Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.02.2013, 01:56
Benutzerbild von Lina21
Lina21 Lina21 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2013
Ort: Schweiz
Beiträge: 3
Beitrag Vater du fehlst mir!

Am 11. September 2012 hat mein Vater uns verlassen. 2 Jahre lang haben wir mit ihm gegen den Lungenkrebs gekämpft. Ich kann es heute immer noch nicht fassen, dass er nicht bei uns ist.

Am 10. September hatten wir ihn im Krankenhaus gebracht, da er Atemprobleme hatte. Obwohl mir die Ärzte sagten, dass mein Vater nur noch einige Stunden leben wird, wollte ich es nicht glauben. Doch ich musste stark bleiben, meine Mutter beruhigen und meine jüngeren Geschwister so schnell wie möglich von der Schule abholen, damit wir uns alle noch von unserem Vater verabschieden konnten. Es kam mir wie in einem Albtraum vor. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich war wie gelähmt, ich wusste nicht was ich machte.
Als ich meine Schwester (15) von der Schule abgeholt habe, fragte sie mich was los sei. Und ich (wie konnte ich das bloss sagen): Unser Vater wird sterben. Sie wurde ganz blass im Gesicht. Ich kann mir das bis heute nicht verzeihen, dass ich es ihr so direkt gesagt habe...wir hatten doch alle Hoffnung.
Jene Nacht hatte ich mit meiner Mutter bei meinem Vater verbracht bis er dann starb. Nach seinem Tode hörte ich immer sein Atem und das eine Woche lang.
Nachdem wir von der Beerdigung wieder in die Schweiz waren, begann das schlimmste. Seine Kleider, sein Büro, das Haus alles was ich sah erinnerte mich an ihn. Doch ich musste weiterleben...mein Studium hatte begonnen. Ich wusste nicht wie ich das jemals durchstehen würde. Ob ich lernen soll oder ob ich die Dokumente meines Vaters richten sollte, die Medikamente entsorgen sollte, mich um sein Büro kümmern sollte... es kam mir vor als ob ich seine Verantwortung tragen würde..und das war sehr schwer, schwerer als ich gedacht hatte.

Auch im Studium habe ich Mühe. Meine Konzentration lässt schnell nach... was kann ich dagegen machen?
Im ersten Monat konnte ich zu keinem meiner Klassenkamaraden sprechen. Zuerst dachte ich die Welt steht still, aber dann merkte ich, dass ich still stehe.

Ich fühl mich jetzt schon ein bisschen besser, dass ich das alles los werden konnte. Denn ich merke gerade, dass ich nicht richtig trauern konnte, da ich so Vieles zu erledigen hatte.

PS: manchmal denke ich, dass niemand mich versteht. Als würde ich eine andere Sprache sprechen.


Liebe Grüsse
Lina
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:44 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55