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Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Hallo zusammen,
hab mal wieder ne Frage, diesmal zum Thema Herz nach Chemo – in der Suchfunktion hier im Forum konnte ich nichts finden… Hat jemand von euch nach einer anthrazyklinhaltigen Chemo Probleme mit dem Herzen bekommen? Seit meiner Chemo (3xFEC und 3xDoc) verschlechtert sich bei mir die Auswurfleistung des Herzens immer weiter und direkt nach der Chemo war der linke Ventrikel im Vergleich zu vor der Chemo vergrößert. Der Kardiologe in der Klinik, wo mein Brustzentrum ist, sprach direkt nach der FEC Chemo beim Herzecho von einem irreparablen Herzmuskelschaden, daraufhin hab ich mir einen niedergelassenen Kardiologen gesucht. Der sprach erst mal von tagesformabhängigen Werten und gab grünes Licht für Sport usw. Nun war ich wieder zur Kontrolle und die Auswurfleistung war wieder um 5% schlechter geworden. Vor der Chemo war die Auswurfleistung (LV-EF) bei 69%, mittlerweile bin ich bei 55%. Das ist zwar so gerade noch Normalwert, die Auswurfleistung sollte >55% sein, aber ich fühle mich zunehmend schlapp und bin schon beim Treppensteigen außer Puste. Vor 2 Wochen konnte ich noch Ausdauersport machen. Mein Blutdruck ist nach einer kurzen Phase, wo er etwas erhöht war nun ganz niedrig: 95/60 Der Puls war zum Ende der Chemo und einige Zeit danach höher als sonst und ist jetzt auch total niedrig geworden, hab nun einen Ruhepuls von 50-60. Will euch nicht weiter mit Details langweilen, ich suche Rat von Chemopatientinnen, die Erfahrungen mit anthrazyklinbedingter Herzmuskelschwäche machen mussten und mir etwas über Verlauf und mögliche Therapien sagen können – im Internet finde ich nur wenig und das deutet eher darauf hin, dass der Schaden wirklich irreversibel ist, dass sich der Zustand weiter verschlechtern wird und dass es kaum Therapieoptionen gibt Hab gerade echt Schiss und würde mich freuen, wenn hier ein paar Mädels ihre Erfahrungen mit mir teilen würden… Oder schreiben, wenn sie etwas über das Thema wissen … Kann sich der Zustand vielleicht doch wieder verbessern? Danke schon mal fürs Lesen und liebe Grüße, Pe |
#2
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Hallo Pe
Als erstes lass dich mal Da ich heute, wie immer nach Herceptin, kurze Nächte habe will ich dir noch Antwort geben. Ich hatte im Herbst 2011 4x EC und im Anschluss 12x Taxol/Herceptin als Chemotherapie. Anfang dieses Jahres, nach den starken Chemos, hatte ich noch eine LV-EF von 69%. Im Mai wurde wegen häufigen Herzrytmusstörungen und Ruhepuls von zum Teil unter 50 Schlägen ein Herz MRI gemacht. Dabei kam heraus, dass scheinbar nur noch eine EV EF von ca. 35% besteht Als erstes wurden nach diesem Befund die Herceptingaben (bekomme ich wegen 100% her/2 Status noch bis April 2013) gestoppt und ein Herzecho-Kontrollintervall von 6 Wochen ausgemacht. Als Medikamentöse Therapie wurden mir AC Hemmer verschrieben. Das, obwohl ich gleich wie du, schon vorher ein eher tiefer Blutdruck hatte. AC Hemmer helfen, dass sich das Herz nicht zu stark anstrengen muss. Die nächsten 2 Kontrollen ergaben dann eine Steigerung der EF auf 50%. Vor ca. einer Woche war wieder Kontrolle mit Herzecho. EF Steigerung auf 55% aber dafür Wasser im Körper, somit gibt es jetzt noch zusätzlich Entwässerungstabletten. Was bei mir die Herzinsuffiziens ausgelöst hat, ob es die Anthrazykline oder Taxol waren kann mir niemand sicher sagen Aber ich glaube ganz fest daran, dass sich Herzzellen erneuern können. Ich hoffe ganz fest, dass ich dir ein wenig von deiner Angst nehmen konnte. Liebe Grüsse und jetzt für mich hoffentlich Sandra
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die kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (winston churchill) |
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten!!! Sandra, das sind bei dir ja echt ähnliche Symptome wie bei mir gewesen… Musstest du vor der Diagnose mit dem Herzen auch nachts so häufig wasserlassen? Bisher konnte mir keiner sagen, warum ich seit ein paar Wochen jede Nacht ca. 5 mal aufs Klo muss (und dann auch wirklich viel Wasser zu lassen hab ) – im Netz hab ich nun gefunden, dass das ein Anzeichen für ne beginnende Herzmuskelschwäche ist, weil das Herz tagsüber, wenn man geht und steht nicht genügend Kraft hat, für den Entwässerung der Beine zu sorgen. Nachts in der Waagerechten geht das dann… Ich glaube jedenfalls mit dir daran, dass sich Herzmuskelzellen erneuern können – die Ärzte sind da immer so harsch in ihren Urteilen… Darfst du denn weiterhin leichten Sport machen? Und sind die AC Hemmer jetzt auf Lebenszeit? Ich drücke dir die Daumen für eine weitere Verbesserung der Auswurfleistung!!! Gala, dir auch vielen Dank für deine Erfahrungen! Wenn du mit den 51% Herzleistung die Auswurfleistung meinst, bist du doch fast wieder im Normbereich (die Auswurfleistung sollte >55% sein)… Dass du noch nicht mal in eine Herzsportgruppe sollst, ist schon heftig, oder? Kann man nicht durch vorsichtiges, leichtes Training den Herzmuskel wieder trainieren? Ich drücke dir auch ganz fest die Daumen, dass es entgegen der Meinung deines Arztes doch wieder zu einer Verbesserung kommt! Ich geh morgen in eine Klinik und werde dort herztechnisch genau untersucht. Der Arzt am Telefon fand die kontinuierliche Verschlechterung der Werte bei mir schon hinweisend auf eine kardiotoxische Reaktion nach der Chemo. Und er kennt das Krankheitsbild einer toxischen Herzinsuffizienz… Er sprach von Untersuchungen, MRT usw… Bin mal gespannt, morgen kenn ich dann das genaue Ausmaß… Drückt mir mal die Daumen…. Alles Liebe, Eure Pe |
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Hoi Pe
Bin gerade Balkonkistchen am bepflanzen und habe wegen meinem tiefen Blutdruck gerade Somit sitze ich jetzt und habe schön Zeit um dir zu antworten. Also Da du in der Nacht so häufig auf das Klo musst, spricht es dafür, dass du Wasser im Körper haben könntest. Der Körper versucht auf diesen Weg, das zusätzliche Flüssigkeitsvolumen auszugleichen. „Mein“ Kardiologe hat mich immer gefragt, ob ich in der Nacht noch gerade liegen könnte, wenn der Körper (Herz) ein ernsthafteres Problem hat, hätte man so Atemnot und müsste das Bett hochstellen. Dass ich ein Wasserproblem habe, weiss (äh, schreibt man bei uns in der CH so) erst seit dem Wochenende. Beim letzten Herzecho ist bei mir die Vena Cava Inferior (untere Hohlvene im Bauchraum) in der Weite um 10 mm gedehnter als beim letzten Mal. Ausserdem ist der ZVD (Zentraler Venendruck) auf 20mmhg angestiegen, diese beiden Werte sprechen dafür, dass ich zu hohes Flüssigkeitsvolumen habe. So sind meine Medis im Moment…. AC-Hemmer und Diuretika. Ich hoffe aber schon jetzt, dass ich nicht immer mit Schwindel zu kämpfen habe, da mein Blutdruck schon jetzt oft nur bei 85/60 ist. Habe übrigens heute bei deinen früheren Postings gesehen, dass wir noch mehr Gemeinsam haben Mein Tumor war auch oben Innenseitig und ich habe mich schon oft gefragt, ob es reicht das nur 5 LK in der Axilla entfernt wurden. Uhi, das wurde lang Ich wünsche dir sooo fest alles Gute, wenn du noch etwas wissen möchtest kann du mir auch gerne eine PN senden. Ganz liebe Grüsse Sandra
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Hallo Pee,
nach 6xTAC hatte sich bei mir 2 Jahre nach der Chemo eine massive Herzmuskelschwäche entwickelt. Ich hatte nur noch eine Auswurfleistung unter 40%, konnte keine 100m auf gerader Strecke mehr gehen ohne starke Atemnot und hatte starke Wassereinlagerungen. Außerdem habe ich einen hohen Blutdruck, aber dieser war keine Folge der Chemo, habe ich schon länger. Bei einem 3wöchigen Krankenhausaufenthalt wurde ich auf ACE-Hemmer, Beta-Blocker und Diuretika eingestellt, während dieser Zeit um 11kg entwässert. Lt. meiner Hausärztin scheuten sich die Ärzte bis vor einiger Zeit bei Herzschwäche Beta-Blocker zu verordnen, diese Ansicht hätte sich jedoch geändert. Außerdem empfahl man mir tägliche ausgedehnte Spaziergänge. Die Aussage: Ein Muskel muß gefordert werden mit der nötigen Vorsicht, sonst wird die Leistung noch schwächer Und mein Herz erholte sich wieder,bei meiner letzten kardiologischen Untersuchung (dieses Jahr) bestätigte mir der Arzt eine fast normale Herzleistung. Die Medikamente muß ich jedoch weiterhin nehmen. Gib die Hoffnung nicht auf. sandee71 Mein Tumar war auch oben innen auf 11 Uhr. Es wurden aber nur aus der Achsel Lymphknoten entfernt. Auf Grund dessen jedoch die Schlüsselbeingrube zusätzlich bestrahlt. Alles Gute für euch Katzenmama6 |
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Leider gehöre auch ich zu den Betroffenen. 2004 BK, 2011 Schrittmacher, seit einer Woche offiziell auch Herzinsuffizienz. Ich bin jetzt 47, meine Tochter 14
Ich habe alle beschriebenen Symptome auch. War Euch dieses Risiko klar damals? Hat je jemand diesen Aspekt erwähnt? Bei mir wurde auch die Lymphknotenkette unter dem Brustbein bestrahlt, also dachte ich, dass diese Herzprobleme von möglichen Vernarbungen kommen könnten. Aber der Chemoaspekt macht mich auch nicht grad glücklich... Gleichzeitig weiss ich, dass mir all dies das Leben rettete damals, geschenkte Jahre und doch bin ich jetzt einfach verzweifelt. Momentan warte ich auf die Ergebnisse vom Gentest... Bitte lass ihn neg. sein! Irgendwann muss dochngenug sein. Entschuldigt mein Jammern, aber brauchte das |
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AW: Herzmuskelschwäche nach Chemo???
Zitat:
Als mein Herz deutlich geschädigt war, war ich 35 Jahre alt und der Arzt, der es mir mitteilte, sagte dazu in beschwichtigendem Ton, ich sei ja noch jung. Das hat mich damals gelinde gesagt irrritiert um nicht zu sagen verärgert. Tatsächlich bedeutet es aber, auch das Herz kann sich unter bestimmten Bedingungen regenerieren. Das war auch bei mir der Fall. Allerdings bin ich nie wieder so stark geworden wie vor Chemotherapie - damals. Aber ich hatte auch eine andere Erkrankung. Bei mir war die lebenstoxische Dosis an Anthrazyklinen schon überschritten, bevor ich an Brustkrebs erkrankte. Dass es diese Grenze überhaupt gibt, hatte mir vorher niemand gesagt. Auch wurde mir in der Klinik zunächst erneut eine anthrazyklin-haltige Therapie empfohlen. Dank der Intervention meines Hausarztes war ich nun informiert genug, das abzuwenden. Das schreibe ich, weil erneut deutlich wird, dass wir als Patient/innen immer aufpassen müssen. Wichtig finde ich immer, und ich wiederhole das auch gebetsmühlenartig, dass man sich nach der jeweiligen Tagesform richten soll. Nicht zu viel von sich verlangen. Hast du denn mal feststellen lassen, wie es sich bei Dir mit der lebenstoxischen Dosis von Anthrazyklinen verhält? Es kann ja auch entlastend sein, wenn man weiß, dass nun einfach nicht mehr an Leistung erbracht werden kann. Jedenfalls hilft es mir, das nun zu wissen. Habe mich früher oft überfordert und war dann sehr unglücklich. Mir hat man von Beta-Blockern übrigens abgeraten mit dem Argument, die Nebenwirkungen seien ebenso schwerwiegend wie der positive Effekt. Bewegung, in Maßen (s.o. - das Herz ist ein Muskel), Äpfel + Bananen essen. Das war die letzte Empfehlung eines Kardiologen zu dem ich ging, weil mir so oft so schwindelig war. Alles Gute! Liebe Grüße Brigitte |
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