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Vater Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Liebe Forumsmitglieder,
meinen Vater hat es mit dieser Scheisskrankheit erwischt und ich stelle hier mal sein Patientenprofil in das Forum, um ggfs. noch Anregungen für weitere Therapien zu erhalten. Wir sind zwar grundsätzlich - auch über das Forum hier- gut informiert, aber man hofft bei diesem Thema ja immer auf neue erfolgversprechende Erkenntnisse und Therapien. 1. Angaben zur Person Jahrgang 1934, Körpergröße: 1,86 m, Gewicht heute: 72 kg ; Durchschnittsgewicht vor Erkrankung: 86 kg Wesentliche (organische) Vorerkrankungen: Gicht, Bluthochdruck 2. Krankheitsbild Pankreaskarzinom, Typ großzelliges Adenokarzinom im Schwanz- und Korpusbereich, Primärtumor Metastasen im Periteneum, Verwachsungen des Darms von außen tastbar, Bauchnabel betroffen und histologisch nachgewiesen, Aszites, Verstopfung, Völlegefühl Diagnose: 17.04.2007 Beschwerden: seit Ende 2006 (Verstopfung, Gewichtsverlust, Schwäche, verfärbter Bauchnabel ) 3. Therapie ab Ende April 2007 zunächst intravenös Gemzar; 3x je 2g pro Woche, danach jeweils eine Woche Pause; ab Juli 2007 (nach 3 Monaten Monotherapie) zusätzlich Tarceva- tägl. 100 mg, da Aszites zugenommen hatte; vorübergehende Besserung unter der Kombinationstherapie, weniger Aszites, bessere Leistungsfähigkeit und Ausdauer; auch verbesserter Appetit; seit Ende September 2007 nach 3 Monaten Kombinationstherapie Tarceva und Gemzar erneut mehr Wasser im Bauch, leichte Schmerzen, wieder stärkere Verfärbung de Nabels, auf CT vom 5. Okt. 2007 Verkleinerung des Primärtumors erkennbar. 4. Therapiebegleitende Massnahmen Enzyme der Pankreas ab August 2007, tägl. Heparinspritze seit April 2007, entwässernde Tabletten Spirolacton forte seit Juli 2007- 1x tägl., 1-2x tägl. Fresenius Proteingetränk, Omega-3-power unregelmäßig ab Juli 2007. 5. Allgemeine Belastbarkeit psychisch relativ stabil und an Mitarbeit an der Therapie sehr interessiert; Spaziergänge auch im bergigen Gelände wieder möglich, auf Grund des Völlegefühls und Verstopfung mehr oder weniger belastbar. Wir sind gegenwärtig intensiv am überlegen wie man gegen die Metastasen im Periteneum vorgehen kann ( lokale Chemo ), da wir der Auffassung sind, dass diese Metas das lebensbedrohendere Thema ist; der BSDK scheint stabil zu sein. Also, wenn sich irgendjemand in einer ähnlichen Situation befindet und noch eine Idee für die Therapie oder auch im Hinblick auf kompetente Ärzte hat - bitte melden - entweder hier im Forum oder direkt per e-mail Liebe Grüße Thomas |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Hallo Thomas,
meinst Du evtl. Peritoneum? Also Bauchfell-Metastasen? Diese, nach meinen Wissen sind nicht lebensbedrohlich, sie können nur sehr schmerzhaft sein. Lebensgefährlich sind die Leber-Metastasen. Ganz gute, informative Seite ist folgende. http://www.pankreas-ca-info.de Ich finde sie sehr gut. Wichtig zu merken: Mono-Therapie führt zu schnelleren Gewöhnnung als eine Kombi-Therapie (die sind meistens belastender, aber wirksamer). Aszites kommt wahrscheinlich von den Bauchfellmetastasen. Vielleicht meldet sich hierzu ein Experte. Lasst Euch auch nicht hier von psychisch Verwirrten, die hier im Forum rumtreiben, nicht irritieren und kämpft weiter. Es lohnt sich. Wir sind Alle vergänglich, auch die Verwirrten. Es ist nur die Frage wann und wie wir gehen müssen. Ich, persönlich würde lieber mit Schmerzen von Krebs sterben, als ohne Schmerzen und Verstand, denn der Verstand ist meine Seele. Alles erdenklich Gute und Liebe! LG |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Liebe Forumbenutzer!
Den ersten Beitrag zu diesem Thema hat mein Bruder Thomas verfaßt. Auch mir hat das Lesen im Forum sehr geholfen, die Krankheit unseres Vaters besser zu bewältigen. Ich hatte auch schon daran gedacht, selbst zu schreiben, als sich bei meinem Vater Anzeichen der Besserung einstellten und zwar als er nach 3 Monaten Monotherapie Gemzar mit der Einnahme von TARCEVA begann. Aber damals sagte er, ich solle lieber erst mal abwarten. Ich wundere mich auch etwas, warum so wenig andere Patientenberichte im Forum über Tarceva zu finden sind. Für uns war es äußerst schwierig, die Therapie überhaupt verschrieben zu bekommen. Wir waren zu einen 2. Meinung-Gespräch bei Prof. Riess in der Charité, der immerhin einräumte bei einer Verschlechterung würde er Tarceva zu Gemzar hinzugeben. Es würde teilweise sehr schlecht vertragen und auch oft nicht den gewünschten Effekt bringen. Als es meinem Vater nun schlechter ging und der Beginn einer Zweilinie diskutiert wurde, zitierte ich Prof. Riess und Tarceva wurde hinzugezogen. Schon nach einer Woche stellten sich Pickel ein, die oft auf ein gutes Ansprechen des Mittels hinweisen. Als der Ausschlag selbst immer schlimmer wurde konnte der Hautarzt mit Metronildazolsalbe für Abhilfe sorgen. Alle Verbesserungen dem Tarceva zuzuschreiben wäre nicht wahrheitsgemäß, denn endlich wurde auf Nachfragen und Hinweise meines Onkels, der Arzt ist, mit der Gabe von Enzymen zu jeder Mahlzeit begonnen und der Versuch gestartet mit wasserabführenden Mitteln, die Aszites zu mildern. Offen gesagt bin ich oft fassungslos zu sehen, wie viele sinnvolle, die Chemotherapie begleitende Maßnahmen, einfach unterlassen wurden. Ich war bei vielen Arztgesprächen dabei und manchmal habe ich einfach dern Eindruck, dass nicht nur sachliche Argumente eine Rolle spielen, sondern auch Budgetfragen, Zeitmangel und event. Mangel an Kenntnissen. Trotz allem nun ein positiver Verlauf! Auch ließ mein Vater nicht nach in seinem Willen, die Krankheit wenigstens zum Stillstand zu bringen und immer, wenn ein neues Problem auftrat, recherchierte ich im Internet. So hat er sich stückweise Terrain zurückerobert und hat wieder etwas mehr Kraft um Radzufahren und beim Spazierengehen auch mal einen Anstieg zu bewältigen. Vielen Dank an SARNA für die Antwort auf den Beitrag. Ich habe Deine bemerkenswerte Geschichte gelesen. Eine Geschichte die Mut macht. Die Macht der postiven wie negativen Gedanken schätze ich auch als gravierend ein. Mein Vater macht sich oft viele Sorgen. Ich hatte ihm auch Methoden wie Autogenes Training vorgeschlagen, aber er ist alternativen Formen gegenüber nicht so aufgeschlossen wie Du. Innerlich läuft aber vielleicht etwas Ähnliches ab. Falls es noch Betroffene gibt bei denen sich die Metastasen bis zum Bauchnabel hin ausgebreitet haben, so bitte ich um Erfahrungen und Hinweise. Liebe Grüße an alle Susanne |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Hallo Susanne,
was Du da zu Tarceva schreibst, kann ich nur bestätigen. es wundert mich allerdings, dass Ihr nicht gleich von Prof. Riess die Tarceva mit der Chemo bekamt. Bei mir ging es parallel los. Vielleicht noch einen Hinweis, warum das Mittel von manchem Arzt nicht gern verschrieben wird: eine 30er Packung kostet € 2.158,00. Also wer ein knappes Budget hat........ Soviel schnell für heute, ich wünsche Euch und speziell Eurem Vater alles Gute!!! Gruß Thomas
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Inoperabler BSDK mit multibler Metastasenbildung i.d.Leber. Diagnose seit August/September 2007. Chemo (Gemcitabin) plus Tarceva 100 seit 13.09.2007. Still running! |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Hallo Thomas,
super deine Einstellung, du wirst es schaffen. Darf ich dich kurz fragen was dieses Tarceva ist. Ist das eine Chemo, oder eine Tablette um Nebenwirkungen zu lindern. Mein Papa bekam Gemzar und Oxaliplatin. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute Michaela |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Liebe Forumleser!
Kurz zu TARCEVA. Erste Hinweise entnahmen wir dem Thread Therapieoptionen auf dieser Seite(dort am Ende des Beitrages). Es ergab sich, dass Tarceva in Kombination mit Gemcitabine (=Gemzar) seit Februar dieses Jahres als Erstlinientherapie zugelassen ist. Der Wirkstoff nennt sich Erlotinib und blockiert die Wachstumssignale an den Zellkern und hemmt so das Tumorwachstum (keine Chemo). In dem Beitrag von Thomas steht schon ein Grund drin, warum Tarceva bisher so selten auftaucht, es ist sehr teuer. Ich schaue oft in Onlineapotheken nach, was Medikamente eigentlich kosten. Auszüge aus Beipackzetteln finden sich dort auch. Auch wenn es meinem Vater wieder relativ gut geht, so leidet er phasenweise sehr unter Verstopfung. Er sieht vielleicht einen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Enzyme, die er möglicherweise mehrfach in kleineren Dosen zum Essen einnehmen müßte. Dieses viele Einnehmen von Tabletten, Tropfen und Macrogol zum Abführen empfindet er zunehmend als Belastung. Zudem wird er dadurch immer wieder an die Krankheit erinnert. Liebe Grüsse Susanne |
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AW: Inoperabler BSDK mit Metastasen im Periteneum
Liebe Forumleser!
Leider geht es meinem Vater nicht besonders gut. Er hat Probleme mit dem Wasser im Bauch, kann deshalb nicht so gut essen, hat Schmerzen und ist sichtlich zermürbt und antriebsschwach. Am Dienstag wird ein CT gemacht und über eine mögliche Zweitlinientherapie nachgedacht. Es gibt den Vorschlag Oxaliplatin und 5FU zu geben. Einige hier im Forum haben darüber positiv berichtet. Ich stelle es mir sehr belastend vor, diese 24-Stundeninfusionen 5FU zu bekommen. Mein Vater hat auch gar keinen Port bisher. Gibt es diese Kombination eigentlich wöchentlich oder alle 3 Wochen? Vielleicht ist es auch möglich anstatt 5FU Xeloda zu bekommen, darüber hatten wir mit der Onkologin schon gesprochen. Weil sich der Einsatz für die Verordnung von Tarceva vor einigen Monaten offenbar gelohnt hatte, würde ich gern über Alternativen nachdenken. Hat jemand Erfahrungen mit TARCEVA und XELODA? In Studien wird diese Kombination als Erstlinientherapie gegeben. Liebe Grüsse Susanne Das nächste Mal hoffentlich mit besseren Nachrichten |
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