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  #226  
Alt 13.12.2005, 18:36
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben,
bin gerade scohn wieder in einer absoluten Ausnahmezustand. Op gestern verlief erst gut, habe Mama auf der Intensivstation besucht. Der Anblick war so schlimm, sie so leiden zu sehen, mit den ganzen Schläuchen udn bluttransfusionen, daß ich kurz ohnmächtig wurde. Es ging mir dann aber schnell wieder besser. Jetzt wollte ich gerade hinfahren ins krankenhaus, da ruft mein Vater auf dem handy an, daß sich irgendeine Flüssigkeit gebildet hat von der Galle, obwohl da gar nichts operiert wurde und jetzt wird sie gerade schon wieder operiert, um nachzusehen, woher die Flüssigkeit kommt. Ich kann nicht mehr, ich habe meinem Bruder nichts gesagt, weil papa meinte, es wäre besser für ihn, wenn er erstmal nichts weiß. ich glaube, ich werde verrückt. Ich habe solche Angst, daß sie nciht mehr aufwacht. Kann man zwei OPs so kurz hintereinander überstehen? Sie war gestern schon total am Ende nach der langen Op und jetzt schon wieder eine Narkose. Wann hört das endlich auf mit den schlechten Nachrichten????? Ich drehe durch.
  #227  
Alt 13.12.2005, 18:57
potschemu? potschemu? ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo!
ich lese schon einige zeit mit - und jetzt will ich selber meinen senf dazugeben:
ich bin froh, dass ich lesen konnte, was ihr geschrieben habt. mir geht es nämlich sehr ähnlich!
mein Papa hat darmkrebs und überall metastasen. er hat den krebs schon sehr lange, also ich kenn ihn fast nur krank. nun hat er einen tumor im kiefer, der immer sehr schnell wächst und andauernd herausoperiert werden muss. doch die gefahr ist groß, dass er zum hirn wächst und er einen schlaganfall kriegt oder so.
er schließt jetzt mit dem leben ab, macht testamente, zeigt mir wo ich alles finde usw.
mir gehts voll scheiße. so wie ihr, bin ich auch immer hinundher gerissen, zw. uni und normalem spaß-leben und dann wieder heim fahren und meinen papa treffen.
ich bin sehr traurig, weil ich spüre, dass etwas auf mich zukommt, dass mich überrollen könnte. seine situation war schon oft sehr ernst, doch nun fühle ich es innerlich ganz anders. ich glaube ich merke, dass er bald sterben wird.
es ist alles so scheiße, ich kann mich nicht mehr gescheid auf die prüfungen konzentrieren und bin meistens schlecht drauf.
am liebsten wäre ich immer bei ihm, aber auch nicht, weil ich auch leben und fortgehen will.
zum glück sind bald ferien. am freitag. da habe ich noch eine prüfung und dann ists geschafft. dann kann ich mich wieder mit meiner beschissenen situation auseinandersetzen.
ich bin übrigens 20, studiere, mein papa ist 60.
ich muss die prüfung am freitag schaffen, sonst habe ich sie im jänner nochmal und da werde ich schon genug zu tun haben. zur zeit klappt echt nichts.
auch habe ich meine russisch prüfung in den sand gesetzt, wo ich russisch aber liebe!!! aber ich habe mich von meiner prof. etwas aufbauen lassen. immerhin habe ich mit ihr reden können.
ich werde jetzt lernen. ich fühle mich immer so beschwert, und alt. nicht mehr so fröhlich wie ich es früher war. und wenn er stirbt habe ich angst, was dann mit mir geschehen wird.
er hat immer viele schmerzen und kann nicht schlafen.
schwere zeit, liebe leute, schwere zeit...
  #228  
Alt 13.12.2005, 21:55
Anne! Anne! ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Engel!

Bin auch mal wieder da. Meine Oma hat ihren Geburtstag gut hinter sich gebracht. Schön wars! Und meine Ma sah blendent aus...

Meine Güte sind das heute Hiobsbotschaften von euch. Rauf und runter.

@Laura: Wie sieht es bei euch aus? Gibt es Neuigkeiten? Bitte lass es positiv sein. Ich bin bei euch in Gedanken.
Ein Mensch kann zwei Ops hintereinander verkraften. Sie wird es schaffen
Das mit dem Anblick auf der Intensiv und die Tage danach kenne ich leider zu gut. Als meine Ma operiert wurde (7 Stunden OP) habe ich sie anschließend gesehen und damals habe ich mir gewünscht es nicht zu sehen. Es war grausam...
Aber der Tag nach der OP war noch viel viel schlimmer. Ihr ganzer Körper war aufgeblasen. Sie sah aus wie ein Michelin-Männchen. Und sie konnte mir nicht in die Augen sehen... Da ich vorher sowas nicht kannte, habe ich gedacht sie würde sterben. Ich bin ab da jede Nacht und jeden Tag bei ihr geblieben und manches mal habe ich gehofft das sie sterben würde, nur damit sie diese Schmerzen die sie hatte nicht mehr ertragen muss.
Was ich damit sagen will, dass ich weiß wie du dich fühlst.
Es tut mir leid, dass du/ihr auch so eine schreckliche Erfahrung machen musstet.
Ich hoffe und bete für euch....

@Marion: Ich freu mich so für euch, es geht berg auf. Nun schnell ab nach Bochum. Es gibt bestimmt eine Chance...
Hab den ganzen Tag an euch gedacht...

@potschemu?: Erstmal herzlich willkommen. Es hört sich nicht gut an, was du da gerad mitmachen musst. Sei für deinen Vater da, dass ist das wichtigste. Klausuren kann man nachholen, die Zeit mit deinem Vater nicht (leider).
Viele von uns, eigentlich alle, müssen diesen Spagat zw. Uni/Beruf leisten und wir gehen teilweise über unsere Grenzen hinaus. Auch du wirst dass schaffen.
Meine Ma hat auch ihr Testament gemacht und mir und meinem Bruder Vollmachten (für Konten, ...) abgeschlossen. Es ist zwar hart, aber ich denke dass hat auch was mit Beruhigung zutun.
Wir sind für dich da. Lasss einfach alles raus

@Anna: Danke für deine Erläuterung. Hatte ich mir schon gedacht, dass es das ist, war mir aber net so sicher. Wieder ein Stückel schlauer geworden

So, Leutz, muss dann noch was tun.
LG
Anne
  #229  
Alt 13.12.2005, 22:29
SusiSonnenschein SusiSonnenschein ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben !

Meld mich auch mal wieder hier... Hab mal ganz am Anfang hier geschrieben... Hab eure Beiträge eigentlich jeden Tag verfolgt weil ich wie so viele von Euch viel zu oft online bin aber irgendwie hab ich nie geschafft zu schreiben !
Bei mir sind nicht die Eltern erkrankt, sondern mein Freund, aber ich denke die Probleme sind die gleichen... Auch ich brauche grad meine letzten Kraftreserven um Studium, Krankenhaus und alles unter einen Hut zu bringen. Bin von Studenten-wg-Nudelkocherin zur perfekten Hausfrau mutiert und mein Leben dreht sich um Kochen und Freund aufpäppeln ! Aber wir stehen das gemeinsam durch denn die Hoffnung stirbt zuletzt !

Gruß Susi
  #230  
Alt 14.12.2005, 10:47
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben,

meld mich ganz kurz,weil ich gerade heimgekommen bin.
Werd jetzt erst reiten gehn und dann ausführlicher schreiben!

Liebe Grüße,
Ylva
  #231  
Alt 14.12.2005, 14:08
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo nochmal

Marion_Sch

das freut mich,dass freut mich wirklich so sehr!! Das,genau das habt ihr verdient und auch wenn die schritte klein sind,und es manchmal auch rückwärts geht,ihr werdet es schaffen!!!!!!
*drück*

Anna ist mein brief schon da? Meine Weihnachtskarte kam an ich hatte auch lust auf frische plätzchen als ich den jungen mann da vorne drauf sah
Wie geht es dir? Und wie deinem Vater ? Deiner Familie? Was machst du so?

Anne! Schön das dass mit dem Geburtstag so gut geklappt hat !! Wie geht es deiner Mutter inzwischen? Und wie geht es dir?

Susi schön dich zu lesen,dass hast dsu schön geschrieben!! Ich wünsche dir und deinem Freund alles,alles Gute und würde mich freuen dich hier öfter zu lesen!!!

@alle neuen Herzlich Willkommen hier - schön das mittlerweile so viele in Annas Thema schreiben! Es ist schön,ins Forum zu kommen und zu wissen das man eine Antwort hat!

Ich habe noch zwei Tage Urlaub
Gestern waren wir Weihnachtseinkäufe machen .
Wie ich es hasse,so viele menschen,stickige Käufhäsuer,teure Preise
Dieses Jahr werde ich definitiv nicht mehr einkaufen gehen.
wie auch,ich bin pleite - aber immerhin habe ich für fast alle etwas gefunden

So ihr lieben,
ganz liebe grüße aus dem verregneten Hessen
Eure Ylva
  #232  
Alt 14.12.2005, 20:33
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben,

meine Mama hat die 2. OP einigermaßen überstanden und liegt noch auf der Intensivstation, wo sie noch zwei Tagen bleiben muß. Ich bin so froh, daß es ihr einigermaßen (den Umständen entsprechend) gut geht. Ich hatte gestern solche Angst, daß ich dachte, sie schafft die OP nicht und wacht nicht mehr auf. Heute besucht sie nur mein Vater, sie wollte noch nicht, daß mein Bruder und ich sie wieder so sehen, wenn es ihr noch nicht besser geht. Ich hoffe so sehr, daß das Ergebnis der OP gut aufallen wird. Ich habe solche Angst.

an Anne: Danke, daß Du so viel an und gedacht hast. Nach dem, was Du geschrieben hast, muß es ja für Dich auch ganz furchtbar schrecklich gewesen sein, Deine Mama so leiden zu sehen auf der Intensivstation. Ich fand ihren Anblick so schrecklich, daß ich dachte, es steh es nciht durch. Auf einmal wurde mir ganz schlecht und schwindelig und ich wollte noch irgendwas sagen, und dann bin ich umgekippt. Ich denke auch im nachhinein, es wäre besser gewesen, ich hätte sie nie so gesehen, denn dieses Bild von ihr werde ich nicht mehr los. Ich hatte auch für kurze Zeit solch eine Panik, daß ich dachte, sie stirbt.

an Marion: Ich freu mich, daß die Therapie gut anschlägt und der Tumor deines Vaters kleiner geworden ist. Ich denke weiter fest an Euch.

Seid alle fest gedrückt von Laura.
  #233  
Alt 14.12.2005, 20:47
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Laura, es tut mir leid - das mit deiner Mama!!!
Aber sie kann die zwei OPs sicher überstehen.
Ich erzähl dir mal was von meiner Mama: Meine Mama sollte an den Eierstöcken operiert werden. OP verlief gut. Einige Stunden später bekam meine Mutter höllische Schmerzen. Meine Mama (eine der stärksten Frauen der Welt) versuchte die Schmerzen auszuhalten, aber als diese immer Schlimmer wurden hat sie nach der Schwester geklingelt
Dann: Panik!!!! Meine Mutter hatte innere Blutungen, das ganze Blut ist in den Bauchraum gelaufen!!!!
MEine Mutter wurde laufend in den OP geschoben, mit Händen ins Gesicht geschlagen, dass sie nicht wegknackt!!!
Sie war an der Schwelle zum Tod, echt!
Aber sie hat es geschafft, sie hat die zweite OP geschafft!!!!
Und dass schafft deine auch.....weil es unsere Mütter sind!!!!
Ich drück dich!!!

Cassiopeia, ich versteh dich. Ich hab mir auch schon gedacht: Lieber falle ich tot um, von heute auf morgen, als dass ich dieses Leiden mitmachen muss....
Bin auch Verfechter der Sterbehilfe!!!
Mein Vater ist auch so schrecklich dürr...an den Wangen sind scho so kleine Löcher, weil da fast kein Fett mehr ist....Er wiegt nur noch gute fünf kilo mehr als ich!!!!!!!!!!!!!!
Ich hoffe dass dein Vater keine Schmerzen hat....
Ich hoffe dass du Kraft hast...viel Kraft.
Ich wünsche dir sovieles, was ich allen wünsch, was ich mir wünsche!!!

potschemu?, erstmal herzlich willkommen hier...auch wenn es mir lieber wäre wir (wir alle) hätten uns unter anderen Umständen kennengelernt!!!
Fühl dich hier von allen gestützt und aufgefangen....wir machen alle das gleiche durch....jeder leidet auf seine eigene Art und Weise....
Der Tod ist so eine Sache.....keine will darüber reden, und dass macht ihn so beängstigend.....Niemand will wahrhaben, dass die eigenen Eltern sterben...und wenn doch, dann bitte einfach mit 85 einschlafen, mit einem Lächeln auf den Lippen!!
Sprecht ihr zuhause über den Tod?
Es tut mir leid, wenn ich dich jetzt vielleicht überrumple, dazu kenn ich deine Geschichte einfach nicht gut genug, aber habt ihr schon mal an eine Hospizbegleitung gedacht?
Gerade heute haben wir in der FH (ich studiere Soziale Arbeit) über Sterben und Tod geredet...war schlimm....auch ich musste mich zamreissen, weil des Thema mich irgendwie überfordert hat...
Ich kann dir vorerst einfach nur viel Kraft schicken und dich ermuntern hier mitzuschreiben, mir tut es immer gut!!!

Anne, wann macht deine Ma jetzt die Untersuchung...habt ihr schon einen Termin......?

Susi, wie geht es deinem Freund zur Zeit? Ich finde es toll dass du ihn so unterstützt und für ihn da bist...glaub mir, es gibt einige, die dass nicht tun würden!!!!

So, und jetzt zu mir.
Es ist komisch....aber seit Montag hab ich eine gute Phase...und weil ich gut drauf bin, fühl ich mich gleich wieder schlecht...denke mir, du darfst nicht gut drauf sein...dein Vater ist sterbenskrank und hockt auch noch in der Psychiatrie....
Doch nun zu Papa: Gestern hab ich ihn besucht!!! Seine erste Frage war: Wie war die Weihnachtsfeier (war am Montag auf der Weihnachtsfeier von Eishockeyverein)? und seine zweite: "Hast da scho an Spieler gschnappt!"
Typisch Papa.
Trotzdem war Papa komisch...gerade mir gegenüber....als ich mit Mama drüber geredet hab, meinte sie dass er mit mir überfordert ist (ihr müsst wissen, ich rede viel und schnell *plapper*) und ich ihn immer so bedränge....Ich hab so drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen dass ich mit ihm wie mit einem Klienten manchmal red (also so als wäre ich psychologe oder ein sozpäd)...also so: "wie fühlst du dich?" und "hast du schon veränderungen festgestellt und wie fühlen sich diese an?"....ich mach das ganz automatisch, aber er fühlt sich von mir kontroliert....hm.....Heute bin ich (auf seinen Wunsch) nicht zu ihm gefahren....Ehrlich gesagt find ich das ganze eher lustig als schlimm.....naja....es ist irgendwie komisch...aber Mama ist halt so normal zu ihm und ich will halt wissen wies mit seiner psyche steht und frag dann immer so komisches Zeug....*annaverwirrendesachensag*
Egal.
Heute hat Papa Plätzchen gebacken...er ist jetzt in einer Kochgruppe.....er ist der einzige Mann !!! ER kann echt ganz gut kochen und ich bin froh dass er jetzt in der Kochgruppe ist....die hatt er schon die ganze Zeit bewundert ("Mei, die Frauen ham heut scho wieder so gute Platzal gebacken!!"
Freu.
In der FH gehts zur Zeit ab...ich muss soviel lernen und weiß gar nicht wo mir der Kopf steht.....
So, dann hör ich mal auf....
Anna
__________________
Dies ist ein
Akt der Verzweiflung
Ein stummer Schrei
Eines Menschen voller Leid und
seiner Wunde die nicht heilt
Es ist ein
letzter Kampf gegen das woran es liegt
Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt
  #234  
Alt 14.12.2005, 20:49
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Laura, da warst du wohl schneller
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  #235  
Alt 14.12.2005, 21:45
SusiSonnenschein SusiSonnenschein ist offline
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Hey ihr Lieben !

@Ylva Danke für die guten Wünsche und aufbauenden Worte !

@ Anna Meinem Freund geht es im Moment relativ gut bekommt grad so ne Hammer 56-Stunden-am-Stück Chemo aber hauptsache dem Krebs !
Mein Freund sagt übrigens auch immer zu mir Du redest mit mir wie eine Psychologin und das nervt ihn total jetzt haben wir vereinbart dass ich einmal die Woche Psychofragen stellen darf und mich sonst zurückhalten muss !

@ Laura wünsche Deiner Mutter alles Gute ! Und bei so einer tollen Tochter, die ihr beisteht, muss sie sich ja ganz schnell wieder von den OPs erholen !

Also bis bald
Susi
  #236  
Alt 15.12.2005, 11:22
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Ylva Ylva ist offline
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Guten Morgen,

Susi,darf ich fragen was für einen Krebs dein Freund hat?

Meine Mama ist momentan sehr ausgeglichen,bei dem RÖ letzte Woche kam raus das sie keine Osteoporose hat. Gott sei Dank ! Wenigstens kein weiterer Tiefschlag!

Meine Angst ist noch immer da, gerade jetzt in der Weihnachtszeit,stell ich mir die Frage obs das letzte Weihnachten sein wird...(ich weiss ich darf so nicht denken) aber ich versuche auch jeden Moment mit ihr zu geniessen.

Liebe Grüße an Euch alle,
Ylva
  #237  
Alt 15.12.2005, 12:42
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Hallo an alle,

danke Anna für Deine aufbauenden Worte, meiner Mama geht es jetzt einigermaßen gut, morgen kommt sie vielleicht auf die normale Station.

Es gibt schon wieder etwas neues, was mich seit gestern abend sehr beschäftigt. Ich habe den Verdacht, bzw. bin mir seit gestern abend ziemlich sicher, daß mein Vater angefangen hat zu trinken. Schon vor ein paar wochen ist mir etwas komisches aufgefallen. ich habe im Kofferraum seines Autos, mit dem nur er fährt, zufällig einen riesenkarton mit leeren bierflaschen gesehen, die er mit einer Tüte zugedeckt hatte. Das fand ich schon etwas seltsam, habe mir aber noch nichts dabei gedacht. Aber dann: Am Samtag habe ihc meine Mama besucht im Krankenhaus und er hat mich gefragt, ob ich danach noch einkaufen gehen könnte. Ich habe ein paar Sachen gekauft und unter anderem auch einen Sixpack Bier (jede Flasche 0,5 Liter). Als ich nach Hause kam, stand eine Flasche Wein auf dem Tisch, die am nächsten morgen auch nicht mehr zu sehen war. Als wir am Montag, also gerade mal zwei Tage später wieder einkaufen waren, hat er schon wieder so einen Sixpack gekauft. Ich habe ihm dann gestern, nachdem er schon wieder mit dem 3. Sixpack innerhalb von vier Tagen ankam, mal ganz blöd gesagt, daß ich wohl am Samstag den Sixpack in meinem Auto vergessen habe, weil ich ihn nicht im Keller stehen sehe. Daraufhin meinte er dann, der wäre schon ausgetrunken. Gestern abend stellte er also die sechs Flaschen in den Keller und als ich ins Bett gegangen bin (etwa drei Stunden später, nachdem er nach Hause kam), bin ich extra nochmal runter gegangen und da waren von den sechs Flaschen drei leer!!!! Heute morgen stand nur noch eine volle Flasche da!!!!! Er hat also gestern abend 2,5 Liter Bier getrunken und davon keine einzige Flasche zum Essen! Mein Bruder kann auch nichts getrunken haben, weil er nicht da war, und der trinkt zuhause auch fast nie was.

Ich glaub das alles nicht! Ich glaube, jetzt kenne ich auch den Grund, warum er meine Mama vor kurzem so angeschrien hat udn ausgeflippt ist, daß er betrunken war, würde einiges erklären. Warum tut er uns das jetzt auch noch an? Ich bin gerade so wütend und so unglaublich enttäuscht von ihm. Hat er denn gar kein Verantwortungsgefühl uns gegenüber mehr? predigt mir und meinem Bruder immer, wir sollen bloß nie was trinken, wenn wir auto fahren und was macht er????? Trinkt fünf flaschen bier und fährt morgens zu mama ins Krankenhaus. Mir gehts auch beschissen und ich würde mich am liebsten auch jeden abend besaufen, aber ich tu es verdammt nochmal nicht, sondern gehe zum Arzt und lasse mir dort helfen, aber dazu ist er ja nicht zu bewegen. Warum geht er nicht zum Arzt, wenn er sich so schlecht fühlt? Glaubt er, er ist der einzige, der sich scheiße fühlt? Was soll ich denn jetzt machen? Soll ich ihn drauf ansprechen, ihm sagen, daß ich einen Verdacht habe? Soll ich ihn gleich damit konfrontieren, daß ich Bescheid weiß?

Oh mann, das ist hier alles so eine verdammte Scheiße! Der Krebs, die zwei Ops, wieder dieses Warten auf die Ergebnisse, das mich wahnsinnig macht und jetzt muß ich mir auch noch Gedanken um meinen Vater machen, daß er langsam zum Alkoholiker wird?? Was ist das bloß für ein Scheißleben????
  #238  
Alt 15.12.2005, 13:23
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Ylva Ylva ist offline
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lauralein...*drück*

ich kann deine wut verstehen,kann verstehen das du unheimlich wütend auf deinen vater bist...
aber ich würde ihn wirklich ersteimal drauf ansprechen.
wir alle haben das gleiche schicksal und alle gehen anders damit um.
ich will es aufkeinen fall befürworten das dein vater warscheinlich trinkt - aber kann es nicht sein das es ein hilfeschrei ist?
Soweit ich weiss, ist dein vater bei keinem psychologen? Hat er jemanden mit dem er reden kann?
Der alkohl ist die schlechteste lösung aber bei meinem vater war es ein hilfeschrei.in der anfangszeit,als mama so oft im krankenhaus und dann in der reha war,hat er viel getrunken. sehr viel. ich hab mich nicht getraut ihn drauf anzusprechen - wollte dem ärger aus dem weg gehen (ich war unheimlich dumm damals) . er hat als mama wieder zu hause war,nichts mehr getrunken.
ach laura,wie viel musst du noch ertragen???
Ich würde dir so gerne helfen und kann mir selber nicht mal helfen.
würde dir so gerne sagen,dass alles gut wird und glaube selber nicht mehr daran.
laura,gib nur nicht auf. es lohnt sich zu kämpfen auch wenn wir jetzt noch nicht wissen wofür. bitte kämpfe auch wenn du am ende mit deinen kräften bist,mir geht es ähnlich aber es muss doch irgendwie weiter gehen oder ?

Scheisse...ich wär jetzt gerne bei dir...
  #239  
Alt 15.12.2005, 18:37
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Ach, mir gehts grad nicht so toll.....
Dieses Auf und Ab der Gefühle langweilt mich langsam....
War heute bei meiner Therapeutin, war eigentlich ganz ok und als ich nach Hause gekommen bin, hab ich (auf Anraten meiner Therapeutin) den Arzt meines Vaters angerufen und mit ihm einen Termin ausgemacht. Ich hab ausdrücklich gesagt, dass ich meinen Vater nicht bei dem Gespräch dabeihaben will, weil ich ihm ein paar Sachen sagen will, die mein Vater jetzt nicht unbedingt mitkriegen soll (z.B dass ich finde dass er immer noch leichte Wahnvorstellungen hat).
Als ich meiner Mutter von dem Termin erzählt hab, hat sie mir gleich Vorwürfe gemacht und ich hatte voll des schlechte Gewissen.
Dann hab ich meinen Vater besucht und er hat mich wieder mal so unglaublich aufgeregt und ich war voll fies zu ihm weil er mich eben so genervt hat.
Und dann sagt er beim Verabschieden dass ich morgen nicht kommen brauch!!!
Boah, mich regt des grad alles so auf, ich krieg wieder die Rolle des Schwarzen Peters zugeschoben, weil ich all die schlechten Sachen machen muss, nur weil meine Mutter des alles verdrängt....des kotzt mich echt an und ich fühl mich voll schuldig (muss grad weinen )

Egal.

Scheiß doch auf mein scheißiges Leben...manchmal denk ich es wär dass beste einfach zu gehen, Sachen packen, Geld abheben und einfach weg von hier, mir irgendwo eine Wohnung nehmen und nie wieder Kontakt zu meiner Familie zu haben und einfach mein Leben leben und sich nicht um andere kümmern zu müssen...aber ich weiß, dass ich dass nie, nie übers Herz bringen würde....

Ich würde dir so gerne helfen und kann mir selber nicht mal helfen.
würde dir so gerne sagen,dass alles gut wird und glaube selber nicht mehr daran.

Das hat Mona zu laura gesagt...ich finde dass drück es gut aus...ich meine ich würde so gerne euch allen Tips geben, aber ich weiß, dass ich sie nie selber erfüllen könnte und daher kann ich anderen die Tips ja gar nicht geben...(sorry, bin etwas konfus)!!!

Laura, ich kann deine Sorgen seht gut verstehen....manchmal mache ich mir auch Sorgen dass meine Mutter zuviel Alkohol trinkt...jedoch ist es bei ihr nur ein Bier am Tag, aber manchmal trinkt sie zusätzlich noch Rum oder so...
Ich spreche sie jedesmal drauf an...das solltest du auch tun!!!
Aufjeden Fall!!!! Sag ihm dass dir das aufgefallen ist und dass du keine Lust auf einen Alkoholkranken Vater hast, der überhaupt nicht mehr mithelfen kann. Sag ihm, dass er für euch Kinder und für seine Frau Verantwortung trägt. Bring ihm nochmal den Neurologen nahe, es wäre wichtig, dass er vielleicht auch was kriegt!!
sag ihm, dass er nicht alleine ist, dass du und dein Bruder ebenfalls Angst um eure Mutter habt und ihr alle zusammenhalten müsst!!!
Und wenn du es ihm nicht sagen kannst, dann schreib ihm einen Brief!!!
Pack es sobald wie möglich an!!!

Anna
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Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt
  #240  
Alt 15.12.2005, 19:10
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Engel!!!!!

Ach Kinder, was macht ihr nur alle für Sachen????? Da hat man mal nicht viel Zeit zum schreiben und schon kommen nicht so tolle Nachrichten...Das wird geändert!!!! Und wehe ihr lacht gleich über mich...

So, gehen wir mal chronologisch vor:

@Laura: Es tut mir so leid, dass du solche Befürchtungen wegen deines Vaters hast! Anna hat Recht, du wirst nicht drum rumkommen mit deinem Vater über seine Alkoholkonsum zu sprechen. Vielleicht hat er auch das Gefühl nicht mehr mit allem fertig zu werden und möchte keinen anderen belasten und sucht deshalb Zuflucht im Alkohol. Das ist keine gute Lösung und vielen Leuten passiert das immer wieder. Leider fehlt diesen Menschen dann irgendwann der Blick für andere wichtige Dinge! Also, sprich mit ihm oder sprich zuerst mit einem Berater und mach dich schlau, was du unternehmen kannst.

Es freut mich, dass deine Mutter die OP´s dann doch ganz gut überstanden hat. Wenn sie morgen wieder auf die normale Station kommt, wird alles andere auch besser werden. Auf Intensivstationen sieht alles immer so schlimm aus, weil da soviele Schläuche und Infusionen und so liegen, dass man gleich Angst bekommt. Also drück ich euch ganz doll die Daumen, dass ihr jetzt etwas zur Ruhe kommen könnt, vielleicht hast du über die Feiertage Zeit, ein wenig Kraft zu schöpfen, um dann nach vorne zu schauen!
Du weisst ja, wir sind immer für dich da, wenn du uns brauchst!

@Ylva: Stell dir bitte nicht solche Fragen, wie oft ihr noch zusammen Weihnachten feiern werdet! Man deprimiert sich nur selber damit...weiss ich aus Erfahrung! Ich freu mich so für euch, dass das Röntgen ein positives Ergebnis für euch gebracht hat. Da sind deiner mama bestimmt 1 Mio. Steine vom Herzen gefallen...und dir sicher auch! Gute Nachrichten sind doch immer etwas schönes!
Und wenn du das Gefühl hast, dir nicht mehr selber helfen zu können, dann packen wir mit an! Keiner von uns hier ist alleine! Also meld dich!
Und ganz ehrlich, wir wissen doch alle ganz genau wofür wir kämpfen; für unsere familien, für uns; für unsere Zukunft...die Liste ist lang und kämpfen lohnt sich immer, darum gibt ja auch keiner von uns auf
Ich drück dich ganz doll und denk an dich!

@Anna: Ich kann verstehen, dass du manchmal ans weggehen denkst! Es tut gut, sich zurückziehen zu können, aber wenn man zu Hause wohnt, ist man irgendwie immer vor Ort und wird mit der gesamten Situation konfrontiert, ohne die Möglichkeit zu haben, auch mal abzuschalten...In solchen Fällen solltest du vielleicht einfach das Haus verlassen, eine Spaziergang oder irgendetwas machen, was nur für dich ist...Oder mach doch mal mit deiner Mutter einen Frauen-Entspannungstag...ein bischen Wellness, Massage, Sauna und hinterher gemütlich zusammen Essen oder so...das täte euch bestimmt gut!
Hab kein schlechtes Gewissen wegen des Termins, du machst dir Sorgen um deinen Vater und möchtest, dass es ihm gut geht, das ist völlig in Ordnung. Deine Mutter war wahrscheinlich irritiert, denn sonst ist sie wahrscheinlich die treibende Kraft und es fällt ihr vielleicht schwer zu sehen, dass du erwachsen bist und solche Dinge selbst in die Hand nimmst! Sprich nochmal mit ihr, warum du diesen Termin wolltest, ihr könnt das bestimmt klären und dann wird sie dich auch verstehen...Die Anspannung ist bei ihr sicher genau so groß wie bei dir und da kommt es viel schneller zu Unstimmigkeiten...auch das weiss ich aus Erfahrung!

@Anne: Freu mich, dass der Geburtstag deiner Oma so schön war! Ich drück dich!

@alle: Wie ihr vielleicht schon festgestellt habt, sind meine Beiträge immer dann so lang, wenn es mir gut geht...und seit Dienstag geht es mir richtig gut. Ich glaub langsam geh ich mit meiner guten Laune schon allen meinen Freunden auf die Nerven...aber das macht nix das können die aushalten! Gestern habe zwei noch gesagt, ich wär zwar ne hexe, aber sie mögen
mich am liebsten, wenn ich Blödsinn mache und den ganzen Abend am lachen bin...das fand ich soooooooooooooooooo süß!
Die Onkologin von meinem Papa war total begeistert von seinem CT und jetzt hat er erst am 05.01. wieder Chemo!!! Also können wir die Feiertage ganz entspannt angehen. Und morgen bekommmen wir die Bilder auf CD...dann ab nach Bochum!

So ihr Süßen, ich muss noch ein wenig lachen! Lacht ihr mit??? BITTEBITTEBITTE

Ich drück euch!!!

Ganz lieben Gruß Marion
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