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  #1  
Alt 09.09.2009, 16:06
Juleika Juleika ist offline
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Registriert seit: 09.09.2009
Beiträge: 2
Standard Leberkrebs unheilbar - Umgang mit der Situation

Hallo!

Bei meiner Mutter wurde ein Tumor in der Leber festgestellt. Zudem Metastasen in der Lunge. Heute hatte sie einen Termin bei der MHH. Dort wurde (leider) bestätigt, was die Ärzte im ersten KH bereits angedeutet hatten.
Es gibt keine Möglichkeiten der Therapie, außer einer Chemo, die das Wachstum etwas verlangsamen könnte. Zudem noch die Aussage, dass die Lebenserwartung nur noch Monate beträgt ("rechnen Sie nicht mehr in Jahren").

Die Nachricht war für uns alle niederschmetternd und ist im wahrsten Sinne des Wortes unbegreiflich.

Aber wir machen uns nun keine Illusionen mehr und sämtliche Hoffnungsschimmer sind weg. Es gibt wohl auch keine mehr.

Meine Mama wird jetzt wohl die Chemo im ersten KH beginnen. Die soll gut verträglich sein (wenn ich das richtig verstanden habe, per Infusion).

Da das Thema Krebs für meine Familie ein komplett neues Thema ist, stehen wir (damit meine ich meinen Bruder, seine Frau und mich) dem ganzen ziemlich ratlos gegenüber. Nicht unbedingt, was die medizinische Seite anbelangt, sondern mehr dem Umgang mit meinen Eltern, der Frage nach dem 'danach' und alldem, was damit einhergeht. Ich hoffe, dass einige hier verstehen können, was ich meine. Es fällt mir grad etwas schwer, das aufzuschreiben und die richtigen Worte zu finden.

Wir fragten uns "und was machen wir jetzt?"
Und eben diese Frage konnten wir nicht beantworten, weil wir ehrlich gesagt vor einer Wand stehen.

Wir fragen uns halt, wie das alles werden wird in den nächsten Monaten. Wann können wir was tun? Wieviel ist überhaupt erlaubt? Meine Eltern würden nur ein Minimum von uns fordern, aber wir würden gerne soviel wie möglich tun. Und natürlich auch gerne das richtige tun.

Natürlich werden wir in absehbarer Zeit mit unseren Eltern reden können und sicher auch müssen. Im Moment hat es aber den Anschein, dass meine Eltern in Ruhe gelassen werde wollen. Was die erste Zeit betrifft, sind wir mit dieser Frage sozusagen auf uns gestellt. Und ratlos.

Meine Mama ist 55 und war eigentlich zusammen mit meinem Vater auf dem besten Wege, endlich das Leben genießen zu können. Und nun dieser Rückschlag.

Ich hoffe, dass wir hier vielleicht einige Antworten bekommen, die uns helfen können, Ansätze für den richtigen Anfang zu finden. Oder die einfach auch Licht ins Dunkel bringen können.

Lg
Juleika
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  #2  
Alt 11.09.2009, 07:51
monja79 monja79 ist offline
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Registriert seit: 11.07.2008
Ort: Saarland
Beiträge: 6
Standard AW: Leberkrebs unheilbar - Umgang mit der Situation

Hallo Juleike!!

Ich kann dich gut verstehen und mich absolut in dich hinein versetzen, meine Mutter ist letztes Jahr an Leberkrebs gestorben,mit nur 47 Jahren, es war sehr schlimm, und ist es auch heute noch für mich....Die frage was könnt ihr tun?! seid einfach da für sie denn sie braucht euch jetzt mehr denn je, gebt ihr Mut, Mut weiter zu machen, nicht aufzugeben, vor allem zu kämpfen..meine mutter, sie hatte gekämpft bis zum letzten Tag,wenn sie auch den kamf verlor,jedoch gab sie sich nie auf !! es tut mir sehr, sehr leid für dich und deine Familie...du brauchst viel kraft, doch wenn du weinen musst, dann weine..lass all deine sorgen und kummer raus, unterdrücke es nicht.Mir wurde immer gesagt :Monja du musst jetzt stark sein...doch das konnte ich nicht ich habe Tagelang geweint...rede mit einer person deines vertrauens darüber was deine ängste sind, es tut gut wenn man darüber reden kann, es nimmt einem ein wenig die last von den schultern...ich habe es bis heute nicht überwunden und der schmerz sitzt immernoch sehr tief......Ich wünsche dir all erdenkliche kraft für dich und deine Familie...nutze jeden Tag mit deiner Mutter gib ihr Mut und den Halt den sie jetzt braucht. Nur eins darf man nie verlieren, und das ist die Hoffnung, denn die stirbt bekanntlich immer zuletzt!!!!

ganz liebe Grüße

Monja
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  #3  
Alt 11.09.2009, 21:50
paula2007 paula2007 ist offline
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Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 839
Standard AW: Leberkrebs unheilbar - Umgang mit der Situation

hallo juleika,
ich kann dich sehr gut verstehen, ich befinde mich einer ähnlichen situation. mein papa hat lungenkrebs im endstadium.
ich möchte dir raten, einfach die zeit mit deiner mama zu geniessen. jedoch lass deinen eltern die zeit die sie brauchen um selber erstmal das zu verdauen was man euch gesagt hat. meine eltern haben zunächst auch vieles von uns ferngehalten, aber irgendwann kamen sie auf uns zu. sei einfach da wenn sie dich brauchen und biete deine hilfe an. mehr kannst du zunächst nicht machen. ich wünsche dir viel kraft für die nächste zeit und lg, nicole
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  #4  
Alt 14.09.2009, 22:12
Juleika Juleika ist offline
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Registriert seit: 09.09.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Leberkrebs unheilbar - Umgang mit der Situation

Danke Euch für die mitfühlenden Antworten!

Zuerst dache ich: wie soll das gehen, dieses 'einfach da sein'?
Aber ich denke inzwischen weiß ich es, denn wir waren (auch abwechselnd) inzwischen bei meinen Eltern. Wir betonen immer wieder, dass sie sich melden sollen, wenn was ist und nehmen ihnen ab was sie zulassen.

Und ich glaube, dass sie sich so langsam daran gewöhnen können, von ihren Kindern was zu fordern. Denn das war bei denen schlichtweg nicht vorgesehen (zumindest nicht in diesem nicht hohen Alter). Die wollten uns unser Leben leben lassen.

Mit anderen zu reden ist die eine Sache, die sicherlich auch hilft. Aber wirklich verstehen können das nur Menschen, die so etwas oder ähnliches schon erleben mussten. Jedenfalls sind das meine Erfahrungen aus der letzten Zeit. Aber es tut auch gut, wenn meine Freundin sagt: Du kannst jederzeit anrufen. Ich bin immer für dich da. Und wenn du's nachts alleine zu Hause nicht aushältst, hast du ja meinen Wohnungsschlüssel. Alleine diese Aussagen sind Gold wert.

Morgen beginnt Mama ihre Chemo. Ich glaube jeder von uns bangt darum, wie sie die letztendlich verträgt. Aber das gute ist, dass Mama sehr positiv darüber denkt. Zumindest hat sie das heut gesagt. "Ich denke ich werde die gut wegstecken. Ich gehe da jetzt einfach von aus!" Wenn die Chemo sie dann doch umhaut, wird dass der nächste Tiefschlag werden. Denn dann denke ich, dass sie keine weiteren Chemos machen will. Auch das hat sie angedeutet.

Aber erstmal freut sie sich, dass sie mit Papa noch für zwei oder drei Wochen in Urlaub fährt. Ich habe heute gemerkt, dass sie jetzt ihr Leben genießt. (paradox, oder?) Sie sagte, dass sie sich richtig gut fühlt, weil sie sich soviel Zeit für sich nimmt und auch das was zu tun ist, mal links liegen lässt und außerdem ihre Kinder und ihren Enkel jetzt öfter zu sehen bekommt.

Also denke ich, dass wir bis jetzt alles richtig machen.

Wobei mir wirklich angst wird, ist vor dem was noch kommt. Speziell in der letzten Zeit. Denn wenn ich mich hier im Forum so umlese, wird das noch eine ganz ganz schwere Aufgabe für jeden aus der Familie werden. Ich kann nur hoffen, dass wir auch das irgendwie zusammen schaffen.

Ist es so, dass man in die Situation irgendwie mit der Zeit 'hineinwächst'? Das sind soviele Dinge, von denen ich mir noch gar kein Bild machen kann (will?) und von denen ich gar nicht weiß wie das alles gehen soll

lg
Juleika
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