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  #1  
Alt 24.10.2013, 20:16
catw31 catw31 ist offline
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Standard BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Ihr :-)

Meine Mutter hat seit letztem Sonntag die Diagnose BSDK im Endstadium mit Metastasen in Leber und Lunge. Der Arzt nahm kein Blatt vor den Mund und teilte uns eine "Restzeit" von 3 Monaten mit (natürlich sei jeder Mensch anders... Prognosen seien nicht genau möglich.).

Seit 10 Tagen bin ich am Rotieren, ich sammel Informationen, kümmere mich um Möglichkeiten für die Zeit nach dem Krankenhaus, wo sie jetzt noch ist, heule immer wieder, gehe über meine Grenzen hinaus, weil ich ihr so gerne helfen und die letzte Zeit möglichst schön gestalten will.

Sie hingegen will zurück in ihre Wohnung und will nichts davon wissen, dass sie bald auf Hilfe angewiesen sein wird. Sie wohnt alleine ca. 100 km von mir entfernt.

Kennt Ihr das auch? Haben andere Betroffene die Diagnose auch verdrängt? Oder ist das ihre Art mit dem Schock der Diagnose umzugehen? Ich bin einfach hilflos, weil ich mit ihr über nichts sprechen kann :-(

Viele Grüße von catw31
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  #2  
Alt 24.10.2013, 22:36
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

hallo catw31

muss sagen das mein vater es schon ernst genommen hat das er diese krankheit hat will aber von aussen hin so normal moeglich leben wie vorher.
aber ich glaube das es normal ist das man das verdraengen will glaube das deine mama die zeit brauch um in ruhe ueber alles nachzudenken und das tut sie sicher, mein vater geht sehr nuechtern mit alles um, aber ich glaube das dahinter mehr steckt, es ist einfach eine sch krankheit. wuensche dir ganz viel kraft fuer die kommende zeit, ich wohne 1000 km weiter weg, weiss das man sich sehr machtlos fuehtl wenn man weiter weg wohnt. gib ihr noch ein bisschen zeit und probiere dann nochmals ein gutes gespraech mit ihr, lg maria
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  #3  
Alt 25.10.2013, 12:21
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo hm maria,

ja, es ist echt eine sch... Krankheit...

Ich habe so viel Angst, will sie nicht verlieren, habe Mitgefühl, leide mit, will widerum stark für uns zwei sein, ach, ich weiß halt auch nicht, wo mir der Kopf steht. Vielleicht hast Du Recht, und sie braucht noch ein bisschen mehr Zeit als ich... Es wäre doch toll, wenn wir uns gegenseitig stützen könnten...

Und wie hast Du das Gespräch über letzte Wünsche, den Umzug in ein Heim, eventuell einen Beerdigungswunsch geführt? Sobald ich vorsichtig damit anfange, weicht sie aus und will nichts davon hören. Aber alle diese Fragen brennen mir unter den Nägeln!

Viele Grüße von catw31
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  #4  
Alt 25.10.2013, 13:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Lieber chris,
herzlich willkommen im Forum, auch wenn es bessere Anläße gibt, dass man sich kennen lernt und neue Freundschaften schließt.
Wir sind hier ein Kreis von Angehörigen (zur Zeit jedenfalls) der sich mit Rat und Hilfe gegenseitig unterstützt.

@catw,
es ist schon verständlich,wenn deine Mama wieder in ihre Wohnung zurückgehen will. Wer geht schon gern ins Heim?
Zitat:
Kennt Ihr das auch? Haben andere Betroffene die Diagnose auch verdrängt? Oder ist das ihre Art mit dem Schock der Diagnose umzugehen? Ich bin einfach hilflos, weil ich mit ihr über nichts sprechen kann
Wenn sie in sich hineinhorcht, wird sie schon wissen, wie es um sie steht und dies zur Zeit noch verdrängen.
Die Hilfe für die Zeit nach dem Krankenhaus organisieren, ist schon schwierig, wenn sie garnicht einsehen will, dass sie nicht mehr allein wohnen kann.
Du hast ja deine Situation schon geschildert, könntest du sie unterstützen? Es gibt ja auch spezielle Pflegedienste (Palliativdienste), die in der letzten Lebenszeit wertvolle Unterstützung leisten, die Krankenkassen übernehmen die Finanzierung.

Liebe Grüße,
Elisabethh.
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  #5  
Alt 25.10.2013, 20:01
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris, hallo Elisabethh,

danke für Eure Antworten :-)

@Chris: Dass bei Euch das Schicksal zwei Mal zuschlägt, ist ja besonders gemein... Ich wundere mich über Deine Mutter! Aber vielleicht setzen ja die geliebten eigenen 4 Wände ungeahnte Energien frei? Es stimmt schon, ich würde natürlich auch viel lieber in mein eigenes Bett als in eines im Heim... Ich möchte nur so gerne, dass wir das Heim zusammen aussuchen können und nicht holterdipolter irgendeines nehmen müssen, das gerade freie Plätze hat.

Arbeitest Du, Chris? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass meine Mutter mit in meine 2-Zimmer-Wohnung kommt, wenn sie schwächer wird. Allerdings hätte ich sie dann nahe bei mir, bräuchte keine Angst um sie zu haben und könnte noch viel Zeit mit ihr verbringen.

Kommt denn zu Deiner Mutter ein Pflegeteam? Oder kann sie alles ganz alleine? Wie oft muss sie denn zum Arzt?

@Elisabeth: Ich bin in gutem Kontakt zum Sozialdienst der Klinik. So habe ich von den Möglichkeiten erfahren, einen Pflegedienst oder eine Kurzzeitpflege zu beauftragen. Die Pflegestufe wurde von dort beantragt. Das kommt ja auch noch hinzu, ich bin unvermögend und kann zu nichts dazubezahlen :-( Wenn es kommt, kommts dicke...

Einen schönen Abend wünscht Euch catw31
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  #6  
Alt 26.10.2013, 10:50
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

hallo catw 31

habe mit meinem vater das gespraech auch noch nicht gefuerht, meine mutter redet viel mit ihm drueber, will ihn so normal wie moeglich behandeln, werde aber beim naechsten besuch das thema vorsichtig probieren anzusprechen denn man will ja auch wissen was seien wuensche sind wenn er nicht mehr fuer sich selber sorgen kann und dann braucht ja hilfe dabei, geht ja nicht alleine, mein papa hat schon ganz schoen viel dinge selber geregelt, sowie sein begreabnis, hat er schon bezahlt und alles totaler schock aber kanns auch verstehen mein vater hat immer alles selber geregeld wenn es um dinge ging und darum macht er das auch. es bleibt immer schwer denk ich das thema anzusprechen. in 2 wochen fahre ich wieder nach hause und dann werd ich auch mal probieren die frage zu stellen was er will, lg maria
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  #7  
Alt 26.10.2013, 21:26
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris!

Am 22.10 war es ein Jahr, dass meine Schwiegermutter an BSDK gestorben ist. Sie hat 2 Jahre lang dagegen gekämpft und doch verloren.
Meine Schwiegermutter hat alles selber vorbereitet. Sie schrieb uns eine Liste mit den Leuten die zur Beerdigung geladen wurden, sie entwarf selber die Patezetteln, wir teilten gemeinsam dem Arzt im KH mit, dass sie keine wiederbelebenden Maßnahmen will. Sie setzte sich ganz genau mit dem Thema auseinander und wollte alles geregelt wissen.
Das machte das Ganze etwas "leichter", wenn man das so sagen kann.

Es gibt aber auch Leute, die über das garnicht reden wollen oder nachdenken. Irgendwann müssen sie es aber.
Auch deine Mutter wird an dem Punkt angelangt sein, wo sie sich damit befassen muss und leider musst du ihr die Zeit dazu geben. Du kannst ja mal versuchen Unterlagen im Internet zu suchen, auszudrucken und ihr zu geben, dh Patientenverfügung etc. Dann kann sie es sich in Ruhe durchlesen.

Meine Schwiegermutter hat sich auch bis 2 Wochen vor ihrem Tod selbst verpflegt, sie hat sich selbst gewaschen, gekocht, die Wäsche gemacht. Aber dann kam der Tag, an dem sie zu mir sagte: Ich glaube, ich brauche jetzt eine Pflegerin. Und am nächsten Tag rief ich bei einem Pflegedienst an und am nächsten Tag war die Pflegerin schon da.
Das war das Beste was wir für sie tun konnten. Wir hatten zwar ausgemacht, dass sie ins KH auf die Palliativstation geht, wenn es zu Hause nicht mehr geht, aber mit Hilfe der Pflegerin (die ausgebildete Palliativschwester war), dem Hausarzt und dem KH, konnten wir sie bis zum Schluss zu Hause behalten und sie konnte auch zu Hause sterben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass uns das allen sehr geholfen hat, denn so kann man jederzeit zu "Ihnen" gehen und wenn es nur für ein paar Minuten ist, aber wenn sie im KH liegen, dann fährt man 1. meistens nicht so oft und 2. bleibt man oft zu lange.

So, ich hoffe, dass das Ganze jetzt nicht zu lange für dich war.

Ich wünsche dir und deiner Mutter das Allerbeste und viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße, Susanne
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  #8  
Alt 26.10.2013, 23:54
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris!

Meine Schwiegermutter war wie eine Mutter für mich, ich vermisse sie sehr. Es ist so ein komisches Gefühl, wenn man erfährt, dass ein naher Verwandter/Bekannter Krebs hat. Insgeheim weiß man, dass es mit dem Tod enden wird, will es aber nicht wahr haben. Auch mir ist es so ergangen, irgendwie ist es auch ein Selbstschutz der Angehörigen. Ich kann mir dann vielleicht ungefähr vorstellen, wie es den Betroffenen selber damit geht.
Man will es nicht wahrhaben, irgendwann muss man sich aber damit beschäftigen, spätestens wenn es einem schlecht geht und man Hilfe braucht.
Was uns eigentlich am Meisten weh tut, ist, dass sie ihre hart verdiente Pension und ihre beiden Enkelinnen genießen könnte. Sie wäre eine so große Bereicherung für uns Alle.

Ich vermisse sie so sehr.

Ich wünsche allen Angehörigen und Hinterbliebenen viel Kraft.

Liebe Grüße, Susanne
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