetrocknet vor. Aus obigem Grund habe ich die Antihormontherapie nach exakt einem Jahr abgebrochen mit Zustimmung des Nachsorgearztes. Es waren also nicht die Gelenkschmerzen, die mich zu diesem Schritt bewogen haben (die waren aushaltbar), sondern die fehlende Lebensqualität. Auch gesellte sich immer mehr Pulsrasen dazu - und ich hatte Angst vor möglicher Osteoporose. Was ich mit diesen Zeilen ausdrücken möchte: bei einer Krebserkrankung ändert sich die Lebensweise. Ich erinnere mich, dass ich mit dem Schicksal gehadert habe, während längerer Zeit keine Lust zu irgendetwas hatte, dasass mit feuchten Augen... dann habe ich mich aufgerappelt und im Garten gearbeitet, bin von Ort zu Ort gehetzt, um Unterlagen für eine Dokumentation meines Brustkrebses zusammenzusuchen. Ich musste mich beschäftigen ... ich habe mich also sehr viel bewegt, mehr als in früheren Jahren. Jede Frau reagiert sicher anders in einer solchen Situation: vielleicht ist es ein Herumsitzen, sich-nicht-wohl-fühlen, das zu mehr Knabbereien anregt und Fett ansetzen lässt. Heute, zwei Jahre ohne AHT, fühle ich mich sehr gut, auch habe ich bereits gegen 3 Kilos zugenommen (viel mehr sind allerdings auch nicht gewünscht). Die Nachsorge läuft im normalen Rhythmus weiter. Die Frage "AHT ja oder nein" zu beantworten, ist sehr schwer. Ich weiss also nicht, ob ich gleich entschieden hätte, wenn ich noch jünger wäre... Liebe Grüsse Erika Rusterholz
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