Enge Rehafreundinnen gegen Ehefrau
Hallo liebe angehörige!
Seit der letzten Reha meines Mannes vergeht kaum ein Tag ohne tränen, daher brauche ich rat und Zuspruch. Mein Mann hat ein sarkom mit zahlreichen Metastasen in der pleura, Chemotherapie wirkt bei seiner krebsart nicht und die Schulmedizin hat nicht mehr viel zu bieten. Klar warte ich auch auf ein Wunder, aber wenn das nicht geschieht, spricht der Hausarzt von Monaten. Wir sind 50 Jahre alt und es ist schwer für mich, unserer Zukunft ins Auge zu schauen.
Besonders schwer macht es die letzte Reha meines Mannes. Es hat sich dort eine sehr enge Clique gebildet, die Tag und Nacht unzertrennlich war, wichtige Gespräche führte, lachte und feierte. Schon als Besucherin fühlte ich mich sehr ausgeschlossen. Als mein Mann nachhause kam fühlte er sich gar nicht mehr wohl. Er wollte sofort wieder 2 Tage später los, um den Sonntag mit der Clique zu verbringen. Der engere Kreis der Clique sind 5 brustkrebsfrauen, alle jünger, 4 ohne Metastasen und an dem Sonntag hätte er sich eigentlich auch nur mit einer getroffen, die ihm sehr wichtig und auch noch Single ist. Mit dieser Kirsche hatte er von da an auch innigen whatsapp Kontakt, der letzte nachtgruss, der Morgengruss, dazwischen 10 mal "vermiss dich, denk an dich". Das konnte ich nicht aushalten. Erst als ich die Koffer packen wollte und gehen wollte, hat er eingesehen, dass mir das wehtut. Vorher sagte er nur, dass sei so wichtig für ihn und das lasse er sich nicht kaputt machen von mir. Seine cliqueneuphorie hat mich alleine stehen lassen. Jetzt gibts nur noch gruppennachrichten (40 pro Tag sind keine ausnähme) und eine gemeinsame 3 Tage Tour nach Berlin im Mai. Und ich bin so eifersüchtig auf das Wochenende mit seinen 5 rehamädels in einer Ferienwohnung in Berlin. Seine Zeit ist soooo begrenzt. Nach 25 Jahren würde ich Gerne die Zeit,die uns bleibt, emotional eng und auch zeitlich intensiv Nutzen. Die Krankheit hat uns beide sehr isoliert von unseren alten Freunden. Diese will mein Mann nicht mehr um sich haben. Er will wieder seine Reha Euphorie. Da stehe ich alleine da!!! Was mache ich mit meinem Schmerz? So habe ich mir den letzten gemeinsamen Weg nie vorgestellt!
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