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Alt 02.03.2003, 23:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Es ist zum wahnsinnig werden...

Hallo zusammen!

Hallo Gudrun. Das tut mir unglaublich leid. Ich hoffe Du hast jemanden, mit dem Du Deinen Schmerz teilen kannst und dass Dein Vater ein friedliches Ende hatte.

Sylvia: Verzweifle nicht. Keiner von uns weiss genau, wie er/sie sich verhalten soll, was genau das richtige ist und was nicht.
Keiner von uns hat bisher den Stein der Weisen oder ein Wundermittel gefunden und wird es wohl auch in nächster Zeit nicht.
Aber: Das wichtigste ist, dass Dein Vater sich (den Umständen entsprechend) wohl fühlt. Versuche, Deinen eigenen Weg zu finden, mit Deinem Vater umzugehen. Wenn er viel alleine sein möchte, dann lass ihn alleine. Und wenn er sich an Dich klammert, dann verbringe so viel Zeit mit ihm wie Du kannst. Versuche einfach herauszufinden, was ihm am meisten Kraft gibt. Das kann manchmal das eine, am nächsten Tag das Gegenteil sein.

Bei meinem Vater hat am Freitag die Chemo begonnen. Gemzar ohne Zusätze. Er hat sie abgesehen von seinem allgemein schlechten Zustand den ersten Tag ganz gut vertragen, aber die letzten zwei Tage waren die Hölle. Es ging ihm viel schlechter, er ist unglaublich kraft- und vor allem auch mutlos. Er hat seit über eine Woche eine Infektion, deren genaue Ursache noch keiner gefunden hat. Er kann kaum sprechen und hat unglaubliche Schmerzen beim Husten. Heute wollte er nur noch nach Hause. Ich habe erst lange mit einer Ärztin und dann mit ihm gesprochen. Er hat seit gestern überhaupt keine Hoffnung mehr. Seine Blutwerte sind sehr schlecht; nicht erst seit der Chemo. Seit längerer Zeit steigen sein Leukozyten unaufhörlich an.
Man hat uns gesagt, dass es eine schlechte Phase sein kann, die in ein paar Tagen vorüber ist. Es kann aber auch sein, dass es bereits dem Ende entgegen geht.
Viel vorgemacht haben uns die Ärzte nie, das ist ja auch richtig so. Aber zumindest haben sie uns immer erzählt, die Lebensqualität meines Vater könnte wieder gesteigert werden und bisher war nur das Gegenteil der Fall. Auch dass wir wohl nicht mehr mit Jahren, sondern nur noch mit Monaten rechnen sollen haben wir gehört, irgenwann auch begriffen und versucht, damit umzugehen. Jetzt aber ist auf einmal nur noch von Wochen die Rede.
Vor sechs Wochen ist mein Vater aufrecht in die Klinik marschiert und jetzt liegt er womöglich schon im Sterben. Ich bin im Moment ziemlich im Eimer und habe die letzten Tage nur stark verkürzt wiedergegeben.

Gebt nicht auf,
jeder Fall ist anders,
Gerd
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