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  #1  
Alt 30.04.2012, 12:55
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo, an alle!

Bei meiner Mama (61 Jahre alt) wurde vor einer Woche im CT ein Ovarial-CA festgestellt. Der Primärtumor ist wohl schon recht groß, aber das Schlimmste ist, dass sie bereits Metastasen in der Lunge, etlichen Lymphknoten und an/in(?) der Bauchspeicheldrüse hat. Die Tumormarker (allgemein, und auf das Ovar bezogen) waren erhöht, der Tumormarker für Magen, Darm, etc. sogar sehr erhöht.

Heute hatten wir (meine Mama, mein Papa und ich) eine Besprechung mit dem Oberarzt in der Klinik. Und dieser meinte, dass es keinen Sinn hätte, bei meiner Mama eine große Bauchoperation mit Entfernung von Ovarien, Gebärmutter, großes Netz etc. durchzuführen, weil man sie nicht mehr tumorfrei operieren könne, und weil eben schon die Metastasen da sind.

Am Freitag bekommt sie dann eine Laparoskopie, in dem der Arzt Biopsien nehmen möchte vom Bauchfell, um das Karzinom erst mal klassifizieren zu können. Danach soll sie die üblichen 6x Chemo-Therapie bekommen, er glaubt aber, auch dann wäre eine große OP nicht viel sinnversprechend.
Seine Worte waren, dass er Mama nicht mehr gesund machen kann, wohl aber die Chemo Lebensqualität und Zeit bringen soll.

Ich habe mich im Vorfeld schon ein wenig informiert, und bin eigentlich davon ausgegangen, dass auch in solchen Fällen noch versucht wird, zu operieren?

Leider kann ich Euch noch keine Typisierung/Klassifizierung des Tumors liefern, die haben wir dann erst nächste Woche.

Es sieht also wirklich mehr als schlecht aus, und ich kann es noch gar nicht glauben.
Gibt es hier unter Euch Frauen, die eine ähnliche Prognose hatten, die dann aber doch noch operiert werden konnten?

Ich weiß, dass man vorher ganz schlecht etwas sagen kann, aber eine erste Einschätzung von Euch würde mir echt helfen!

Danke!

Traurige Grüße,
AnnaSue

Geändert von gitti2002 (07.07.2012 um 11:51 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 30.04.2012, 17:06
Benutzerbild von Christine55
Christine55 Christine55 ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

es tut mir sehr, sehr leid dass deine Mama auch diese Krankheit erleiden muss.
Bei mir wurde im Febr. 2010 Gebärmutterhalskrebs festgestellt, mit Metastasen an Darm, Leber und Lunge. Es hiess damals ich würde nicht mehr operiert werden. Als nach einer Laparotomie jedoch festgestellt wurde, dass der Primärtumor, der gestreut hatte, nicht der Gebärmutterhalskrebs, sondern der Eierstockkrebs war, wurde die Wertheim-Op durchgeführt. Ich konnte jedoch, auch nach neunstündiger OP, nicht tumorfrei operiert werden. Zurück blieben Metastasen an Darm, Leber, Lunge, die Lymphknoten waren befallen und es wurde eine Peritonealkarzinose festgestellt. Ich habe danach 6 Zyklen Chemo (Carboplatin/Paclitaxel) bekommen und war im Sept. 2010 tumorfrei. Ich habe zwar jetzt ein Rezidiv und bekomme aktuell wieder Chemo, aber ich hatte dazwischen eine sehr gute Zeit und habe mir immer gesagt "jetzt bist du erstmal gesund" .... und wenn ich diese Chemo fertig habe, hoffe ich wieder auf viele, viele gute Monate und vielleicht sogar Jahre.
Ich denke, die Ärzte wollen deiner Mama diese große OP, die ja auch sehr belastend für den Körper ist, ersparen. Ich habe auch eine Tochter mit der mich sehr viel verbindet. Meine Erkrankung war für sie ein furchtbarer Schock, besonders da fast zeitgleich in unserer Familie (meine Schwester und mein Vater) auch an Krebs erkrankt sind. Ich kann verstehen, dass du momentan wie gelähmt bist und das Gefühl hast, du kannst nicht mehr. Steh deiner Mama bei, so gut du es kannst. Aber versuche dich auch abzulenken, mach Dinge die DIR gut tun, sprich über deine Ängste mit guten Freunden und pass auf dich auf.
Ich wünsche deiner Mama alles, alles Liebe und Gute und dass die Ärzte das richtige für sie veranlassen. Dir, AnnaSue wünsch ich ganz viel Kraft für alles was auf dich zukommt und den Glauben dass es gut werden kann.
Ich drücke dich fest.
Christine

Geändert von Christine55 (30.04.2012 um 17:11 Uhr)
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  #3  
Alt 30.04.2012, 19:37
Orchidee Orchidee ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo AnnaSue,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Beim Lesen deiner Nachricht habe ich gedacht, dass der Arzt deine Mutter doch sehr schnell "aufgegeben" hat. Deswegen musste ich einfach antworten: Ich kann die Situation deiner Mutter natürlich nicht beurteilen, aber vielleicht solltet ihr euch noch mal eine Zweitmeinung holen. Es gibt zertifizierte EK-Zentren mit viel Erfahrung, gerade auch, was diese umfangreichen Operationen angeht. Da wird die Möglichkeit einer OP evtl. ganz anders gesehen. Und dann gibt es hier einige Frauen (u. a. Mosi-Bär), die erst nach einigen Chemogaben erfolgreich operiert werden konnten.

Ich selber hatte meine Erst-OP 2007 ebenfalls mit diversen Metastasen, u. a. im Darm und in der Leber. Lymphknoten waren auch befallen. Eingestuft wurde ich in FIGO IV. Ganz tumorfrei konnte ich leider nicht operiert werden, den Rest hat dann aber die Chemo geschafft. Das hat mir fast zwei Jahre Ruhe verschafft. Und die Rezidiv-OP war auch wieder erfolgreich.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas Mut machen und wünsche deiner Familie und besonders deiner Mutter viel Kraft für den Weg, der vor euch liegt. Er ist bestimmt nicht leicht, aber sicherlich ist auch noch nicht alles verloren. Falls du weitere Fragen hast, melde dich einfach...

Liebe Grüße
Orchidee
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  #4  
Alt 30.04.2012, 23:22
Benutzerbild von XsunnyX
XsunnyX XsunnyX ist offline
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Registriert seit: 10.12.2011
Beiträge: 122
Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

eine Zweitmeinung schadet sicherlich nicht!
Aber natürlich sollte man eine solche OP nicht unterschätzen. Ich habe zwei hinter mir und war immer sehr schnell wieder auf den Beinen - aber ich bin auch erst 24 Jahre alt. Mein Körper kann sich schneller wieder regenerieren. Trotzdem ist so eine OP ein harter Einschnitt. Vielleicht kann die Chemo den Tumor zuerst reduzieren und vielleicht bringt eine anschließende OP den gewünschten Effekt!

Ich wünsche euch alles Liebe! Lasst den Kopf nicht hängen und versucht den anstehenden Weg mit Motivation anzugehen! Ihr schafft das!
__________________
Mein eigener Blog:
www.einneuerweg.blogspot.com
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  #5  
Alt 01.05.2012, 13:25
margit b. margit b. ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 241
Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

es tut mir sehr leid, dass deine Mutter an EK erkrankt ist.
Du kannst deine Fragen jederzeit im Forum stellen. Du bist nicht "nur Angehörige" - was wären wir Erkrankten ohne den festen Rückhalt unserer Familie und Freunde?

Eine zweite Meinung wäre sicher eine guter Weg. Lasst euch nicht noch zusätzlich von den sehr stark erhöhten TM-Werten verunsichern. Und schon gar nicht von den Ärzten. Wäre es nach meinen Gynäkologischen Ärzten gegangen, hätte ich wohl allen Mut verloren.

Vor fast genau 9 Jahren bekam ich meine Diagnose, OP unmöglich, da mehrere Thrombosen und Lungenembolie. Ich kam dann auf die Interne und da hatte ich einen Arzt, der mir sehr viel Mut gemacht hat. Zum Glück konnte ich dann auch nach Abklingen der Lungenembolie tumorfrei operiert werden (pt3c N1 G3). Und wie war die Raktion meinen Gyn`s? Ja momentan, aber leider weiss man nicht, was die Zukunft bringt, sie müssen mit einem Rezidiv rechnen.
Jetzt, nach 9 Jahren geh ich immer noch zur Untersuchung ins KH und jedesmal freuen sich die Gyn`s, dass sie mit ihrem Pessimismus nicht recht behalten haben.

Ich hab in den 9 Jahren im Forum schon viele Frauen kennengelernt, die eine viel bessere Ausgangssituation hatten und es trotzdem nicht geschafft haben. Andrerseits gibt es auch Betroffene, die schon lange mit FIGO IV leben. EK ist eine sehr schwere Erkrankung, aber nicht unbedingt ein Todesurteil.

Alles Gute für deine Mutter und dich!
Ganz liebe Grüße

Margit
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  #6  
Alt 01.05.2012, 23:28
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.04.2011
Ort: Berlin
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

Es tut mir so leid für dich und Euch mit dieser Diagnose leben zu müssen.

Aber ich möchte mich meinen Vorrednerinnen anschließen und zwei Dinge vorschlagen: bei der Schwere der Erkrankung solltet Ihr auf jeden Fall auf die Zweitmeinung bestehen. Ihr bekommt sie beispielsweise im Europäisches Kompetenzzentrum
für Eierstockkrebs (EKZE) in Berlin http://www.eierstockkrebsforum.de/,
dort wird Euer Fall in einer Tumorkonferenz besprochen und Ihr bekommt kurzfristig eine Expertenmeinung.
Gerade bei schweren ERkrankungen sehen unterschiedliche Ärzte Diagnose und Vorgehen sehr unterschiedlich. Wunder kann niemand vollbringen, aber es gibt sehr grosse Qualitätsunterschiede in der Behandlung. So erzielen spezialisierte Zentren eine Tumorfrei-Rate bei einer Total-OP von 70-80% und ein "normales" Krankenhaus erreicht 20-30%.

Damit sind wir beim zweiten Punkt, der mir am Herzen liegt:
Sicher diagnostizieren die Ärzte bei Deiner Mama geringe Erfolgsaussichten. Die Krankheit ist ja auch tückisch. ABER: das ist nur die Statistik, und wenn Deine Mama bei den geringen Prozent ist, die gut durch die Krnakheit gehen, dann trifft die Statistik einfach für sie nicht zu. Also: der Krankheit den Kampf ansagen. Immer an sich selbst glauben. Überall Hilfe suchen.
Deine Mama ist noch jung und hat der Krankheit einiges entgegenzusetzen ich habe meine erste Chemo zusammen mit einer 87 Jährigen gemacht, die bereits ihre 5. Chemo machte und schon lange damit lebte - jeder kennt solch eine Geschichte und hier im Forum, siehe beiträge , gibt es auch viele solche.

Lasst euch nicht abwimmeln, nicht entmutigen - es gibt zu diesem Zeitpunkt immer eine Therapiemöglichkeit und über die Erfolgsaussichten spricht man am besten NACH der Therapie, wenn man weiß, was sie gebracht hat.

Ich wünsche Euch Kraft und einen möglichst erfolgreichen Therapieverlauf.
Ganz persönlich aus meiner Erfahrung würde ich auch sagen: Chemo machen, sehen, die Tumore klein zu bekommen und eine OP in Berlin oder München oder sonstigem Zentrum versuchen.
Alles Liebe und Gute für deine Mama
Birgit
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  #7  
Alt 04.05.2012, 23:31
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Ort: Unterfranken
Beiträge: 83
Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo, Ihr Lieben!

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Euch allen Einzeln zu antworten und für Eure lieben Worte und realistischen Einschätzungen, und vor allen Dingen für EUER MUT MACHEN zu danken!

Seid mir bitte nicht böse, wenn ich das jetzt ganz pauschal machen muss. Danke, Danke, Danke!!!! Ich bin so froh, hier auf so viele starke Frauen zu treffen, die mich verstehen, mir weiterhelfen können, die sich auskennen.

Meine Mutter wurde heute operiert, ein kleiner Bauchschnitt (ohne Bauchspiegelung, das wäre wegen ihrer bestehenden Lungenembolie zu gefährlich), um eine Biopsie zu entnehmen.

Das Ergebnis (also mit welchem TU wir es genau zu tun haben etc.) bekommen wir allerdings erst in 5-7 Tagen. Und so lange wollen die einfach nichts machen, obwohl der Oberarzt der Gynäkologie bei der Vorbesprechung noch sagte, man wolle 2-3 Tage nach der OP trotzdem schon mal die erste Chemo geben. Jetzt sind wir natürlich verunsichert, ob diese eine Woche nicht ein fatales "Zeitverstreichen" wäre...
Aber was heißt hier wir...Ich habe den Eindruck, mein Vater verdrängt, Hauptsache, die Ärzte machen, und er muss sich nicht mit der Schwere der Erkrankung auseinandersetzen, und meine Ma ist im Moment auch einfach noch zu sehr unter Schock.
Ich glaube, wenn ich den beiden jetzt mit "Zweitmeinung einholen" komme, erklären die mich für komplett verrückt. Ich werde es aber auf jeden Fall versuchen...
Ich möchte einfach eine faire Chance für meine Mama - sie hat die Krankheit echt nicht verdient (niemand hat das, keine einzelne von Euch, und von den vielen anderen Betroffenen) - dann soll sie wenigstens eine Chance bekommen..

Ich schwanke sehr stark zwischen Zuversicht und totaler Verzweiflung, habe grade das Gefühl, alles alleine stemmen zu müssen.. Puuuh.

Aber egal: Es geht ja um meine Ma - und nicht um mich.
Nochmal: Ich danke Euch sooo sehr, und ich ziehe vor jeder Einzelnen von Euch ganz tief meinen Hut! Ihr seid klasse!

Liebe Grüße und alles Gute für Euch - ein gutes Wochenende, mit möglichst viel Sonnenschein (innen wie außen ) und eine gute Zeit!

AnnaSue
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