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Mastektomie - trotz den gut gemeinten Voraussagungen
Hallo an Alle
bisher war ich vorallem stille Mitleserin und habe ganz wenige Kommentare gemacht. Nun möchte ich euch meine Geschichte schreiben, in der Hoffnung, die eine oder andere Mitleserin (meine Unwörter sind "Betroffene" und "Patient") kann sich die eigenen Gedanken dazu machen: Die Geschichte meiner Erkrankung könnt ihr aus dem Profil entnehmen. Also: ich müsste jetzt schon lange in der Strahlentherapie sitzen und mich bestrahlen lassen. Müsste - Seit Oktober, ich hatte gerade meine 2. Paclitaxel bekommen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, ich entschloss mich zur totalen Mastektomie. Mein Wissen, das ich berufsbedingt habe und mein eigener Verstand, der langsam wieder erwachte (nach Diagnose etc. - ihr wisst was ich meine) hilft mir nicht sonderlich, alles, was die Ärzte erzählen, zu glauben. Mein Onkologe schaute mich mit grossen Augen an - "aber das können Sie doch nicht machen, wir sind auf dem besten Weg sie gesund zu pflegen und jetzt kommen sie mit dieser Idee". Ja, genau. Erstens ein Mann, zweitens die lieben Statistiken und drittens ist das bei ihrer Diagnose überhaupt nicht geplant. - Mir egal! Ich will es so! Für mich stimmts. Ich weiss haargenau, was die anderen Möglichkeiten sind, Fernmetastasen, die jetzt noch irgendwo schlummern könnten, momentan ist nichts nachweisbar. Mir reicht das, um zu wissen, dass ich doch irgendwann sterben muss. Aber bitte lasst mir meine Hoffnung, die ich in diese Ablatio beidseits setze. Ich habe nun seit 5 Monaten gekämpft. Mein Psychologe und mein Onkologe stehen mittlerweile voll hinter diesem Entscheid. Ich habe mit X Menschen, Ärztinnen, Ärzten, Freundinnen, Familie - gesprochen. Mein Mann und meine Tochter stehen ebenfalls zu meiner Entscheidung. Ich wurde von unserem Brustzentrum aufgeboten, ein Termin mit einem "Plastiker" (ich habe nie von Aufbau gesprochen) habe ich über mich ergehen lassen. Unser Brustzentrum hat sich 2 Monate Bedenkzeit erbeten um mir dann zu sagen, dass sie es nicht machen - ich wäre jetzt ja gesund - so einfach ist das. In unserer Stadt gibt es ein 2. Brustzentrum, da wurde ich nach intensivem Gespräch mit dem dortigen Onkologen bis zur Chirurgin vorgelassen - (innerhalb 2 Wochen hatte ich schon einen Termin) und diese Dame erklärte mir, nach anfänglichem Geplänkel, sie wolle meine früheren Mammographien sehen um das Brustgewebe beurteilen zu können (mein Herz jubelte schon) ich könnte ihr diese bis in ein paar Stunden vorbei bringen - um mir nachher zu sagen, dass sie nicht, keinesfalls bereit sei, mich zu "zerstückeln". Eine Brust, die, die ja jetzt wieder gesund sei, die könnte sie mir wegnehmen, aber beide, nein - definitiv nicht, sie wolle mich nicht zerstückeln. Mit hängendem Kopf verliessen mein Mann und ich dann diese Klinik. Ich war am Boden zerstört. So, jetzt habe ich an der dritten Türe angeklopft, auch ein Brustzentrum in der Umgebung, verbandelt mit dem ersten Zentrum und................ohne langes Geplänkel und wenn und aber habe ich einen Termin für den 14. April bekommen. Am 15. April ist OPS. Phuuuuuuuuuuuuu. Ja, ich freue mich auf der einen Seite natürlich sehr - ich bin mir aber auch bewusst, dass niemand ohne Vorgeschichte sich so etwas einfallen lässt. |
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