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Alt 21.12.2014, 20:12
Almnixe Almnixe ist offline
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Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Unsere Eltern waren sich in allem sehr ähnlich. Mama wusste im Gegensatz zu meiner SChwester und mir, auch nie darüber Bescheid, dass eigentlich schon die Diagnose ein Todesurteil war. Auch sie wollte es nie so genau wissen und ihre Motivation wäre sicherlich nicht dieselbe gewesen, hätte sie darum gewusst. Ich war auch sehr froh, dass sie es nicht wusste, aber ich denke schon, dass sich unsere Eltern zu jederzeit der großen Gefahr sehr bewusst waren. Und ich glaube, so wie Du bei Deinem Papa, dass meine Mama große Angst hatte, vor allem weil es ja eigentlich immerzu nur schlechte Nachrichten gab. Mama hatte ja auch Hirnmetastasen und als die Nachricht kam, sank ihr Mut und sie stand eine Weile total neben sich, da ihr ein Arzt kurz vor der Diagnose sagte, dass Hirnmetas der "Supergau" wären. Und dann waren zwei der Mistviecher da. Diese konnten damals noch erfolgreich mit Gamma Knife behandelt werden, so dass sie wieder neuen Mut schöpfte und es ihr danach ja auch noch einige Monate richtig gut ging. Bis die nächsten Hirnmetas kamen...Unsere Eltern waren so tapfer und stark. Das würde ich Ihnen so gern nochmal sagen...

Wie Du habe ich oft den Gedanken, dass ich mehr mit meiner Mama über ihre Gefühle hätte reden müssen. Zum Beispiel hat Mama es so bedauert, dass sie ihre Haare verloren hat. Sie hatte so schöne schwarze Locken, noch ganz wenig grau. Und ich habe dann immer nur gesagt, dass es doch wichtiger sei, dass sie wieder gesund wird und die Haare dann schon wieder wachsen. Aber vielleicht war das ihre Art mir zu sagen, dass es ihr nicht gut geht und ich habe es nicht verstanden. Aber so wie Du habe ich immer versucht alles weniger schlimm aussehen zu lassen, damit sie nicht aufhört zu kämpfen und bloß nciht den Mut verliert, denn das war alles, was wir hatten, nicht wahr?

Ach Nina, diese Zeit der Krankheit wird uns einfach für immer begleiten und wir werden noch so oft darüber nachdenken und so traurig sein, dass alles so gelaufen ist. Aber wir können es einfach nicht ändern. Manchmal bin ich auch noch immer so wütend...

Ich sende Dir und Deiner Mama auch ganz viel Kraft und Energie für die kommenden Tage. Ich fahre schon morgen zu meiner Schwester.

Drück Dich ganz fest! Tina
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