Papa Speiseröhren- und Lungenkrebs und dann der Rückschlag...

[611Mel]

Hallo Ihr Lieben,

erstmal möchte ich vor Euch allen den Hut ziehen!
Ich finde es toll, dass Ihr alle so offen über Eure Gefühle, Ängste, aber Lichtblicke in diesem Forum sprecht.
Bis vor einer Woche wusste ich noch nicht, dass es solch ein Forum gibt, in dem man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.
Bin aber froh darüber gestolpert zu sein und habe nun den Mut gefasst mich anzumelden.

Nun zu meiner bzw. unserer Geschichte ohne große Umschweife:

Im Dezember 2007 haben wir erfahren, dass mein Papa Speiseröhrenkrebs hat (ab Zahnreihe gemessen 25cm-27cm, also NUR 2cm), es wurde viel untersucht und getan und dabei kam heraus, dass auch noch ein Tumor in der Lunge sitzt.
Großes bangen, hoffentlich kein Ableger vom Speiseröhrenkrebs, sondern Lungenkrebs...Es hört sich wirklich blöd an, aber wir waren froh das es Lungenkrebs war und so wurde sofort in einem anderen Krankenhaus eine halbe Lunge entfernt. Mein Vater hat diese OP sehr gut weggesteckt und somit konnte man bald mit der Dauer-Bestrahlung und gleichzeitiger Dauer-Chemo des Speiseröhrenkrebs beginnen. (Erst wollte man bei der Lungen-OP auch den Speiseröhrenkrebs operieren/ hat es dann aber gelassen und gesagt: Erst Bestrahlung und Chemo, dann OP) Im September waren die Bestrahlung und die Chemos vorbei und wir erhielten die Nachricht, dass sich Alles so gut Rückentwickelt hätte, dass man nicht mehr operieren müsste. Wir waren so happy, es war wirklich eine harte Zeit und mein Vater hat gekämpft wie ein Löwe und hat eigentlich immer uns Mut gemacht, dass brauche ich Euch aber sicherlich nicht zu schildern, bei Euch wird es genauso gewesen sein. Wir waren wirklich der festen Überzeugung, dass Alles überstanden ist und der Kampf gewonnen ist. Man denkt doch immer: Nicht wir, Wir schaffen das schon!!! Im Dezember die erste Nachuntersuchung, ein komisches Gefühl bleibt doch, aber Freude, Alles in bester Ordnung. Dann die zweite Nachuntersuchung im März diesen Jahres. Ich fuhr meinen Vater hin und holte meinen Vater einen Tag später wieder ab. Angeblich auch wieder Alles in Ordnung.... Freude...

Dann aber diese Nachricht letzten Freitag auf dem AB meiner Eltern:

Hallo, hier KH sowieso, bitte rufen Sie uns mal zurück...
Ergebniss: Es ist an der selben Stelle wieder aufgetreten, jetzt soll doch operiert werden. Einzigste Möglichkeit!
Es wurde gefragt, ob mein Vater bereit wäre nach Ulm in die Uniklink zu gehen (Entfernung von uns ca 350km) JA KLAR SIND WIR DAZU BEREIT!!!!!
OK, wir schicken jetzt alle Unterlagen dorthin und Sie erhalten in 2-3 Wochen einen Termin zur OP! ---- Das war ALLES---

Ich glaube das nicht, warum???
Warum hat man nicht direkt operiet, warum nach Ulm? In Köln gibt es doch auch eine Klinik die darauf spezielisiert sein soll. (Wir kommen aus Koblenz)Ich habe in Euren Foren alle KH durchgesichtet, aber keinen gefunden der bisher in Ulm war...
Oder gibt es doch einen unter Euch der schon mal in Ulm war.

Momentan bin ich in einem Schwebezustand, keine Ahnung was auf uns zukommt, keine Ahnung was genau Fakt ist und immer diese Frage warum...
und die Frage: Ist das nun der Anfang vom Ende....

Ich Danke Euch, einfach mal Alles von der Seele schreiben.
Mit wem soll man auch reden... Der Partner unterstützt einen, sag aber immer wird schon Alles, einige Freunde und Bakannte sagen oh oh und Einigen will man garnichts sagen, oder nicht jeden Tag damit auf die Nerven gehen.

Eine Frage noch; Mein Vater hatte eine Reha stickt abgelehnt uns somit über ein Leben danach wenig erzählt bekommen.
Also, jeden Tag schöne Hausmannskost mit viel Fett, Abend dann meine 2-3 Bier und Gemüse und Sport, wofür ich bin geheilt... ?
Denke mal, dass ist wohl auch nicht gerade förderlich gewesen!?!

PS: An der Lunge ist Alles in bester Ordnung.

So, nun genug geschrieben... vielleicht habt Ihr ja ein paar hilfreiche Tipps....

LG Mel

[Gabi]

Hallo Mel

Speiseröhrenkrebs ist ein sehr bösartiger Krebs.
Man kann nicht immer sagen, was wehre wen oder
warum haben die Ärzte nicht gleich operiert.
Bei mir war die Schnittstelle am Tumor und Speiseröhre mit 2mm zu Knab
bemessen gewesen. Oder der Tumor wehre sowieso zurück gekommen.

Aber du hast Recht. Die UNI Klinik Köln ist einer der führenden Spezialkliniken
für Speiseröhrenkrebs. Frag doch da nach einer Behandlung für dein Vater nach.

Liebe Grüße
Gabi

[ulla46]

Hallo Mel,
willkommen hier, auch wenn der Grund nicht erfreulich ist.
Es ist leider so, dass der Speiseröhrenkrebs häufig zurückkehrt, am meisten schon im ersten Jahr. Ob der Lebenswandel deines Vaters dazu beigetragen hat? Es ist müßig, darüber nachzudenken, weil man die Ursachen einfach nicht kennt. Ein Problem wäre nur, wenn dein Vater raucht, weil dann Chemos und Strahlen nicht so wirksam sind und Rauchen eh ein großer Risikofaktor ist. Und wenn auf dem CT vom Krebs nichts mehr zu sehen ist, heißt das nicht, dass alle Zellen weg sind, leider. Ein unsichtbarer Rest kann dann wieder zu wachsen anfangen.
Warum dein Vater jetzt in Ulm operiert werden soll, da würde ich mal nachfragen. Da sollte es einen besonderen Grund für geben, denn dort wird der SPK nicht oft operiert. In Köln hat man da viel mehr Routine. Also nachfragen! Ihr könnt auch die Unterlagen für eine Zweitmeinung einfach nach Köln zu Prof. Hölscher schicken, wenn ihr nicht persönlich dorthin könnt.
Wie geht dein Vater mit der Situation um?
Ich hoffe, du hast den ersten Schock auch bald überwunden und kannst deinem Vater beistehen.
Alles Gute für euch!
Ulla

[marian7]

Hallo Mel,
in Bezug auf die HNO-Klinik kann ich die Uniklinik Köln nur empfehlen. Ich bin dort letztes Jahr im Mai an Speicheldrüsenkrebs operiert worden und das schöne ist, dass man dort noch als Mensch und nicht als Nummer behandelt wird. Auch jetzt habe ich dort noch Nachsorgetermine, obwohl ich auch beim Onkologen bin. Die Ärzte dort haben einen sehr guten Ruf und ich würde immer wieder dorthin gehen. Wogegen ich die Uniklinik Bonn nicht empfehlen würde. Wünsche Dir, dass Deinem Vater geholfen werden kann und drücke die Daumen.

Lg
Marion

[611Mel]

Hallo Gabi, Marian, Ulla und all die Anderen,

sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich habe aber Eure Beiträge aber gelesen. Ich musste mich nur ersteinmal "Fassen" und in dieser Zeit ist auch sehr viel passiert.

Diese Woche noch wird mein Vater operiert, letzte Chance laut den Ärzten.
Mein Dad ist aber an einen wirklich guten Arzt geraten und wir sind alle vooler Elan (am meisten mein Papa). Die Op wird in zwei Schritten durchgeführt.
1. Entfernung der kompletten Speißeröhre, dann ca. zwei Wochen später ersetzen einer künstlichen Speißeröhre.

Laut Arzt sind diese zwei Op's sehr groß und schwierig und setzen einen absoluten fitalen Gesundheitsstand voraus. Bei den Untersuchungen wurde dieser aber zum Glück festgestellt ;-)

Nun sind wir alle besetr Hoffnung und warten die erste Op diese Woche ab.
Ich habe zwar auch sehr viel negatives hier gelesen, setze jetzt aber einfach mal voraus, dass alles Gut laufen wird. (Mein Dad kämpft echt wie ein Löwe).

Ich werde berichten...
LG Mel

[Ulrike170550]

Hallo Mel,

auch ich als selbst Betroffene drücke euch die Daumen dass alles gut verläuft. Wo wird dein Vater denn jetzt operiert? In der Hoffnung bald Positives zu hören wünsche ich viel Glück

Ulrike

[611Mel]

Hallo an Alle,

es fällt mir wirklich sehr schwer und ich habe auch lange überlegt aus diesem Formun auszutreten um keinem den Mut zu nehmen. Aber ich denke, das wäre falsch.

Mein Papa ist leider gestorben.
Wie haben wir in die Anzeige geschrieben: Gekämpft, gehofft und doch verloren.

Das Leben ist nicht immer gerecht, was ich dieses Jahr schon zu oft erfahren musste...

Aber an alle Anderen, kämpft weiter und verliert nicht den Mut!!!

LG Mel

[jani1944]

Hallo Mel,
ich kann Euren Schmerz nachempfinden. Auch bei uns sieht es zur Zeit nicht rosig aus. Ich wünsche Euch herzliches Beileid und Gottes Hilfe mit dem Tod deines Vaters fertig zu werden.
LG
Jani

[Asrael]

Liebe Mel,

hab gestern all Deine Berichte verfolgt und kann nur sagen, das es mir sehr leid tut!

Ich habe gestern Morgen meine Diagnose - Speiseröhrenkrebs - bekommen und gehe ab Montag ins Krankeh.!

Bin sehr verwirrt, Hoffnung, Trauer wechseln sich ab!

Alles Gute für Dich Mel

Achim

[ulla46]

Liebe Mel,
ich möchte dir auch mein Beileid aussprechen und dir und deiner Familie viel Kraft wünschen, mit dem Abschied zurecht zu kommen.
Alles Gute
Ulla

[_Viola_]

Liebe Mel,

auch von mir ganz herzliches Beileid.

Bei meinem Vater war es auch so, gekämpft, gehofft und doch verloren. Ist nun bald 3 Jahre her.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Kraft, die Ihr jetzt braucht.

Traurige Grüße
Viola

[_Viola_]

Lieber Achim,

Dir drücke ich ganz fest die Daumen, dass Du alles gut hinter Dich bringst. Es ist noch ein langer Weg, aber kein aussichtsloser. Es gibt auch viele Menschen, die es diesem Krebs gezeigt haben.

Alles Glück der Welt für Dich!!!!

Liebe Grüße
Viola

[Asrael]

Lieb Viola,

Du hast vom Krankenhaus in Köln erzählt - das es gut sei!

Kannst Du mir bitte noch alles darüber sagen, was Du weißt!

Vielleicht gehe ich für die OP nach Köln oder Koblenz - ist ja nicht so weit von Frankfurt/M.

Werde heute Nacht und bis Montagmorgen hier noch reinschauen!

Bin ab Montag 13.00h im Marienkrankenhaus in Frankfurt/M angemeldet für die Voruntersuchungen!

Ganz liebe Grüße und Danke für Deine Mühe.



Achim


Diese Angst mit all den Fragen ist schon sehr, sehr schlimm!!!

[611Mel]

Hallo Achim,

erstmal vielen Dank.

Ich drücke Dir ganz doll die Daumen. Vielleicht kannst Du Dich ja zwischendurch immer mal melden. Mein Vater war bis zu den OP´s jetzt am Schluss (wurden in Nürnberg gemacht) auch im Kemperhof in Koblenz.

Die sind wirklich sehr nett und meiner Meinung nach auch sehr kompetent.
Köln hat aber auch einen sehr guten Ruf. Du solltest Dir aber auf jeden Fall mehrere Meinungen einholen. Das ist immer von Vorteil.

Ansonsten, viel Kraft und lass nie den Kopf hängen. Zeig dieser besch... Krankheit das Du stärker bist. Ich hoffe, Deine Familie unterstützt Dich.

Meld Dich auf jeden Fall mal wenn Du Näheres weisst.
Kopf hoch.
LG Mel

[_Viola_]

Lieber Achim,

ich drücke Dir ganz fest die Daumen für die Voruntersuchungen.

Über die Klinik in Köln kann ich Dir leider nichts sagen. Ich weiß nur, dass sie sehr gut sein soll. Mein Vater wurde in der Uniklinik Magdeburg operiert. Diese kann ich allerdings nicht weiter empfehlen.

Es ist gut, dass Du Dich hier im Forum angemeldet hast. Dass Deine Angst jetzt riesig ist, ist ganz klar. Hier wirst Du immer ein offenes Ohr finden.

Also wenn Du Fragen hast, dann melde Dich.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße
Viola