Mein Papa hat Lebermetastasen nach Darmkrebs...

[Carla79]

Hallo zusammen,

habe jetzt ganz viele Beiträge in diesem Forum gelesen und mich nun entschlossen mich hier auch anzumelden, um von meiner Geschichte zu erzählen, mit der Hoffnung von Euch ein paar Tips und Ratschläge zu bekommen.

Mein Papa ist 65, war immer kerngesund und sportlich. Er hat vor 1,5 Jahren Darmkrebs bekommen. Dieser konnte problemlos entfernt werden und es ging ihm sehr schnell wieder gut. Seit der OP lebt er auch vegetarisch und Alkohol hat er sowieso nie getrunken. Wir dachten alles wäre vorbei.

Jetzt haben die Ärzte vor 3 Wochen eine einzige Lebermetastase festgestellt mit einer Größe von 3*4 cm. Mein Papa wird am 2. Januar operiert. Sonst befinden sich angeblich keine Metastasen im Körper. Er ist auch fit, vielleicht schneller müde, aber sonst ganz der Alte.
Hat jemand eine Ahnung ob es hier Heilungschancen gibt? Muss man danach eine Chemo machen? Mein Papa weigert sich - er akzeptiert die OP und weiß sein Glück zu schätzen, dass es noch operabel ist, weigert sich aber eine Chemo zu machen! Ist eine Chemo wirklich nötig? Hat jemand eine ähnliche Geschichte erlebt? Gibt es Alternativen zur Chemo? Ich freue mich so sehr auf Eure Antworten, denn zur Zeit bin ich einfach nur traurig... und durcheinander. Denn mein Papa ist für mich mein ein und alles. Ich danke Euch.
Eure Carla

[DTFE]

Liebe Carla,
herzlich willkommen hier im Forum,
wir sind hier alle keine Ärzte und deshalb bin ich oft besonders zurückhaltend mit solchen Aussagen. Aber auf deine Frage will ich dir gerne meine Meinung sagen: ich würde in jedem Fall eine Chemo anschließen. Dein Papa hat jetzt Metastasen. Und im Vergleich zu machen anderen hier noch recht überschaubar, wenn es sich tatsächlich nur um 1 Meta in der Größe handelt, so wie du schreibst. Das Problem ist folgendes: Der 1. Tumor war im Darm. Das wurde "erfolgreich" operiert. Aber offensichtlich nur an dieser lokalen Stelle. Mini Mini kleine Zellen, die man gar nicht nachweisen kann haben sich offensichtlich im Körper verteilt und in der Leber nun diese Metastase gebildet - jetzt wieder so groß gewachsen, dass man es wieder sehen kann. In dem Moment wo Metas auftreten, sollte eigentlich der ganze Mensch therapiert werden und nicht nur die lokale Stelle. Sonst kann dasselbe wieder passieren: Erstmal ist alles gut. OP erfolgreich, nichts mehr zu finden und die Mini Mini Zellen, die irgendwo im Körper umherwandern können wieder weiterwachsen. Und wo sie sich dann fetssetzen weiß man erst wieder dann, wenn es groß genug geworden ist. Eine Chemo wirkt auf den ganzen Körper und wenn man diese gezielt und richtig dosiert verabreicht kann sie auch ganz verträglich sein. Eine Chemo ist natürlich kein Sonntagsspaziergang, da es ja Gift ist aber es muss nicht immer diese Horrorgeschichte werden, die man manchmal so erzählt bekommt. Wichtig ist, dass ihr bei einem guten und erfahrenen Onkologen seid, der das wenigstens ansatzweise einschätzen kann aufgrund seiner Erfahrung.
Andererseits: wenn dein Papa partout keine Chemo möchte, dann ist das schlussendlich seine Entscheidung. Wirklich wissen, was der richtige Weg ist tut man erst später wenn man erlebt wie es weitergeht. Das ist schwer zu beurteilen, zu entscheiden und zu akzeptieren. Wichtig ist, das dien Papa die richtigen Informationen hat
, um für sich entscheiden zu können.
Ich wünsche euch viel Glück und Erfolg, Doro

[Carla79]

Liebe Doro,

vielen Dank für Deine Nachricht - ja, die Chemo hört sich plausibel an... ich werde dran bleiben, dass er eine Chemo macht... Halte Dich auf dem Laufenden.
Lieben Gruß Carla