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  #1  
Alt 08.10.2007, 07:12
Tikal110679 Tikal110679 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2007
Ort: Schaumburg, IL, USA
Beiträge: 1
Standard Meine Mama...

Wow... jetzt weiss ich gar nicht wie ich anfangen soll. Schon ueberwaeltigend...

Ok, einfach los I guess... Seit laengerer Zeit ging es meiner Mama nicht besonders gut. Sie klagte ueber Appetitlosigkeit, ihr war staendig kalt und beim Arzt haben sie dann auch noch festgestellt, dass sie massiven Blutverlust hat. Sie wussten aber nicht woher es kam und haben sie unter Beobachtung erstmal wieder nach Hause geschickt.

Letzte Woche war es dann ziemlich schlimm und sie hatte schon ganz weisse Lippen und hat nur noch geweint weil ihr einfach nicht gut war. Mein Vater hat sich dann den Tag Frei genommen und hat sie zum Hausarzt gefahren. Der hat sie aufgrund der Verschlechterung sofort ins Krankenhaus geschickt und dort wurde dann festgestellt, dass sie eine Lungenentzuendung hatte und dass sie dadurch wahrscheinlich auch das Blut verliert.

Am 02.10. haben sie jetzt also rausgefunden, dass sie Lungenkrebs hat. Operieren koennen sie wohl nicht, da es schon auf den zweiten Lungenfluegel gestreut hat. Am 04.10. haben sie eine Magenspiegelung vorgenommen und alles war ok. Nichts befallen. Zwischendrinne hat sie jetzt dauernt Fieberstoesse und bis jetzt weiss noch keiner genau woher diese kommen. Ausserdem hatte sie an dem Tag zwei Bluttransfusionen bekommen und danach ging es ihr schon viel besser und als sie am 5.10. jetzt die Lungenspiegelung hatte, hatte sie sogar kein Fieber mehr und hat sich richtig gut gefuehlt.

Als ich gestern mit meinem Papa telefoniert hab, hat er mir dann gesagt, dass das Fieber wieder da ist (38 Grad), aber dass dafuer die Blutwerte besser sind als vorher. Heute bekommt sie eine Computer Tomographie gemacht und diese Woche erfahren wir auch endlich um welche Art von Lungenkrebs es sich handelt und was weiterhin gemacht werden soll.

Ich hab so Angst und ich weiss nicht wohin mit all diesen scheiss Gefuehlen! Ich hab heute das erste Mal im Internet Info vonwegen Lungenkrebs durchgelesen und ich bin irgendwie noch nicht bereit die Hoffnung aufzugeben. Ich versuche im Moment so schnell wie moeglich alles hier zu regeln, dass ich so schnell es geht nach Deutschland zu meiner Familie kann. Aber was dann? Ich habe gelesen, dass die Chancen den Lungenkrebs zu ueberleben nicht sehr hoch stehen. Aber was heisst das denn? Und wie sollen wir als Familie sowas ueberstehen? Meine Mama ist unser Zusammenhalt und ich kann und will mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen. Will es nicht akzeptieren. Bin ich vielleicht einfach falsch informiert? Kann mir jemand sagen, ob es nicht doch einen Lichtblick gibt?!

Ich kann das nicht.... Sowas passiert anderen Leuten... aber doch nicht uns.... Ich kann nicht aufhoeren zu denken, dass das Alles nur ein dummer Scherz ist. Und mein Papa.... der kann doch gar nicht ohne meine Mama sein. Das geht nicht... und ich moechte am Liebsten ganz laut schreien und alles rauslassen und ich hab so viel Wut in mir und ich weiss noch nicht mal auf wen...

Kann mir jemand hier bitte helfen und vielleicht sogar erklaeren wie zur Hoelle ich jetzt positiv bleiben soll? Ich hasse dich Krebs!
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  #2  
Alt 08.10.2007, 11:24
Engel07 Engel07 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Meine Mama...

Hallo Tikal,

erstmal willkommen hier, auch wenn der Anlass nicht schön.

JA!!!! Es gibt immer einen Lichtblick. KÄMPFEN, denn wer aufgibt hat schon verloren. Es gibt immer Hoffnung. Ohne Zweifel hat man bei der Diagnose Krebs immer die Schrecklichsten Vorstellungen und befürchtet das Schlimmste. Die Realität kann aber ganz anders sein. Wenn du dich hier im KK umschaust, wirst du viele Betroffene finden, die vor 5, 6, 7 Jahren eine Prognose bekamen, die ihnen nurmehr 3 Monate Zeit gab. Aber der Kampf lohnt sich sich, sie leben noch heute und sie leben gut. Lies es, und du bekommst positive Energie.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass deine Sorge größer ist, weil bei euch noch die große Distanz dazwischen ist. Ich hab auch Familie im weit enfernten Ausland, und man fühlt sich wahnsinnig hilflos, aber hier wird alles für deine Mama getan, hab Vertrauen.

Sei für sie da, auch auf Distanz, lass sie spüren, dass du an ihrer Seite bist und ihr Kraft gibst, lass sie spüren, dass du sie liebst.....

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und schreib, wenn ihr mehr wisst...

LG
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #3  
Alt 24.10.2007, 07:39
Tikal110679 Tikal110679 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2007
Ort: Schaumburg, IL, USA
Beiträge: 1
Unglücklich AW: Meine Mama...

So, inzwischen ist schon wieder viel geschehen. Bis letzte Woche war meine Mutti noch im normalen Krankenhaus und dort haben sie dann beschlossen, dass es besser waere fuer meine Mutti nach Heidelberg in die Klinik zu gehen, da sie ja dort auf Krebs spezialisiert sind. Denn nachdem die erste Lungenspiegelung ohne Ergebnisse zurueck kam und sie feststellten, dass an beiden Lungenfluegeln so viele Tumore wachsen, hatten die Aerzte Angst, meiner Mutter eine neue Gewebeprobe zu entnehmen. Sie Am 18.10. ist sie jetzt also nach Heidelberg gekommen. Sie hat noch immer viele Fieberschuebe wegen der Lungenentzuendung und weil ihre Lungenfluegel so dick mit Tumoren bewachsen sind, haben sie jetzt festgestellt, dass die Antibiotika nicht dahin kommen, wo sie eigentlich hin sollen. Aber zumindest konnten sie diesmal bessere Gewebeproben entnehmen und sogar die Luftwege etwas frei machen. Heute war dann der Arzt da und hat gesagt, dass meine Mutti am Donnerstag operiert werden wird. Ihr wird der rechte Lungenfluegel ganz entfernt. Er sagte ausserdem, dass das eine ziemlich schwere OP waere und sie in so einem Falle normalerweise gar nicht mehr operrieren wuerden. Der Arzt sagte, dass sie Mutti aber operieren muessten, denn sie hat diese Fieberschuebe ja nun auch schon seit drei Wochen und das waere einfach nicht gut. Wir haben jetzt alle Angst und ich fuehle mich so hilflos. Ich schicke ihr jede Woche Karten von mir und meinem Sohn + Mann ins Krankenhaus und rede jeden Tag mit meinem Vater, aber man fuehlt sich halt doch hilflos. Mama hat mir heute gesagt, dass sie Angst hat zu sterben und ich hab ihr Mut gemacht und gesagt, dass alles gut wird und dass wir jetzt kaempfen muessen. Und trotzdem nagt die Negativitaet an mir... Morgen will mein Vater mal mit dem Arzt sprechen und schauen, ob die Ergebnisse von der zweiten Lungenspiegelung schon da sind. Hoffentlich wissen wir dann mehr...
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  #4  
Alt 24.10.2007, 12:56
Benutzerbild von destiny68
destiny68 destiny68 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2006
Ort: Voreifel
Beiträge: 199
Standard AW: Meine Mama...

Hallo Tikal,

ich kann Dich gut verstehen. Meine Mama ist ebenfalls an Lungenkrebs erkrankt und wir bekamen die Diagnose (kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen) im Oktober 06. Seit dem ist einfach nichts mehr so, wie es war.

Dass Du Angst hast und wütend bist, ist nur zu verständlich. Ging und geht mir immer noch so.

Aber sehr gut ist, dass Deine Mama jetzt in Heidelberg im Krankenhaus ist. Die haben dort, soweit ich gehört habe, wirklich Erfahrung mit Lungenkrebs und sie ist dort sicherlich in guten Händen. Vielleicht ist das auch ein kleine Beruhigung für Dich.

Ich hoffe, Du schaffst es bald, nach Deutschland zu kommen, denn die Entfernung macht Dir sicherlich noch zusätzlich zu schaffen. Prima, dass Du Deiner Mama Karten und Fotos schickst. Das tut ihr ganz bestimmt gut.

Lieben Gruß und alles Gute
Helga
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  #5  
Alt 24.10.2007, 13:28
AnnaR AnnaR ist offline
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Registriert seit: 22.10.2007
Beiträge: 43
Standard AW: Meine Mama...

Hallo Tikal!
Ich kann dich sehr gur verstehen. Meiner Mama gehts nach einem entfernten Stromatumor der HIGHRISK Gruppe im April seit vier Wochen auch sehr sehr schlecht. Wenn sie isst fast nichts mehr aber erbricht x-mal am Tag hauptsächlich Schleim. Dann kommts wieder von hinten. Hat Schmerzen in der re.Hüfte usw. Haben am 13.11. NUK-Untersuchung, da bei der CT zystenähnliche Gewächse auf Leber, Nieren, im Becken Wasseransammlung, Restspeicherung auf Blase, Bluterguss auf Lunge festgestellt wurde. Mein Papa ist auch schon fix und fertig,da er ja selbser nicht gesund ist. Aber ich bin seit 24.9. ständig bei ihnen Tag und Nacht,der Hausarzt sagt man kann nichts mehr tun. Zum Glück wohne ich nur 30km von meinen Eltern weg, so fahre ich schnell mal auf einen Kaffee zu meinem Mann oder er kommt für einige Stunden zu uns. Ich weis gar nicht woher ich die ganze Kraft hernehme, da ich auch nachts kaum schlafe. Irgenwie ist es gut mit anderen zu "plaudern". zur Zeit ist gerade ruhig, da beide schlafen . so und nun tschüss AnnaR
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  #6  
Alt 24.10.2007, 15:01
Tikal110679 Tikal110679 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2007
Ort: Schaumburg, IL, USA
Beiträge: 1
Standard AW: Meine Mama...

Hallo Helga,

Du hast Recht, hier ist auch nichts mehr so wie es war. Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Mutti und sie ist oft sehr nachdenklich und in sich gekehrt und sie nimmt immer mehr ab und mein Papa ist einfach nur krank vor Sorge, laesst sich die ganze Zeit beurlauben um bei ihr zu sein und hat in den drei Wochen jetzt auch schon 7 kg abgenommen. Man fuehlt sich einfach so hilflos.

Ja, die Klinik in Heidelberg hat einen super Ruf und so hoffen wir, dass sie Mama wirklich helfen koennen. Ich versuch auch immer ganz stark fuer sie zu sein und ihr Mut zu machen usw., aber wie Du ja bestimmt selber weisst, ist das nicht immer einfach. Ich bin so weit weg und das nagt schon an mir. Ich versuche aber im Moment alles, dass wir Weihnachten in Deutschland verbringen koennen. Das lenkt sie dann hoffentlich etwas ab.

Du hast geschrieben, dass Deine Mutter das kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen hat. Wie wird sie denn jetzt dafuer behandelt?

Ganz lieben Gruss zurueck,

Andrea

Geändert von Tikal110679 (24.10.2007 um 15:15 Uhr)
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