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  #16  
Alt 14.03.2017, 04:14
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Umgang mit aggressiven Verhalten

Lieber ElBeutel,

Zitat:
Es ist halt schwer, da sie es ja ansich weiß, aber halt nicht ändert zw. ändern kann.
Vielleicht kommen wir ja einer Lösung Deines/Eures Dilemmas etwas näher, wenn wir zunächst (aus meiner Sicht) etwas klarstellen:
Im Prinzip ist halt nun mal ein (direkt) von einem Krebs Betroffener in einer völlig anderen Situation als die (indirekt) betroffenen Angehörigen.

Während er nämlich im Einzelfall höchstwahrscheinlich sterben wird, werden seine Angehörigen höchstwahrscheinlich weiterhin leben können.
Was ja zweifellos ein ganz gewaltiger qualitativer Unterschied der jeweiligen Situation(en) ist.

Hinzu kommt bei einem (direkt) Betroffenen ggf. auch noch eine ganz massive Zufuhr von Chemikalien, die zwar einerseits "segensreich" sind, aber andererseits auch "Nebenwirkungen" haben können.
Damit meine ich nicht individuell unterschiedliche körperliche sondern viel mehr solche, die mentale Veränderungen bewirken können.
Auch ohne, daß sich ein Betroffener dessen (in aktuellen Fällen) überhaupt bewußt ist.

Tendenziell teile ich die Sichtweise von hierfalsch zu nahezu 100%:
Zitat:
Also ich finde nicht, dass es Deine Aufgabe ist ALLES milde lächelnd zu ertragen (darüber kann man reden, wenn sie nur noch 3 Wochen zu leben hat). In der Zwischenzeit hast Du aus meiner Sicht auch das Recht Grenzen zu setzen. "Sorry, Mama aber wenn Du solche Ausdrücke verwendest, kann ich nicht mehr mit Dir einkaufen gehen. Entweder Du bemühst Dich um einen etwas gemäßigteren Tonfall oder Du gehst allein."
Aber nur mit der Einschränkung, daß sie nur unter vernünftigen Menschen vernünftig ist.
Versteh mich hier bitte nicht falsch:
Damit will ich keineswegs sagen, daß Deine Mutter "geisteskrank" oder so etwas sei.
Sondern nur, daß sie ihren emotionalen - evtl. auch durch ihre Situation gesteigerten - sowie chemischen Einflüssen in ihrem Handeln unterworfen ist.

Ich denke, es geht hier weniger um das "Recht der Vernünftigen" sondern viel mehr darum, daß höchstwahrscheinlich weiterhin Lebende ihre größtmögliche Toleranz bzw. Nachsicht tatsächlich auch ausüben.

Ferner denke ich, daß Ihr alle das (am besten in "Vier-Augen-Gesprächen") mit Deiner Mutter ganz offen in diesem Sinn besprechen solltet.

Dabei geht es nicht um irgendwelche "Rechte" oder "Druckmittel", diese auch durchsetzen zu wollen.
Sondern viel mehr darum, weiterhin in einem einer Familie angemessenen Rahmen miteinander umgehen zu können.

Daß dabei jeder Konzessionen machen muß, ist völlig klar.
"Handelt" die also mit aller Nachsicht - wie einen innerfamiliären Vertrag - aus.
Und wenn sich Deine Mutter danach nicht daran hält, dann laß(t) sie "auflaufen".

Immer und gnadenlos, weil sie sich an Vereinbartes zu halten hat.
Nämlich das ihrer Situation entsprechend Ausgehandelte.
Der Rest der Welt samt "üblicher" Sichtweisen braucht Dich/Eure Familie dabei nicht zu interessieren.
Denn es geht nur darum, Deine Mutter auf ihrem schweren Weg bestmöglich unterstützen zu können.
Dazu muß aber auch sie etwas leisten wollen.
Und nur das ist ihr aus meiner Sicht klarzumachen.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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