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  #1  
Alt 25.08.2009, 19:46
Pfeifferin Pfeifferin ist offline
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Registriert seit: 15.01.2007
Beiträge: 8
Standard Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

Hallo zusammen,

meine Mutter
(Glioblastom seit Januar 2007, 2 Op´s, seit Juni 09 wieder Rezitiv und seitdem schnell wachsend und streuend)
verändert sich zunehmend und erzählt uns den genzen Tag, dass Sie sterben möchte. Ihr Geisteszustand ist mal besser und dann wieder schlechter, das ändert sich manchmal stündlich.
Sie möchte nicht mehr weiter leben, sie sagt, sie sei auch nicht traurig, sie hat ihr Leben gelebt und jeder von uns muß sterben. Immer wieder weint sie und bittet, fleht gerade drum, sterben zu dürfen. Sie will einfach nicht mehr kämpfen. Sie spricht auch oft von Selbstmord, dazu fehlen ihr aber die körperlichen Kräfte.
Für uns ist es sehr schwer, damit umzugehen, ich weiß auch nicht, was ich drauf antworten soll.
Sie ist zu Hause sehr gut versorgt durch Ihren Mann, sie will jedoch ins Krankenhaus oder ins Heim. Ich denke, sie hofft, dort schneller zu sterben?!?
Sie bekommt z.zt. Kortison, morgen wird das Blut kontrolliert und danach sollte eigentlich eine neue Therapie begonnen werden mit Natulan (bis jetzt hatte sie Temodal bekommen).
Wir überlegen jetzt, ob wir die Therapie überhaupt noch angehen sollen.
Meine Mutter hat mir heute gesagt, dass sie keine weiterführenden Maßnahmen mehr möchte. Das müssen wir doch ernst nehmen, oder?
Aber wir haben natürlich noch ein Fünkchen Hoffnung und möchten alles versuchen, aber doch nicht alles auf Teufel komm raus.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Ich freue mich auf jede Antwort.
Pfeifferin
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  #2  
Alt 25.08.2009, 20:49
matoca matoca ist offline
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Registriert seit: 21.10.2006
Ort: Kreis Euskirchen
Beiträge: 42
Standard AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

hallo,
das hat meine Mutter auch immer gesagt. Ich habe ihr aber auch gesagt das das nicht schön ist wenn sie so etwas in unserer Gegenwart sagte (z. B. Tod oder Selbstmord). Es verletzt uns ja auch.....
Ich wünsche dir ganz viel Kraft
Martina
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  #3  
Alt 25.08.2009, 21:46
Benutzerbild von Kampfgeist
Kampfgeist Kampfgeist ist offline
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Standard AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

Hallo Pfeiferin,
es ist manchmal schwer für uns als Angehörige zu verstehen warum jemand jede weitere Behandlung ablehnt . Und es ist auch ganz bestimmt nicht immer einfach das zu Akzeptieren aber es ist der freie Wille eines jeden von uns darüber selber zu entscheiden.
Mein Mann leidet auch seit August 07 an einem Glio IV.Seit einiger Zeit ist der Tumor auch bei ihm wieder Aktiv.Auch er möchte keine weitere Behandlung, da sie an seinem jetzigen Zustand nichts mehr verbessern würde.
Ich habe die Entscheidung meines Mannes angenommen.Ich würde an seiner Stelle genauso handeln.
Liebe grüsse Dagmar
__________________
Ich werde dich immer Lieben

11.10.1959 - 09.09.2009
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  #4  
Alt 26.08.2009, 08:07
Pfeifferin Pfeifferin ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

Liebe Dagmar,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich denke auch, dass wir die Entscheidung akzeptieren müssen.
Wir werden es heute mit der Ärztin besprechen.
Ich frage mich nur, was kommt dann? Einfach nur warten?
Es wird sich zeigen.
Auf jeden Fall tut es gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, dann ist man nicht ganz so allein.
Liebe Grüße,
Andrea
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  #5  
Alt 26.08.2009, 08:35
Benutzerbild von Kampfgeist
Kampfgeist Kampfgeist ist offline
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Ort: Sauerland
Beiträge: 249
Standard AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

Liebe Andrea,

sprich vor allem mit deiner Mutter.Frag sie was ihr noch für sie tun könnt.Vielleicht gibt es für sie noch etwas was sie gerne noch regeln möchte.
Mein Mann hat mit mir auch über sehr viele Dinge gesprochen, auch wie er sich seine Beerdigung einmal vorstellt.
Auch möchte er noch verschiedene Freunde von früher wiedersehen,einige waren auch schon hier.Auch Waldspaziergänge gehören mit zu seinen Wünschen.Dank eines guten Freundes der uns einen Rollstuhl mit Antrieb besorgt hat ist dies kein Problem mehr für uns.
Die ganze Situation hat sich dadurch angenehm entspannt.Wir geniessen jeden neuen Tag, das solltet hier auch.
Es wäre schön wenn du mir von eurem heutigen Arztbesuch etwas Berichtest.Würde mich mal interressieren was eure Ärztin von dem Vorschlag hält.
Liebe grüsse von Dagmar
__________________
Ich werde dich immer Lieben

11.10.1959 - 09.09.2009

Geändert von Kampfgeist (26.08.2009 um 08:40 Uhr)
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  #6  
Alt 28.08.2009, 08:26
Pfeifferin Pfeifferin ist offline
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Registriert seit: 15.01.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV

Liebe Dagmar,

wir haben zusammen mit der Ärztin beschlossen, dass meine Mutter keine Chemo mehr bekommt.
Meine Mutter war bei dem Gespräch natürlich dabei und hat sich auch geäußert, dass sie nicht mehr möchte und sterben will.
Die Ärztin war sehr verständnisvoll, hat erst vorsichtig formuliert, dass man es nochmal versuchen könnte, aber nachher hat sie dann gesagt, dass meine Mutter sich ja noch klar dazu äußern kann und auch noch klaren Verstandes ist, sodass sie die Entscheidung akzeptiert und mitträgt.
Leider hat meine Mutter gar keinen Lebensmut mehr. Wenn wir sie fragen, was sie möchte: sterben!
Wenn wir fragen, was wir noch tun können: gar nichts!
Wenn wir sagen, sie soll noch das schöne Wetter und die letzten Tage geniessen: wofür denn?
Aber andererseits sagt sie auch immer wieder: ich hab mein Leben gelebt, habe alles gemacht, was ich wollte, ich bin nicht traurig. Wir sollen auch nicht traurig sein (dann fängt sie an, zu weinen...)
Ich denke, wir können ihr einfach nur noch beistehen und da sein. Z.Zt habe ich noch Urlaub, daher kann ich jeden Tag hinfahren. Das beruhigt mich natürlich.
Noch kann meine Mutter zu Hause versorgt werden, sie spricht aber dauernd davon, dass sie ins Heim oder ins Krankenhaus will. Warscheinlich glaubt sie, dass sie dort schneller sterben kann...?
Wir überlegen, ob wir Hilfe holen vom Psychologischen Dienst, dass mal einer mit ihr spricht oder auch mit meinem Vater, der ja 24 Stunden mit ihr zusammen ist.
Heute muß erstmal das Problem mit ihrer Verdauung geklärt werden.
Wir werden sehen, wie es weiter geht....immer Tag für Tag.
Für Dich und Deinen Mann wünsche ich Euch noch viele schöne Tage und natürlich viel Kraft.
Liebe Grüße, ich werde weiter berichten,
Andrea
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