|
#1
|
||||
|
||||
Wie bereitet man denn die Familie vor?
Guten Abend,
ich wünsche allen die Erfüllung Ihrer Wünsche für 2014! Dies ist mein erster Beitrag hier. Ich wurde vor kurzem 43 Jahre alt und hatte am 20.12. einen FA Termin wegen einer Verhärtung in meiner Brust. Meine Ärztin war sichtlich besorgt und besorgte mir am gleichen Tag einen Mammo Termin in einem Brustzentrum. Die Vorahnung war schon da, denn wenn man googelt bekommt man leider keine guten Ergebnisse. Aufnahmen gemacht, warten...warten. Zusatzaufnahmen diese waren leider eindeutig Danach Stanzbiopsie. Nach Rücksprache zeigte man mir die Bilder. Auf Nachfrage meinte der Arzt er sei ja kein Chirurg, aber brusterhaltend wird da garnichts gehen, vorher bestimmt noch Chemo aber er ist ja kein Chirurg. Die letzten Worte waren: "Bereiten Sie schon mal Ihre Familie vor". Wie macht man das denn? Ich konnte es nicht, es war doch kurz vor Weihnachten.... Gestern Silvester, zusammen mit ein paar Freunden und meinen Eltern gefeiert. Dann die Frage.. "mal sehen was uns 2014 bringt...", da kann ich doch nicht sagen: ihr müsst ganz stark sein Durch die Feiertage bekomme ich erst morgen den Befund (nach 13 Tagen)und die weitere Vorgehensweise. Meine Gedanken fahren Achterbahn....vor allem morgens ist es ganz schlimm. Bekomme keinen Bissen runter und die Behandlung hat noch nicht mal begonnen. Sorry, dass mein Beitrag etwas länger wurde, aber wie habt ihr die Family vorbereitet. Mein Mann ist der einzige der Bescheid weiß. Mein Sohn ist 22 Jahre und meine Tochter 11 Jahre. Die sind doch derzeit noch so unbeschwert und frei von Ängsten und Sorgen. Das ist doch dann von heute auf morgen vorbei? Kann man sich denn eine Kopie des Befundes geben lassen? Ich vermute ich verstehe morgen nur die Hälfte.... Liebe Grüße Mona |
#2
|
||||
|
||||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Hallo Mona ,
mit schrecken lese ich deine Zeilen und es tut mir sehr Leid was du jetzt alles durchmachen musst ! Ich bin auch 43 Jahre und ich musste auch kurz vor Weihnachten , meiner Familie beibringen ,das meine 19 jährige Tochter Krebs hat . Die Warterei ,der schrecken ,die angst muss für einer Person die direkt betroffen ist noch viel viel schlimmer sein , als für mich die nur Angehörige ist ! Ein geht es besser ,wenn man es gesagt hat , soviel ist sicher genau wie das schreiben hier ,es erleichtert . Kinder bis zum gewissen Alter sollte man die Wahrheit nicht über dritte erfahren lassen das ist nicht gut ,aber man sollte dehnen nur so viel erzählen wie sie fragen . Glaub mir, wehrend ich das hier schreibe ,bekomme ich wieder Herz-rasen! Ich wünsche dir sehr viel Kraft !! Liebe Grüße Sandauge |
#3
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Liebe Mona,
Lass Dich mal Natürlich bist Du vollkommen durch den Wind wegen diesem blöden Befund. Du denkst momentan erstmal an Deine Famile, ist ja auch normal zu Weihnachten. Doch ich glaube, Du musst erstmal mit Dir selbst ins Reine kommen und diese schlimme Nachricht verdauen. Brustkrebs ist schxxxxx, doch im Anfangsstadium meistens heilbar. Du wirst jetzt alle mögliche Hilfsmittel angeboten bekommen, um gegen die Krankheit zu kämpfen ( z.B. OP, Chemo, Bestrahlung, Immmuntherapie, Antihormontherapie). Es liegt an Dir, was Du als Kampfeinsatz annimmst und was Du nicht möchtest. Am besten, Du gehst in ein zertifiziertes Brustzentrum, die kennen sich mit unserer Krankheit aus. Ob Du brusterhaltend operiert werden Kannst oder nicht, wird sich zeigen. Was Deine Famile betrifft, Natürlich wird die Unbeschwertheit Deiner Kinder hin sein, doch erstmal geht es jetzt um Dich und Deine Gesundheit. Schön, dass Dein Mann hinter Dir steht! Lass Dir natürlich eine Kopie geben morgen. Und das Coming Out mit den Kindern machst Du danach! Ein Schritt nach dem anderen, in dem Sinn, guteNacht! |
#4
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Liebe Mona
Es tutmir sehr leid für dich! Dieses Kopfchaos und die Frage was sage ich meinen Mann, meinen Kindern, warf mich auch einige Zeit komplett aus den "Latschen". Bei mir waren danach alle wie unter Schock. Ich bekam die endgültige Diagnose Anfang September und seither dreht sich die Welt für mich und meine Familie irgendwie anders. Erst seit Weihnachten hat sich das Gefuhlschaos beruhigt. Doch es ist auch schön seither. Irgendwie genießen wir gemeinsame Zeiten intensiver! Ich wünsche dir viel Kraft, die richtigen Worte für die deinen und viel Lebensmut trotz allem! Alles Liebe für dich ! <3 |
#5
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Fühl dich erstmal gedrückt!
Bei mir war es auch so, das meine Frau ( lebe in einer Gleichgeschlechtlichen Beziehung, um Verwirrungen auszuschließen) von Beginn an bescheid wusste und sonst keiner. Da wartet man immer auf den berühmten richtigen Augenblick und dieser kommt einfach nicht! Meinen Eltern hab ich es dann scheibchenweise serviert, obwohl ich das Ergebnisse der Biopsie schon hatte, hab ich so getan, als wäre noch nichts raus. Dann konnten sie sich an den Gedanken gewöhnen und zu Hause schon mal diskutieren, was ist wenn usw. Ich hatte eh von Beginn an diese vorahnung , für mich war und ist die Diagnose an sich gar kein drama ! Vielleicht kommt das ja noch, aber das drumherum empfinde ich für schlimmer! Ich wünsch dir ganz viel kraft! LG Oli |
#6
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Das tut mir leid das du dich nun mit der ganzen Sch.... Rumschlagen musst.
Ich gäbe die Diagnose Anfang Juli bekommen und mir war schnell klar das ich nicht anfange verstecke's zu spielen. Mein Mann wusste es sofort und meine engsten Freunde habe ich noch vor dem entgültigen Befund eingeweiht. Meine Freundin ist dann auch zum Knochensinthgram mit gekommen. Da meine Schwester und auch meine Mutter in den letzten beiden Jahren an Krebs gestorben sind war die grosse Frage auch wie sag ich es meinen Kindern (5 und 8)? Wir haben uns dann entschieden ihnen zu sagen an was ich erkrankt bin, haben ihnen erklärt das ich jetzt Medikament bekomme mit denen es mir erstmal immer wieder schlecht geht, aber ich in einem Jahr wieder gesund da raus marschiere (falls es dann anders ist sind sie wieder etwas älter und meine Prognose ist auch gut) Sie gehen toll damit um und auch mein haarverlust war nicht schlimm. Auch in dem Dorf wo ich wohne habe ich es nicht verheimlicht und natürlich wird auch geredet, aber die Hilfsbereitschaft war grösser. Der Weg der jetzt vor dir liegt scheint lang aber auf einmal ist es vorbei! Ich wünsche dir viel Kraft!!;! |
#7
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Zitat:
Nach der Diagnose habe ich - bevor ich sämtliche Ratgeber zum Thema Brustkrebs verschlungen habe - bei einer Beratungsstelle angerufen, die sich auf Kinder spezialisiert haben, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Ich fand die Beratung insofern hilfreich, weil auf die altersabhängige Wahrnehmung des Kindes eingegangen wurde. Es gibt meines Wissens zwei Beratungszentren in D. Mein Brustzentrum hat sogar eine Onkopsychologin, die sich auf Kinder spezialisiert hat. Bis die Therapie anfängt, dauert es schon 2-6 Wochen - gerade wenn man eine Zweitmeinung einholt oder ein zweites oder drittes Brustzentrum sich anschauen geht. In dieser Zeit kann man das Haus noch einmal von oben bis unten durchräumen und alles wichtige Unerledigte erledigen. Dann kann man sich die Finanzen anschauen. Ausserdem ist Hilfe organisieren immer gut. Wer könnte einem wie helfen? Wie kann man die Helfer organisieren? Wie kann man das Leben der Kleinen am Laufen halten, damit sie zum Turnverein, Musikunterricht etc. kommt. Wie kann das Familienleben weiterlaufen, auch wenn die Mama einen Tag sich im "Extrem-Coaching" üben muss? |
#8
|
||||
|
||||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure tröstenden und aufbauenden Worte. Gestern war nun die Befundsbesprechung und ich habe mir die Kopien mitgeben lassen. Hätte sonst eh nur die Hälfte registrieren können. Meine rechte Brust ist wirklich voll mit diesem Scheiß...es sind wohl mehrere. Wobei der Größte 46x44 mm ist Als mein Mann mich danach fragte wie es mir geht, war ich komischerweise erleichtert. Keine Warterei mehr, ich weiß jetzt was auf mich zu kommt (so ungefähr). Gestern waren wir danach noch in der Chemoambulanz den Papierkram erledigen. Da waren auch ein paar Patientinnen die ziemlich gut drauf waren Das machte mir Mut. Heute früh um 8:00 Uhr Termin bei dem Kardiologen, danach noch Lunge röntgen und Sono Oberbauch. Es war nichts auffälliges. Spontan sollte ich nochmal kurz rüber in das Brustzentrum. Besprechung mit einem Oberarzt wegen des Wächterlymphknotens der entfernt wird vor der Chemo Danach noch vorstationäre Aufnahme...Blutwerte außer der Kaliumwert ok. Um 14:30 Uhr war ich wieder zu Hause. Ahh... ich habe heute soviele Ärzte kennengelernt wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Das geht alles so schnell. Nächsten Donnerstag habe ich Skelletzintigraphie Ganzkörper. Am Freitag stat. Aufnahme und OP wegen des Wächterlymphknoten entfernen. Am 17. Januar wird mir ein Port gelegt für die Chemo *Angsthab*. Und dann geht's wohl auch bald los. Was sich mir nicht erschließt, wenn man den Wächter vor der Chemo entfernt, haben dann die Zellen nicht freie Bahn? Das fiel mir erst später ein... Meiner Tochter werde ich es morgen früh sagen und meinen Eltern auch im laufe des Tages. Es muss jetzt irgendwie raus....Meinem Sohn auch zeitnah, (er arbeitet morgen und wohnt nicht mehr bei uns) Der Befund: duktales Mammakarzinom rechts, cT2 cN0 G2, ER 4, PR 8, HER2 neu neg. Empfehlung Staging, Port, neoadj. CHT Ist etwas lang geworden. Vielen Dank fürs lesen. LG Mona |
#9
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Hallo Mona,
fast kommt meine Äußerung hier zu spät! Ich möchte dir trotzdem meine Erfahrung hierzu schreiben. Kinder haben doch wirklich feine Antennen. Ich hab versucht das alles vor meinem Kleinsten (bei der Diagnosestellung 10) geheim zu halten, bis zur endgültigen Diagnose und bis mein weiterer "Weg" klar ist. Als ich mich dann wohl vorbereitet zum Gespräch mit ihm aufs Sofa setzte mit den Worten "Du, ich muss dir da mal was sagen", antwortete er mit: "Du hast Krebs stimmts?" Er hat das alles geahnt, halb mitgekriegt und sich seinen eigenen Reim drauf gemacht. Das Gespräch war für mich und für ihn und alle anderen erlösend. Endlich konnte er alle Fragen, die er hatte stellen. Mein Mann ist Arzt, was für ein Glück (Es ist sein Stiefpapa!) und hat ihm das dann anhand einer Kommode erklärt, der Krebskommode. Sie ist heute noch für ihn wichtig, wenn jemand an Krebs erkrankt. Diese hat viele Schubladen und es kommt darauf an in welcher Krebsschublade man als erkrankter Mensch steckt. Wir haben verschiedene Krebserkrankungen in der Familie und diese Metapher half ihm zu unterscheiden zwischen einem Bronchialkarzinom, einem Bauchspeicheldrüsenkrebs und dem Brustkrebs. Eigentlich wollte er anschließend nur wissen wie es weitergeht. Und das konnt ich ihm ja dann sagen. Meine Psychotherapeutin sagte zum Thema Umgang mit Kindern zu mir, dass das für die Kinder überhaupt am wichtigsten ist, die Frage: Wie stellt sich mein eigenes Leben auf den Kopf, organisatorisch. Die tiefergehenden Fragen kommen erst mit der Zeit. Da gibt es wirklich auch genügend Zeit zu Gesprächen. Es klingt komisch, aber Kinder leben sich auch in einen Chemoalltag ein. Da ich offen mit meiner Erkrankung und allen Begleiterscheinungen umging, tat ers auch. Das gilt nicht für alle Kinder. Die beiden anderen (16: total verschlossen, 23: ein Fragenkatalog) gingen anders damit um. Seine Freunde hatte ungeheuer viele Fragen, denen ich mich stellte. Nach wie vor hatten wir ein offenes Haus. Und viele Freunde sahen mich ohne Haare und waren nahezu fasziniert. Ich habe keine negativen Erlebnisse dahingehend zu verzeichnen. Meinem Sohn war es wichtig, dass ich in "seiner Welt" nichts tue was ihn blamiert, z.B. kahlköpfig zum Elterngespräch zu gehen. Das haben wir immer abgesprochen. Hab keine Angst vor der Reaktion deiner Kinder! Die Reaktionen meiner Familie und deren Freunde waren für mich mit heilsam! So, das war jetzt lang, ich hoffe ich konnte dir Mut machen vor deinen Gesprächen morgen! Kinder haben mehr Verständnis für eine derartige Situation als man denkt! Alles Gute für dich, liebe Grüße von der Kati |
#10
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Zitat:
Bei Jungs (wir haben nur Jungs) schwelt vieles auch unter der Oberfläche und bricht sich dann unvermittelt Bahn, wenn man eher nicht damit rechnet. Unsere Söhne mochten mich nicht wirklich gern mit Glatze sehen. Ich ging auf die 48 zu; meine Glatze war alles andere als prall und rund. Da ich ständig fror, bin ich auch nicht so gern ohne Kopf-Bedeckung rumgelaufen. Geändert von Cecil (03.01.2014 um 20:48 Uhr) |
#11
|
|||
|
|||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Nochmals liebe Mona,
hab ich beim Lesen eben erst entdeckt! Nein, wenn der Wächterlymphknoten entfernt ist haben die Krebszellen nicht mehr "freie Bahn", als sonst! Da gibt es keinen Plopp und dann strömt mehr rein. Kann man sich so vorstellen - ist aber nicht so! Das sind im Endeffekt Filter und der am Anfang gibt Aufschluss darüber ob überhaupt schon was durchlief! Dann macht man eine genaue Analyse des Lymphknotens und sieht ob man noch weitere entnehmen muss, bei der bevorstehenden OP! Sprech mit deinen Ärzten darüber, manches was man da hört kann einem tierische Angst machen! Wenn du es thematisierst kann man dir diese Ängste nehmen! Ist wichtig! Meinen "Wächter" haben sie mir bei der OP entnommen. Er war frei! Was für ein Glück! Und somit habe ich mir keine Gedanken mehr darüber gemacht was mit den anderen ist, sollen sie da bleiben und ihre Arbeit tun! Nochmals Grüße von der Kati |
#12
|
||||
|
||||
AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?
Hallo Ihr Lieben,
genau heute vor einem Jahr an einem Freitag hatte ich meine Mammo (da war der Krebs schon zu sehen) und die Stanze. Das hier war mein erster Beitrag Ich glaube dieses Datum werde ich nie vergessen. Es liegen Chemo, OP, Bestrahlung bereits hinter mir und ich bin froh und stolz auf mich, dies geschafft zu haben. Ich genieße noch ein paar Tage in der AHB und freue mich auf mein erstes Weihnachten nach Diagnose. Meine Family hat mir wirklich sehr geholfen durch diese schwere Zeit zu kommen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch mal hier für das Forum bedanken. Es tut gut, sich auszutauschen und auch mal zu jammern und hilft einige Hürden zu überstehen. Momentan geht es mir gut. Aber ich weiß auch, das ab und an mal die Ängste wieder hochkommen. Ich wünsche allen einen schönen 4. Advent und ganz entspannte Weihnachtstage. LG, Mona
__________________
|
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|